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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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durch. »Wann war Dr. Manoli zuletzt hier?« Er sagte es nur, um irgendetwas zu sagen. Was maßte er sich überhaupt an, in diesen Raum zu kommen? Sich einzumischen?
    »Dr. Manoli kümmert sich mittlerweile um andere Patienten«, antwortete Novaal. »Er war hier und hat alles getan, was ihm möglich war.« Er stockte kurz. »Ich bin ihm zu Dank verpflichtet. Dabei spielt es keine Rolle, dass er nicht verhindern konnte, was mit meinem Sohn geschieht. Sayoaard wird sterben.«
    Es tat Crest in der Seele weh, diese Worte zu hören. Sein Blick wanderte zu dem Patienten. »Sie sollten ...«
    »... nicht so reden, während ich mit meinem Sohn im selben Raum bin? Derlei Gerede habe ich mir oft genug angehört von Dr. Manoli. Merken Sie sich eins. Ein Naat denkt nicht so wie ein Arkonide oder ein Mensch. Ihre Kulturen scheinen sich in dieser Hinsicht sehr zu ähneln. Wir jedoch unterscheiden uns. Ein Naat lebt von seiner Stärke, und obwohl die Umstände es zu verhindern scheinen ...« Nun fixierte auch er seinen Sohn. »... so kann ein jeder Naat doch stark sein. Auch Sayoaard. Er hört nicht, was wir reden, denn er ist ohne Bewusstsein.«
    »Das wissen Sie nicht«, argumentierte Crest. »Selbst wenn er im Koma liegt, können seine Sinne und Gedanken ...«
    »Wie kommen Sie dazu, mir etwas erklären zu wollen? Ich kenne meinen Sohn besser als Sie.«
    Das stimmt, dachte Crest. Auch wenn Sie ihn haben verstecken und seine Existenz geheim halten müssen. Er suchte nach den richtigen Worten und entschied sich dafür, nicht zu argumentieren. »Vergeben Sie mir«, sagte er stattdessen.
    Novaal drehte den Kopf, ganz langsam. »Wenn Sie das ernst meinen, sind offenbar tatsächlich neue Zeiten angebrochen.«
    »Ich meine es ernst«, versicherte der Arkonide. »Deshalb bin ich zu Ihnen gekommen. Und zu Ihrem Sohn. Es geht ihm schlecht.«
    »Er wird sterben, das sagte ich schon, und wenn er tatsächlich einen Gedanken fassen kann, weiß er es ebenso. Mir bleibt nur noch, bei ihm Wache zu halten und ihn auf seinem letzten Weg zu begleiten.«
    »Ich wünsche, dass Sie sich irren. Glauben Sie mir das?«
    »Aber dieser Wunsch wird sich nicht erfüllen. Ich brauche ihn nur anzusehen. Auch Ihr Doktor Manoli hat es mir bestätigt. Es liegt nicht mehr in seiner Hand oder in der eines anderen Medikers. Nicht einmal der beste Ara-Arzt könnte Sayoaard am Leben erhalten.«
    »Ich ... ich glaube zu wissen, wie Sie sich fühlen.«
    Der Naat ging geduckt zu seinem Sohn. »So? Haben Sie eines Ihrer Kinder verloren?«
    Crest schloss die Augen, und er sah Thora vor sich. In seiner Erinnerung stand sie in der Zentrale der AETRON, wie er sie so oft gesehen hatte – kühl und herrisch. »Es gibt jemanden, den ich in meine Familie aufgenommen habe. Sie ist wie eine Tochter für mich. Es gibt keinen Unterschied, und sie ist womöglich tot.«
    »Aber Sie sind nicht sicher.«
    »Ich kann noch Hoffnung haben.«
    »Dann sind Sie ein glücklicher Mann.«
    Der alte Arkonide atmete ruhig durch. »Und Sie, Novaal, können ebenfalls ein glücklicher Mann sein.«
    »Mir wird die Gnade, die Sie erlebt haben, nicht widerfahren, sosehr ich es bedauere.«
    »Womöglich irren Sie sich.« Crest hob beide Hände und griff nach der Kette, die um seinen Hals hing. Er hob sie über den Kopf, und der Zellaktivator baumelte vor seinem Gesicht. Er umfasste das unfassbare Gerät einer fremdartigen Technologie. »Es mag nicht in den Händen der Mediker liegen, Sayoaard zu heilen – aber vielleicht in meiner Hand.«
    Reginald Bull sah Perry Rhodan an. »So. Ein Weltraumfahrstuhl. Da waren unsere Freunde ja alles andere als untätig.« Er gab seiner Stimme einen schnoddrigen Unterton, aber es konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass er schwer beeindruckt war.
    Die beiden hatten sich nach dem Gespräch mit Homer G. Adams und nachdem feststand, dass der Alarm und die Aufregung umsonst gewesen waren, aus der Zentrale zurückgezogen. Sie saßen in dem Raum, den Rhodan kurzerhand zu seiner privaten Kabine erklärt hatte.
    Die Wände rundum waren in einem matten Braun gestrichen, was mit viel gutem Willen an eine Holztäfelung erinnerte. Nüchterner betrachtet wirkten sie einfach nur fremdartig. In einer Ecke stand einsam und verlassen als eines von zwei Möbelstücken ein Sessel; darauf saß Bull. Rhodan hatte auf dem Bett Platz genommen, das direkt neben der Eingangstür am Boden befestigt war. Die Matratze darin war nicht einmal unbequem. Wer wohl zuletzt darin geschlafen

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