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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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entgegen.
    »Keine Eile«, sagte ich, drückte mich an ihr vorbei und eilte zu unseren Zimmern.
    Ich war gespannt, ob es bei der Killerin etwas Neues gab.
    Der Anblick, der sich mir bot, als ich mein Zimmer aufschloss, war jedoch ganz und gar nicht der, den ich erwartet hatte.
    Rico saß auf der Kante des tadellos gemachten Betts. »Gut, dass du kommst«, sagte er. »Ich habe dich erwartet.«
    Mir verschlug es die Sprache. Ich schloss die Tür hinter mir. »Wo ist sie?«
    »Unsere Patientin hat es nicht überlebt«, antwortete der Roboter.
    »Und das sagst du einfach so? Nach alldem?«
    »Bedauerlich, aber ich konnte es nicht verhindern.«
    »Aber sie war doch ... Du sagtest doch, dass ...«
    »Lass mich der Reihe nach erzählen, Gebieter. Bitte.«
    Hin und wieder nannte er mich so; manchmal ganz selbstverständlich, weil es eben meiner Position entsprach, manchmal auch offenbar ganz gezielt, um mich zu beruhigen und mir klarzumachen, dass er mir alles erklären würde. »Ich bin gespannt«, sagte ich und musterte die Decke und das Laken auf dem Bett.
    »Du suchst nach Blutspuren und solchen Dingen?«, fragte Rico, als sei er ein wenig amüsiert. »Du wirst nichts finden. Ich habe Vorkehrungen getroffen. Auch Yoshimi Zhang wird nie wieder auftauchen. Von ihrer Leiche ist nichts geblieben. Die Behörden der ganzen Welt werden sicherlich nicht böse darüber sein, wenngleich sie nicht wissen, dass sie die Akte schließen könnten.«
    »Was ist passiert, Rico?« Ich setzte mich halb auf das winzige Ding, das wohl ein Schreibtisch sein sollte. Die Miniaturversion eines erstaunlich altertümlichen Flachfernsehers stand darauf und beanspruchte mehr als die Hälfte des raren Platzes.
    Er erzählte in aller Ruhe, dass die Killerin erst einige Stunden nach meinem Aufbruch erwacht war. »Diesmal war sie klarer. Ich konnte sie befragen. Natürlich hat sie sich geweigert, etwas zu sagen, aber ich habe ihr klargemacht, in welcher Position sie sich befindet.«
    »Was heißt das? Hast du sie ... bedroht? Gefoltert?«
    »Immer mit der Ruhe, Atlan. Folter gehört nicht zu unseren üblichen Methoden, richtig? Sagen wir es so. Ich habe ihr mit bunten Farben ausgemalt, was ihr droht, wenn ich sie ausliefere. Wozu mich mein Gerechtigkeitsbewusstsein förmlich zwingt, richtig?«
    Dem konnte ich nicht widersprechen.
    »Es war ein langes Hin und Her, mit dem ich dich nicht langweilen will. Schließlich hat sie angedeutet, dass sie von einer chinesischen Macht engagiert wurde, Rhodan zu töten. Und damit das Raumfahrtprogramm der NASA zu sabotieren.«
    »Eine chinesische Macht?«
    »Exakt. Sie antworten damit darauf, dass sie im dortigen Raumfahrtzentrum Kosmodrom Jiuquan einen Saboteur vermuten.«
    »Die chinesische Regierung?«
    »Oder gewisse Gruppierungen innerhalb der Machtstrukturen.« Rico hob in einer menschlichen Geste die Schultern.
    Das war allerdings überraschend. Es sollte nicht nur in Nevada Fields, sondern auch im chinesischen Machtblock einen Saboteur geben? Ich dachte nach. »Glaubst du ihr? Es klingt nach einer mit heißer Nadel gestrickten Geschichte.«
    »Sie war sehr überzeugend. Mehr habe ich allerdings nicht in Erfahrung bringen können.«
    »Weil sie starb?«
    Rico stand auf. Das Bett quietschte leise. »Sie konnte sich befreien und versuchte zu fliehen.«
    »Du hast es nicht bemerkt?«
    »Sie ging sehr raffiniert vor. Sie war eine Meisterin in ihrem Fach.«
    »Aber?«
    »Aber ich bin ebenfalls ein Meister«, sagte der Roboter trocken. »Und ich kann merklich schneller reagieren als jeder Mensch, sei er noch so geschult. Sie schlug mich nieder und war wohl erstaunt, dass ich nicht starb.«
    »Welche Waffe hat sie ...«
    »Keine Waffe. Ein meisterlicher Kampfsportschlag, trotz ihres geschwächten Zustands. Er hätte ausgereicht, jeden Menschen zu töten. Dich ebenfalls. Ich setzte mich zur Wehr, sie griff an, wir kämpften, ihre Wunde brach wieder auf.«
    »Was hast du mit der Leiche gemacht?«
    »Aufgelöst.«
    Ich nahm es hin – was sollte ich auch ändern? Allerdings blieb ein schales Gefühl zurück. Warum nur kam es mir so vor, als stimme etwas an Ricos Geschichte nicht? Als ich nachhakte und mehr zum Kosmodrom Jiuquan wissen wollte, sagte er mir nicht mehr. Weil es nichts zu erklären gab, wie er behauptete. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er log.
    Was aber nicht sein konnte. Er war ein Roboter. Mein Roboter. Mein Gehilfe. Er konnte mich nicht bewusst anlügen.
    Ich setzte ihn kurz über das Geschehen in

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