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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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»Nein!«
    Rhodan sprang hoch, wollte die Treppe hinunter zu Belinkhar rennen, sie packen und fortreißen, obwohl es längst zu spät war. Die Druckwelle samt der feurigen Luft erfasste Rhodan noch im Aufstehen, riss ihm die Worte von den Lippen und schleuderte ihn der Länge nach hin. Überrascht und verwirrt landete Rhodan auf den Unterarmen. Brocken des Kunstfelsens flogen über ihn hinweg.
    Mehandor schrien. Ein Mann warf sich über ein Kind. Die im Boden verankerten Tische hielten der Wucht der Explosion stand, doch die Sterlon-Schalen und das dazugehörige, zerbrechliche Besteck verwandelten sich in Schrapnelle. Zwei Frauen stießen gellende Jammerlaute aus. Blut lief ihnen in Rinnsälen über Gesicht und Hals. In der Haut steckten Splitter.
    Schweiß brach aus Rhodans Poren. Adrenalin ließ ihn zittern. Benommen vom Aufprall rollte er schwerfällig zur Seite und kam auf die Füße.
    »Matriarchin!«, rief ein Gast, der in einigem Abstand zur Explosion gesessen hatte.
    Während der Mehandor fassungslos dastand, war Rhodan schon auf dem Weg nach vorn zur Quelle der Explosion. Er stolperte die Treppe hinab, wäre beinahe gestürzt. Seine Ohren schmerzten. Ein hohes, durchdringendes Pfeifen peinigte ihn. Der Geruch nach versengtem Stoff und Fleisch breitete sich aus und überlagerte den würzigen Duft des Essens.
    Die rote Feuersäule fiel rasch in sich zusammen. Der Qualm war beißend und so dicht, dass Rhodan auf einer Fläche von mehreren Metern nichts erkennen konnte. Er hustete, kniff die Augen zusammen und hob schützend die Hand vor sein Gesicht.
    »Belinkhar?« Sein Herzschlag pulsierte in den Schläfen. Rhodan sah eine Frau hinter den Rauchschwaden am Boden liegen. Sie krümmte sich vor Schmerzen. Ihr Wimmern vermischte sich mit dem Knacken des brennenden, halb weggesprengten Felsens, den Rufen und Schreien auf der Terrasse und dem Fiepen in Rhodans Ohren. Mit wenigen Schritten war er bei ihr. »Natara ...« Die Arkonidin hatte Belinkhar gerade passiert. Sie war dem Explosionsherd neben der Matriarchin am nächsten gewesen.
    »Sirran ...!« Panik lag in Nataras Stimme. Aus einem Schnitt an ihrem Oberarm floss Blut. Es tränkte den hellroten Stoff des Gewands und färbte ihn dunkel. Natara sah ihn aus geweiteten grünen Augen an.
    Rhodan kniete sich neben sie. Grüne Augen? Vor wenigen Minuten waren sie milchig rosafarben gewesen. Kontaktlinsen ... Warum hatte sie die getragen? Später. Er beugte sich vor. Beherzt zerrte er an dem dünnen Stoff des Ärmels. Eine Naht riss. Er legte die Wunde frei. »Wir brauchen einen Arzt!«, brüllte er einem sich nähernden Mehandor entgegen. »Holen Sie einen!«
    Während er aus dem Ärmelstück durch Falten einen Streifen formte, suchten seine Blicke Belinkhar. Konnte sie dem Anschlag entkommen? Hatte sie vielleicht ein energetisches Schutzfeld umgeben, oder ...
    Der Rauch lichtete sich und gab die Sicht auf etwas frei, was einmal ein Mehandor in Uniform gewesen war.
    »Nein ...«, entfuhr es Rhodan. Er hielt inne. Der Stoff rutschte aus seinen Fingern.
    Neben ihm kreischte Natara. Sie kroch rückwärts, von der verkohlten, verbackenen Leiche fort, der ein Arm fehlte. Nataras Brust hob und senkte sich immer schneller. Sie japste.
    Es war Nataras heftige Reaktion, die Rhodan half, die Nerven zu behalten und das aufkommende Entsetzen zurückzudrängen. Er musste stark bleiben. Für sie. »Ganz ruhig«, sagte er. »Lass mich dich verbinden, okay? Wir müssen die Blutung stoppen.« Er hoffte, dass die vertrauliche Anrede Natara besser erreichte. Langsam näherte sich Rhodan ihr, darauf bedacht, sie nicht mit schnellen Bewegungen zu erschrecken.
    Natara hielt still. Sie drückte sich zitternd an ihn und verbarg ihr Gesicht an seiner Schulter.
    Rhodan dagegen konnte selbst beim Versorgen der Blutung nicht fortsehen. Da lag Belinkhar, Matriarchin der Nham, eine imposante Frau und vielleicht der einzige Verbündete, den er auf dem intergalaktischen Spielfeld gehabt hatte, wenn er von Atlan absah.
    Musste sie seinetwegen sterben? Weil sie ihm geholfen hatte?
    Über den Flanierweg rannten uniformierte Haklui-Kräfte, Sicherheitspersonal, das für diesen Abschnitt des Gespinsts zuständig war. Mehrere Schwebeflitzer schossen heran. Mit ihnen erklang ein schriller Alarm, der den ganzen Garten durchdrang. Schaulustige strömten zusammen.
    Über Nataras Wangen liefen Tränen. »Die arme Belinkhar ... Meine Matriarchin ...«
    »Du bist eine Mehandor?« Rhodan kam die eigene Stimme

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