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PR NEO 0041 – Zu den Sternen

PR NEO 0041 – Zu den Sternen

Titel: PR NEO 0041 – Zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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waren«, sagte er. »Das habe ich aus den Podnews erfahren. Also ist es zumindest theoretisch möglich, dass sie Hammadis Vorfahren Tipps gegeben haben, wie sie die schweren Steine bewegen und die Bauwerke astronomisch exakt ausrichten konnten.«
    Brubaker seufzte. »Okay, ich gebe mich geschlagen. Die Arkoniden sind also die Baumeister unserer kulturellen Hinterlassenschaften. So what? Hilft uns dieses Wissen nun, um nach Baikonur zu gelangen?«
    »Ich finde, Dahlin hat recht«, schaltete sich Hollander ein. »Es schadet nicht, wenn wir zehn Minuten dazu investieren, uns ein wenig besser kennenzulernen. Vielleicht schaffen wir es dann, ein bisschen Verständnis füreinander aufzubauen, um als Team zu funktionieren.«
    »Danke!«, sagte die Schwedin. »Dann beginne ich gleich: Ich stamme aus der nördlichsten großen Stadt Schwedens, die Kiruna heißt. Ganz in unserer Nähe steht der private Raumhafen von Virgin Galactic. Zu meinem sechsten Geburtstag durfte ich einen Flug in den Weltraum mitmachen. Er war nur kurz, aber das hat gereicht. Seither wollte ich nur noch da rauf ... zu den Sternen.«
    Hollander blickte zu Sid. »Und was ist mit dir, de Vivar?«
    Sid holte tief Luft. »Ich habe auch immer von den Sternen geträumt. Ich habe jeden Weltraumflug, soweit es mir möglich war, via Pod mitverfolgt. In meinem Zimmer hingen Poster der Astronauten, ich habe mir sogar ...« Er biss sich auf die Lippen.
    »Was?«, fragte Dahlin. »Sag's nur!«
    Sid gab sich einen Ruck. »Ich habe mir sogar einmal einen eigenen Raumanzug gebastelt.«
    Brubaker lachte abfällig. »Wann war das?«, fragte er. »Vor zwei Jahren?«
    Sid sah verschämt zu Boden.
    »Das war nicht fair!«, fuhr Dahlin den Kanadier an. »Wir haben uns als Kinder alle irgendwann gewünscht, einen Raumanzug zu tragen – oder stimmt das etwa nicht?«
    »Es war letztes Jahr!«, platzte es aus Sid heraus. »Und ja, eigentlich war ich dafür bereits zu alt. Aber so war ich nun mal. Dann hat mich John, der Leiter unseres Shelters für Straßenkinder, mit zum Start der STARDUST von Perry Rhodan gebracht. Und seither ... seither ist alles anders.«
    Betretenes Schweigen folgte auf Sids Geständnis.
    Der Wind wurde stärker, strich mit frostkalten Klauen über Sids Gesicht, ließ die einzelne Träne im Augenwinkel rasch gefrieren.
    »Es tut mir leid«, sagte Caster Brubaker nach einer Weile. »Ich sollte nicht über andere urteilen. Ich war ein sogenanntes Problemkind. Hatte den falschen Umgang. Hab ziemlich viel Scheiße gebaut, noch bevor ich zwölf war. Dann war es mein Großvater gewesen, der mir gesagt hat, dass er enttäuscht wäre, weil ich es so in meinem Leben zu nichts bringen würde. Das hat mir einen ziemlichen Schrecken verschafft. Und seither will ich alles tun, um meinem Großvater zu beweisen, dass ich es zu etwas bringen kann.«
    Sid lächelte. »Das ist eine schöne Geschichte«, sagte er gegen den stärker werdenden Wind. »Ich hätte auch gerne einen Großvater.«
    Eine Windbö fegte zwischen ihnen hindurch, ließ die Karte aufflattern.
    Sid war sich nicht sicher, aber er meinte durch das Zischen des Windes und das Rascheln der Karte ein schwaches »Ich auch« von Brubaker zu hören.
    »Dann bleibst nur noch du, Surferboy«, sagte Adham Hammadi. »Weshalb willst du in den Weltraum?«
    Hollander verzog das Gesicht. »Das ist eine kurze Geschichte«, erklärte er. »Mein Vater ist Walter S. Hollander.«
    »Und?«, fragte Sid.
    Hollander wischte durch die Luft. »Ach, es ist nichts. Falls ihr ihn mal treffen solltet, werdet ihr es verstehen. Und nun müssen wir wirklich ...«
    In diesem Moment fegte eine schneeige Bö über sie hinweg. Anna Dahlin schrie auf, und Sid sah, wie ihr die Karte aus der Hand gerissen wurde. Den Bruchteil einer Sekunde war sie noch im Lampenkegel zu sehen, dann wurde sie von der Dunkelheit verschluckt.
    »Die Karte!«, rief Hammadi. »Schnell, wir müssen ihr nach!«
    »Nein!«, rief Hollander. »Zu spät. Wir haben sie verloren.«
    »Ich habe sie verloren!« Anna Dahlin fluchte.
    »Das hätte jedem von uns passieren können«, entgegnete Hollander.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Brubaker.
    »Das, was wir schon die ganze Zeit machen wollten«, sagte Sid. »Die Ausrüstung aufteilen und losmarschieren.«
    »Genau!«, sagte Hollander.
    »Wisst ihr was?«, fragte Brubaker. »Ich bin trotzdem froh, dass wir noch kurz gewartet haben. Ich denke, das war wichtig.«
    Die anderen pflichteten ihm bei. Sid zog die Jacke enger um

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