PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung
Nevada Fields in Kenntnis. Selbstverständlich hatte er vom erneut misslungenen Start bereits in den Medien gehört.
»Und wie geht es weiter?«, fragte ich.
»Ich gehe nach China«, sagte Rico. »Ich muss mich dort umsehen und den Saboteur ausfindig machen, falls es ihn tatsächlich gibt. Wir bleiben in Verbindung. Dein üblicher Empfänger ist in der Lage, auch über große Entfernungen mein Sprachsignal zu erhalten. Ich führe ebenfalls einen Empfänger mit mir. Hier ist das Sendegerät.« Er reichte mir einen fingernagelgroßen Metallchip.
»Also jagen wir beide Saboteure«, stellte ich fest.
»Wünsch uns Glück«, sagte Rico.
Doch wir würden mehr als Glück brauchen, das war mir völlig klar.
Rico ging ohne ein weiteres Wort aus dem Raum, und ich fragte mich erneut, was an dieser ganzen Geschichte nicht stimmte.
Teil 5: Jetzt
10. Februar 2037: Der letzte Weg
Crest verließ das kleine Zimmer am Rand der Medostation. Die Luft draußen war besser. Frischer. Und doch von Tod durchsetzt. Er nahm es erstaunt wahr.
Der Naat Novaal blieb zurück, ebenso dessen verkrüppelter, schwer verletzter Sohn Sayoaard.
Und der Zellaktivator.
Crest fühlte sich schwach, sagte sich aber, dass das nicht sein konnte. Es war unmöglich, dass er jetzt schon Auswirkungen davon spürte, das Leben verlängernde Gerät abgelegt zu haben. Es konnte einfach nicht sein. Irgendwann vielleicht, aber nicht nach so kurzer Zeit.
Und wenn der Krebs zurückkehrt? Der Gedanke traf ihn wie ein Stich mitten durch die Brustplatte ins Herz. Er vertrieb ihn. Er durfte solche negativen Überlegungen nicht zulassen. Es war töricht, über Entwicklungen zu grübeln, die niemand voraussagen konnte.
Kaum ging er einige Schritte durch die eigentliche Medostation, fiel ihm ein, wie er am Bett des sterbenden Naats gestanden hatte. Praeliriis, dachte er. Der Soldat hatte nach diesem Mann gerufen. Nach seinem Bruder, der schon vor Jahrzehnten gestorben war. Crest würde den Namen und diese Szene wohl nie wieder vergessen. Sie machte ihm in all ihrer Traurigkeit mehr als alles andere in letzter Zeit klar, welch schreckliche Ergebnisse ein Krieg hervorbrachte.
Der Tote war verschwunden; seine beiden Liegen neu belegt. Anders als noch vor wenigen Minuten herrschte in der Krankenstation ein heilloses Durcheinander. Nicht nur ein Arzt kümmerte sich um die Patienten, sondern zahlreiche Menschen eilten von Patient zu Patient. Sie mussten in der Zwischenzeit von der Erde in die VEAST'ARK gekommen sein.
Crest entdeckte den Ara-Mediker Fulkar sowie Dr. Eric Manoli, der vor knapp einem Jahr Bordarzt der STARDUST gewesen war. Manoli ging direkt auf Crest zu. Nein, nicht zu ihm, begriff der Arkonide einen Moment später; Manoli wollte zu Sayoaard.
»Doktor Manoli«, sprach Crest ihn an.
Der Arzt stockte mitten im Lauf, sah auf. Der Stress stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er hatte Crest vorher gar nicht wahrgenommen. »Sie hier? Ich habe leider gar keine Zeit. Seit mit Homer G. Adams auch ein Ärzteteam angereist ist, geht es drunter und drüber. Zwanzig Mediziner sind mit der NESBITT-BRECK zu unserer Unterstützung aus der Klinik in Terrania gekommen. Spezialisten für alles Mögliche – nur nicht für verletzte Naats.« Er lachte humorlos. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass Fulkar die Organisation in die Hand genommen hat. Er schmeißt den Laden auf seine typisch schroffe Art. Aber er ist effizient, das muss ich ihm lassen. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich an ihn.«
»Das werde ich«, unterbrach Crest den Redeschwall. »Aber ich muss ...«
Manoli schien ihn gar nicht zu hören. Er grinste matt. »Falls Sie überhaupt zu Fulkar durchkommen und er auch nur eine Sekunde Zeit findet. Er ist recht eigen in seiner Art, sosehr ich ihn auch als Kollegen schätze. Als er mich während des Fluges hierher zum ersten Mal nach meiner Odyssee auf Topsid wiedergesehen hat, zeigte er keinerlei Reaktion darauf, dass ich noch am Leben bin. Ich meine, wir haben zusammengearbeitet, ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut; er musste davon ausgehen, dass ich tot bin, und als ich ihm das Gegenteil beweise – nichts.« Er winkte ab. »Aber egal. Andere Völker, andere Sitten. Ich muss weiter!«
Der Arkonide legte dem Arzt eine Hand auf die Schulter. »Warten Sie! Darum geht es mir nicht. Bitte, bleiben Sie ganz kurz. Ich muss mit Ihnen reden. Es geht um Sayoaard. Sie wollen auch zu ihm, richtig?«
Dr. Manoli zog verwundert die
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