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PR NEO 0041 – Zu den Sternen

PR NEO 0041 – Zu den Sternen

Titel: PR NEO 0041 – Zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Auswahlprozedere noch bevorstand.
    Über ihnen leuchteten ein paar Sterne, eine dünne Mondsichel spendete nur wenig Licht. Dafür schoben sich von zwei Seiten schwarze Wolkendecken heran, und ein eisig kalter Wind kam auf.
    »Da wären wir nun«, sagte Anna Dahlin. »Ich finde, wir haben es gar nicht so schlecht gemacht bisher. De Vivar hat zwar am wenigsten gesagt, aber ohne ihn hätten wir wahrscheinlich weniger als zehn Gegenstände zusammengebracht.«
    Sid lächelte zufrieden und wusste, dass sie es nicht sehen würde. »Nenn mich Ruy«, bat er.
    »Unsinn«, sagte Hollander. »Du bist unser El Cid.«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Caster Brubaker. »Wir sollten los, solange uns der Sturm noch nicht erreicht hat.«
    »Schauen wir erst einmal auf die Karte«, schlug Hollander vor, während er das Allzweckwerkzeug aus seinem Rucksack holte. »Vielleicht gibt es ja etwas, an dem wir uns orientieren können. Wie funktioniert denn das Ding?«
    Dahlin nahm ihm das Werkzeug aus der Hand und betätigte den Schalter für die Taschenlampenfunktion. Sofort stach ein heller Lichtfinger durch die Nebelschwaden, die von ihrer Atemluft gebildet wurden.
    »Hübsch«, sagte sie. »Ich wollte schon immer ein Lichtschwert haben.«
    »Hallo?«, sagte Adham Hammadi in überspitztem Tonfall. »Wir sind in der Mitte einer Wüste gestrandet, und ihr spielt herum! Und überhaupt: Was sollen wir mit dem Boot nun machen? Es tragen?«
    Hollander ergriff seine Schulter. »Ganz ruhig, Hammadi. Wir werden jetzt zusammen die Karte anschauen, dann die Ausrüstung aufteilen, und danach werden wir losgehen. Kein Grund, sich Sorgen zu machen.«
    »Ich mache mir keine Sorgen«, sagte der Ägypter und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Anna Dahlin bückte sich, ergriff die Kartensammlung und den Kompass. »Das hier ist die richtige: Qasaly und Umgebung.«
    »Qasaly?«, fragte Hollander.
    »Oder Kasilinsk«, erklärte sie. »Eine Stadt westlich von Baikonur.«
    Brubaker zog den Kragen enger zu. »Wie kommst du darauf, dass wir im Westen sind? Wir könnten überall sein.«
    Sie deutete nach oben. »Die Wolken. Das Gewitter zieht von Westen auf. Sie haben uns an den Rand des Sturmes gebracht. Mein Gefühl sagt mir, dass wir westwärts geflogen worden sind und uns nun irgendwo zwischen Baikonur und dem Aralsee befinden.« Sie tippte auf eine Stelle auf der Karte.
    »Der Aralsee ist zweihundert Kilometer von Baikonur entfernt«, sagte Hammadi mit dünner Stimme. »Das heißt, wir haben einen Fußmarsch von etwa hundert Kilometern vor uns?«
    »Eher weniger. Sagen wir achtzig bis neunzig Kilometer.«
    Sid hob die Karte leicht an, damit er sie besser im Licht sehen konnte. »Wenn du recht hast, werden wir früher oder später an das Ufer des Flusses Syrdarja gelangen. Dann könnten wir uns schlimmstenfalls am Flussverlauf orientieren, um nach Baikonur zu kommen.«
    »Du willst wohl unbedingt mit deinem Boot auf das Wasser«, sagte Hammadi.
    Dahlin seufzte. »Was ist denn los, Hammadi? Wir sollen dieses Abenteuer doch gemeinsam durchstehen. Wir können uns nicht schon jetzt gegenseitig das Leben schwer machen.«
    Der Ägypter fuchtelte mit den Händen durch die Luft. »Jetzt bin ich es also, der Stress macht?«
    »Du hast mich schon vorhin angefahren, als ich vorschlug, Wasser mitzunehmen«, warf ihm Brubaker vor.
    »Ruhig, Leute«, sagte Hollander. »Das hier ist ein einziger großer Stresstest für uns alle. Wir können es uns schlicht nicht leisten, unsere Energie zu verschwenden.«
    »Ich wollte in den Weltraum«, sagte Hammadi mit düsterer Stimme. »Dahin, wo diejenigen herkamen, die meinen Vorfahren gezeigt haben, wie man Pyramiden baut.«
    »Hey«, sagte Anna Dahlin. »Du glaubst, dass unsere Vorfahren schon Besuch von den Sternen hatten?«
    »Willst du mich jetzt auch noch für verrückt erklären?«, fragte der Ägypter.
    »Im Gegenteil. Ich glaube zwar nicht daran, aber ich finde es interessant, was dich dazu gebracht hat, dich für die Akademie anzumelden.«
    »Und ich finde es interessant, wie wir hier herumstehen und über Märchen sprechen«, maulte Brubaker.
    »Das ist kein Märchen«, hörte sich Sid sagen.
    »Ach, du glaubst auch daran, dass die Pyramiden von den Außerirdischen sind?«
    Sid schloss kurz die Augen. Sollte er ihnen verraten, was er wusste?
    Er entschied sich für eine Annäherung an das, was er von Crest und den anderen erfahren hatte.
    »Die Arkoniden betrieben schon Raumfahrt, bevor die Pyramiden gebaut worden

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