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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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hatte?
    »Mir gefällt die Vorstellung des Weltraumfahrstuhls«, sagte Rhodan. »Es atmet einen visionären Hauch.«
    Bull grinste. »Du solltest dich selbst reden hören. Es atmet einen visionären Hauch. Das klingt wie eine auswendig gelernte Floskel. Kommt das in deiner Rede vor?«
    »Bis jetzt nicht. Aber wo du es sagst ... Ich denke drüber nach.« Perry Rhodan hatte in den Stunden nach dem ersten Transitionssprung, ehe er zum abschließenden Sprung in die Zentrale gegangen war, an einer Ansprache gearbeitet, die er in Terrania halten wollte.
    Die Menschen würden hören wollen, was er in den Weiten des Alls erlebt hatte. Allerdings waren die Nachrichten, die er brachte, nicht so gut wie erhofft. Leider. Kein Vorstoß nach Arkon. Kein wohlgesinnter Empfang im Herzen der Macht. Stattdessen war die TOSOMA zerstört, mehrere Hundert ihrer Besatzungsmitglieder tot, mehrere Hundert in das Imperium verschleppt. Und Sergh da Teffron, die Hand des Regenten, würde nicht eher ruhen, bis er die Demütigung gerächt hatte, die ihm die Menschen beigebracht hatten. Das würde er den Bürgern Terranias schonend beibringen müssen, und deshalb hatte er wieder und wieder an den Worten gefeilt.
    Bull sah auf die Uhr. »Bis Homer mit der NESBITT-BRECK eintreffen wird, dauert es noch ein Weilchen. Ich glaube, ich nutze die Zeit und hole etwas nach, was ich schmerzlich vermisst habe.«
    »Und das wäre, Reg?«, fragte Rhodan.
    Sein alter Freund grinste vom Sessel aus und stand auf. »Ich gönne mir ein Nickerchen. Wir sehen uns.« Mit raschen Schritten verließ er den Raum.
    Rhodan blieb allein zurück. Er war nicht böse darum. Die Ruhe würde ihm selbst guttun. An Schlaf allerdings wagte er nicht einmal zu denken; zu viel schwirrte ihm durch den Kopf.
    Homer G. Adams hatte angekündigt, so schnell wie möglich zur VEAST'ARK zu fliegen, die in der Nähe der ehemaligen Venus-Zuflucht – des Weltraumfahrstuhls – Position bezogen hatte. Toreead würde dafür sorgen, dass Homer in einem Beiboot sicher an Bord kam.
    Perry Rhodan ging quer durch den kleinen Raum. Der Boden federte jeden Schritt weich ab. Es war ein wenig, als ginge man auf einer Gummimatte ... und doch ganz anders. Rhodan merkte, dass er automatisch nach einem Vergleich suchte, wo es eigentlich keinen gab. Er ließ sich in dem Sessel nieder, wo eben noch Reginald Bull gesessen hatte.
    Dort wandte er sich mit einem Sprachbefehl an die Bordpositronik. »Spiel die Aufzeichnung meiner Rede ab, letzte gespeicherte Version.«
    Er schloss die Augen, um die Worte auf sich wirken zu lassen.
    Mein Name ist Perry Rhodan. Ich bin ein Mensch. Oder ein ... Terraner. Jemand hat sogar über mich geschrieben, ich wäre der Terraner. So fühle ich mich nicht. In einem anderen Leben, vielleicht. Aber nicht in der Wirklichkeit. Dieser Anspruch legt eine Last auf mich, die ich nicht zu tragen vermag.
    Er lehnte sich in dem Sessel zurück und schaute auf den für menschliche Augen verwirrend bläulich gefärbten Boden. Licht leuchtete aus zahlreichen indirekten Quellen, es war angenehm warm und absolut still.
    Seit ich mit der STARDUST gestartet bin, sind 236 Tage vergangen. Sie haben nicht nur mein Leben völlig verändert, sondern das jedes einzelnen Bewohners der Erde.
    236 Tage. Es kam ihm länger vor. Wie eine Ewigkeit voller Wunder, voller Kampf und Zerstörung, voller Begegnungen mit Menschen und Außerirdischen, mit intelligenten Echsen und Energiewesen, die ihm nach wie vor unbegreiflich blieben.
    Die aufgezeichneten Sätze hallten in seinen Gedanken nach. »Wiederholung!«, befahl er dem holografischen Abspielgerät, und die arkonidische Technologie reagierte sofort. »Geh zum Zeitpunkt drei-eins-vier«, präzisierte Rhodan, »und spiele auch die Bilddatei ab.«
    Er sah sich selbst mitten im Raum stehen, den Blick auf das kleine Abbild eines Sternsystems mit drei Sonnen gerichtet, das neben dem Sessel auf die Wand gemalt worden war. Der zweite, holografische Rhodan schaute dorthin, weil es zum Zeitpunkt der Aufnahme so gewesen war.
    Der echte Rhodan kannte das alles inzwischen in- und auswendig, beachtete nur noch unterschwellige Details, versuchte innerlich einen Schritt zurückzutreten und sich in einen durchschnittlichen Menschen hineinzuversetzen, der diese Rede in den Medien verfolgte.
    So fühle ich mich nicht, hörte er sich selbst zum gefühlt tausendsten Mal sagen. Sein holografisches Ebenbild sah dabei unsicher aus, das ließ sich nicht leugnen. Der rechte Mundwinkel

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