PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern

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das die Größe eines irdischen Hühnereis hatte. Er drehte es in den Fingern, betrachtete jedes noch so winzige Stück der Oberfläche. In seinen Augen lag reges Interesse. Er strich etwas fester über das matte Grau, das an gebürstetes Metall erinnerte.
    »Ohne jede Beschädigung«, sagte Atlan. »Er wirkt fabrikneu.«
    Atlans Finger umschlossen das Wunderwerk. Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Bestimmt fühlte er den belebenden Impulsen nach, die vom Aktivator ausgingen.
    Atlan öffnete die Augen wieder. »Das habe ich vermutet.«
    Langsam griff Atlan an seinen eigenen Hals und zog den Aktivator unter dem schlichten Anzug hervor. An einer unscheinbaren Kette kam ein eiförmiger Gegenstand in Sicht. Crest fiel sofort auf, dass er kleiner war als sein eigener. Unterschiedlich waren auch ein gewisser Grad der Abnutzung und die andere Farbe. Der Aktivator war zwar ebenfalls grau, hatte aber perlmuttfarbene Stellen, die auf eine ehemalige Lackierung hindeuteten. Auf einer Seite war das Kleinod schwarz verfärbt, als hätte es in größter Hitze gelegen. Dort befand sich ein langer Kratzer.
    Als hätte es einiges mitgemacht, kommentierte der Extrasinn.
    Crest pflichtete im Stillen bei. »Ein anderes Modell«, stellte er das Offensichtliche fest. »Das sollte mich nicht überraschen. Die Zellaktivatoren sind Wunderwerke, aber sie sind dennoch technische Geräte. Verschiedene Modelle und Fortentwicklungen sind zu erwarten.«
    »Das ist anzunehmen.«
    Crest streckte die Hand aus und nahm Atlans Aktivator. Er schloss die Augen und wartete. Nichts geschah. Die belebenden Impulse, die er erwartet hatte, blieben aus. Blinzelnd ließ er das Gerät los. »Ich fühle nichts.«
    »ES hat Ihnen den Aktivator gegeben?«
    »Ja.« Crest behielt für sich, dass dies nicht ganz korrekt war. Eigentlich hatte ES Rhodan den Aktivator anvertrauen wollen. Doch Rhodan hatte zu seinen Gunsten verzichtet. ES hatte zugelassen, dass Rhodan den Aktivator an Crest weitergab und damit Rhodans Entscheidung gebilligt. »Ich frage mich, warum er Ihnen ein anderes Modell gegeben hat.«
    Atlan zog behutsam an der Kette, dass sich Crests Finger öffneten und der Aktivator wieder auf Atlans Brust lag. »Wer? ES?«
    »Ja.«
    »Das ist die falsche Frage.« Atlan trat einen Schritt zurück.
    »Wieso? ES ...«
    »ES hat mir keinen Aktivator überreicht.«

28.
    Belinkhar
    Kearlon

    Belinkhar sah auf den Schlafenden hinab und dachte an die Frage, die Rhodan ihr zu Beginn der Reise gestellt hatte: Warum sie ihm half. Ihre Antwort war eine Lüge gewesen. Sie tat es für ihn.
    Nur für ihn.
    Nicht, weil Liebe sie blind machte – sie war zu alt und erfahren, um sich wie eine junge Fremdgeherin in den Wunschtraum einer romantischen Beziehung mit einem Nichtmehandor zu verlieren –, sondern weil Rhodan von Bedeutung war. Dieses Gefühl ging weit über jede Vorahnung hinaus, die Belinkhar von gutem Profit je überkommen hatte. Ein Wissen tief in ihr hatte ihr verdeutlicht, dass es für die Sippe der Nham gleichgültig sein würde, ob nun sie oder Avelhin oder Remkher das Gespinst führten. Jeder von ihnen würde sein Bestes für die Verwandtschaft und den Fortbestand KE-MATLONS geben. Doch es war wichtig, dass sie Rhodan half, trotz oder vielleicht sogar wegen seiner Schwächen.
    Ihre Hand berührte Rhodans weiß gefärbtes Haar. Leise, um ihn schlafen zu lassen, sprach sie ein Kearlon.


    »Du bist auf dem Weg in ein großes Schicksal, neben dem alles, was ich je tat und tun werde, verblassen wird. Hab keine Furcht. Was dir begegnet, wird dich wachsen lassen wie einen jungen Baum, der seine Zweige dem Himmel der Geschicke entgegenreckt. Deine Wurzeln werden tief greifen und dein Wirken unsere Welt verändern.«
    Matriarchin Belinkhar

    ENDE


    Die Gefahr durch einen Celista an Bord konnte im letzten Moment abgewandt werden. Chabalh, der raubtierhafte Purrer, hat rätselhafterweise Rhodan gerettet.
    Im nächsten PERRY RHODAN NEO blenden wir um nach Terra – und zu den Ereignissen, die sich dort weiter zuspitzen. In Südasien geschehen merkwürdige Dinge, und zwei Mutanten versuchen herauszufinden, wer oder was dahintersteckt. Und im Lakeside Institute kümmert sich der Telepath John Marshall um Quiniu Soptor. Die Halbarkonidin muss unglaubliche Dinge erlebt haben ...
    Geschrieben wurde der Roman von Michael Marcus Thurner. Der Band kommt in 14 Tagen in den Handel, also am 15. März 2013, und er trägt folgenden Titel:

    DER KÖNIG