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PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats

Titel: PR NEO 0034 – Die Ehre der Naats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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die Szenerie in sich aufzunehmen. Die Arkonitstreben zwischen den Sitzreihen glitzerten in rotgoldenem Licht. Über den Köpfen der Soldaten hingen die beiden fernen Sonnen vor dem Dunkel des Weltalls. Novaal fühlte sich beinahe wie auf dem Trainingsplaneten, nur dass er kein Rekrut war wie damals, sondern der Kommandant all dieser Naats, die ihm nun ihre Ehre bezeugten.
    Auch Tirkassul kam über die Felsenklippe herauf. Er schwankte, aber nur für einen Moment. Dann kam er näher und blieb vor Novaal stehen.
    »Möge ich verenden«, sagte Tirkassul im Brustton der Überzeugung und schlug sich mit der Faust auf die Brust.
    »Ohne Ihr Missgeschick hätte ich keine Chance gehabt«, antwortete Novaal.
    Tirkassul machte eine verneinende Handbewegung und half dem sichtlich gezeichneten Faluuan, der als Dritter den Gipfel erreichte, nicht umzukippen.
    Ehe die Zuschauer zu den Ringkämpfen weiterzogen und die Scheinwerfer über dem Felsen abgeschaltet wurden, verneigte sich Novaal noch einmal. Dann beorderte er über Funk seinen eigenen Schweber zum Gipfel.
     
    Novaal wechselte von Wettkampf zu Wettkampf, und die Spiele entfalteten ihre segensreiche Wirkung. Die Panik, die da Teffrons Erpressung in ihm ausgelöst hatte, ebbte ab. Die Sorge um seinen behinderten Sohn blieb, aber sie machte ihn nicht länger handlungsunfähig. So konnte er sich gestatten, an Sayoaard zu denken.
    Außerdem galten seine Gedanken Perry Rhodan und den Menschen. Sie waren wie Arkoniden und waren es doch nicht. Novaal respektierte sie – und er spürte, dass Rhodan ihn seinerseits respektierte. Aber er fragte sich, was Rhodan mit Crest da Zoltral und Thora da Zoltral verband.
    Warum wollte Sergh da Teffron die beiden Arkoniden unbedingt in seine Hand bekommen? Gegner des Regenten gab es im Imperium mehr als genug ...
    Und was wurde wohl aus den zweihundert Menschen, die er auf da Teffrons Befehl bereits tiefer in das Gebiet des Imperiums hatte bringen lassen? Nichts Gutes, ahnte er – und in ihm reifte eine Entscheidung heran.
    Schließlich gab er einen Befehl und ließ Toreead, den er zu seinem persönlichen Diener gemacht hatte, zu sich kommen.
    Danach beobachtete er die Ringkämpfe, die parallel auf Dutzenden von kreisrunden Arenen stattfanden, ohne jedoch selbst einzugreifen. Dafür hatten sich viele Naats angemeldet, die sich auf ihre Weise seelisch reinigen wollten. Selbst die Positronik der KEAT'ARK hatte sich außerstande gesehen, ein Turniersystem zu planen, nach dessen Ende ein einziger Sieger als Gewinner der 247. Grenzpatrouille feststand. Dafür gab es unzählige Sieger in Zweierpartien oder den Meisterschaften von Raumschiffsebenen oder Beibootbesatzungen.
    Besonders interessant fand er es, dass gleich eine ganze Liga von Unteroffizieren ihren Kommandanten zum Duell im Ringen herausgefordert hatte. Was immer der Vorgesetzte angestellt haben mochte, spätestens bei der zehnten Kampfpaarung bereute dieser, was er seinen Leuten angetan hatte.
    Die Medoroboter hatten einiges zu tun. Aber meist handelte es sich um Verletzungen, die innerhalb der nächsten Tage kaum mehr sichtbar sein würden: Soldaten humpelten an ihm vorbei oder trugen Kameraden zurück aufs Schiff.
    Das Ringen stammte aus den archaischen Zeiten der naatischen Zivilisation. Versteckt in einem abgelegenen Felsental hatten arkonidische Archäologen Wandzeichnungen von Zweikämpfen gefunden. Alle Standardgriffe waren vertreten, vom Spaltgriff bis zum Armzug, mit klobigen Kohlestiften auf den hellgelben Felsen gekritzelt. Aus dieser Periode stammte also das gewöhnliche Ringen im klassischen Naat-Naator-Stil, den spätere Generationen nach den ersten beiden Wiegen ihrer Kultur benannt hatten. Novaal jedoch interessierten die Freistil-Varianten viel mehr, die ausschließlich den Offizieren vorbehalten blieben.
    Während beim Ringen der Gegner mit beiden Schultern auf den Boden gezwungen werden musste, endete ein Kampf im Freistil erst, wenn einer der beiden Gegner durch Abklopfen aufgab, ohnmächtig wurde und k.o. ging, oder der Robotschiedsrichter den Kampf wegen Gefährdung des Lebens eines der Kontrahenten abbrach. Die Fixierung der Schultern bedeutete hier nicht den Sieg, denn selbst aus der Rückenlage heraus hatte Novaal schon einige Gegner besiegt. Und Freistil bedeutete Kampfsport pur, denn dabei war fast alles erlaubt. Schläge und Tritte, Hebel und Würgen, ja sogar Hiebe mit Knie und Ellenbogen oder Rammstöße mit dem Kopf machten den Kampf erst richtig

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