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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Augenbrauen zusammen. »Sie waren bei dem Jungen? Er wird sterben, fürchte ich. Ich will nach ihm sehen und mit Fulkar über die Möglichkeiten reden ...«
    »Ich habe ihm meinen Zellaktivator gegeben«, unterbrach Crest; so leise, dass niemand außer Manoli ihn hören konnte.
    Die Worte taten ihre Wirkung. Der Mediziner gab einen überraschten Laut von sich. »Sie haben – was?«
    Crest lächelte matt. »Sie haben schon richtig gehört. Achten Sie darauf, wenn Sie den Jungen untersuchen. Aber sein Vater weiß nicht, welche Funktion das Gerät ausübt. Novaal glaubt an eine Art arkonidischen Talisman.«
    »Ich denke daran«, versicherte Dr. Manoli. »Und ich halte Sie auf dem Laufenden. Das war eine sehr großzügige Geste, Crest. Kommen Sie zu mir, heute noch. Ich werde Sie untersuchen. Wir müssen im Auge behalten, wie es Ihnen ohne den Zellaktivator ergeht.«
    Die beiden Männer nickten sich zu. Nach einem kurzen Zögern ging der Arzt ins Behandlungszimmer.
    Crest sah ihm nachdenklich hinterher. Eric Manoli war offenbar nicht nur überrascht gewesen, sondern geradezu schockiert, was er mühsam zu verbergen versuchte. Der alte Arkonide verstand ihn gut. Die Unsterblichkeit verschenken, und sei es nur vorübergehend? Ein bizarrer Gedanke, zumal niemand wusste, ob es dem Jungen überhaupt weiterhalf.
    Langsam ging Crest weiter, bahnte sich einen Weg an den Ärzten vorbei und versuchte, keinen von ihnen zu behindern. Ein Naat torkelte durch den schmalen, mittigen Korridor, an dessen Seiten sich die Krankenbetten reihten. Er ging geduckt und stieß trotzdem immer wieder mit dem Kopf gegen die Decke, schien es allerdings gar nicht zu bemerken. Es dröhnte jedes Mal wie ein Hammerschlag in der Krankenstation.
    Nur Sekunden später sprach den Arkoniden ausgerechnet derjenige an, mit dem er am wenigsten gerechnet hatte.
    »Crest«, sagte Fulkar mit schroffer Stimme. Er war ein typischer Ara – hochgeschossen, schlank und mit kahlem, spitzem Schädel. »Sie sind Arkonide, und Sie sind ein vernünftiger Mann! Die VEAST'ARK ist ein Schiff Ihres Imperiums.«
    »Das ist richtig.«
    »Arkoniden arbeiten oft mit Naats«, fuhr Fulkar fort. Er legte die Hände vor der Brust zusammen. Die Finger arbeiteten unruhig. »Genauer gesagt nutzen sie die Naats als Soldaten, womit logischerweise Verletzungen einhergehen. Dennoch gibt es hier trotz der hoch entwickelten Medizintechnologie kaum eine Möglichkeit, einen Naat zu behandeln. Die Geräte sind zu klein und nicht auf die naatschen Bedingungen abgestimmt. Sogar in den Datenbanken finden sich kaum Werte über dieses Volk!«
    »Ich weiß. Das Verhältnis meiner Zivilisation zu den Naats dürfte Ihnen nicht unbekannt sein. Arkoniden haben ... sie haben für gewöhnlich keine hohe Meinung von ihren Naat-Soldaten. Dieses Schiff ist nicht dafür vorgesehen, sie zu behandeln.«
    »Geringschätzung für die Untergebenen«, murmelte Fulkar. »Ein großer Fehler. Aber weit verbreitet in egoistischen Kulturen.« Er hielt offenbar nichts davon, Missstände durch die Blume auszudrücken. »Aber selbst die Menschen der Erde, die Ihrer Art so sehr ähneln, kann ich nicht automatisch von den Medorobotern behandeln lassen. Die biologischen Unterschiede sind fein, aber sie können bei einer Operation oder einer spezialisierten Behandlung leicht über Leben und Tod unterscheiden. Die Risiken, Roboter einzusetzen, sind unvorhersehbar.«
    Crest schloss die Augen. Er fühlte sich müde. »Ich weiß das alles. Aber wenn Sie nach einem Schuldigen suchen, sind Sie bei mir an der falschen Stelle, Fulkar.«
    »Ich suche keinen Schuldigen«, versicherte der Ara. »Das wäre sinnlos. Ich halte nach Hilfe Ausschau, denn es gilt, die Patienten zu heilen. Das ist das Einzige, was zählt. Ob sie es wollen oder nicht.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Da hatte sich Fulkar bereits umgedreht und einem Naat zugewandt, der auf dem Boden lag. Eine halbkugelförmige metallische Sonde klebte auf seiner Stirn und blinkte in langsamem Rhythmus; das Gerät hielt den Bedauernswerten, dem der linke Arm fehlte, in künstlichem Koma. Ein kleiner Energieschirm schmiegte sich über den Stumpf.
    »Fulkar«, beharrte Crest und stellte sich demonstrativ zwischen den Ara und den verstümmelten Naat. »Was meinen Sie damit, ob die Patienten geheilt werden wollen oder nicht?«
    »Wissen Sie das wirklich nicht?« Der Ara ging auf die Knie und musterte das durchsichtige Energiefeld über dem Stumpf. Crest konnte ebenfalls einen Blick darauf

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