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PR NEO 0041 – Zu den Sternen

PR NEO 0041 – Zu den Sternen

Titel: PR NEO 0041 – Zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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ausgeglichen werden. Die Umlaufzeit entspricht dem siderischen Tag oder einer Erdumdrehung, also ungefähr dreiundzwanzig Stunden und sechsundfünfzig Minuten. Gibt es noch weitere Fragen an dieser Stelle?«
    Adham Hammadi meldete sich. »Ist es nicht gefährlich, ein so langes Kabel zu haben, das bis in den Weltraum reicht? Was geschieht, wenn es irgendwo bricht?«
    »Das ist eine gute Frage, die von besorgten Bürgern immer wieder gestellt wird«, erklärte Stoke. »Aber die Sorge ist unbegründet. Es wurden mehrere Sicherungen eingebaut, die verhindern, dass das Kabel oder Teile des Kabels auf Terrania herunterfallen können. Im unwahrscheinlichen Fall einer Notsituation würden zusätzliche Antigraveinheiten dafür sorgen, dass Kabelteile entweder in der Höhe gehalten werden oder kontrolliert gelandet werden könnten.«
    Als keine weiteren Fragen gestellt wurden, betraten sie den großen Eingangsbereich des Stardust Tower, in dem sich scheinbar Hunderte von Menschen tummelten.
    »Das Erdgeschoss ist offen für alle Leute«, erklärte Stoke. »Bürger von Terrania und solche, die es werden wollen. Es gibt Informationsstände und Souvenirläden – alles, was man in einem solch zentralen Bauwerk wie dem Stardust Tower benötigt. Wir gehen nun zu den Eingängen der zentralen Aufzugsröhre, dort hinten.«
    In geordneten Gruppen, wie sie es gelernt hatten, bestiegen sie die Aufzugsröhre. Der Antigravlift nahm sie mit bis zum 60. Stockwerk, dann mussten sie in die altbekannten Fahrstühle umsteigen, die sie bis zum obersten Stockwerk des Stardust Tower brachten.
    Von den Kadetten waren ehrfürchtige »Ahs!« und »Ohs!« zu hören. Nicht nur wegen der Kabine des Weltraumlifts, sondern auch wegen der überragenden Aussicht auf die wachsende Stadt Terrania und die sie umschließende Gobi aus der schier unglaublichen Höhe von mehr als zwei Kilometern.
    Carla Stoke stellte sich so hin, dass die Kadetten und Rinkhel sowohl sie als auch Kabine und Panorama sehen konnten.
    »In der ersten Betriebsphase verkehrte nur eine Kabine. Seit wir die beiden Ausweichstellen in zwölf- und vierundzwanzigtausend Kilometern Höhe in Betrieb genommen haben, können gleichzeitig mehrere Kabinen den Fahrstuhl benutzen. Dabei bewegt sich jede Kabine aus eigener Kraft und erreicht dabei eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von zweieinhalbtausend Stundenkilometern. Eine Reise vom Stardust Tower zu Terrania Orbital dauert somit knappe fünfzehn Stunden. Für Notfälle sind an beiden Enden der Kabinen Raketentriebwerke installiert, die die Reisezeit auf unter eine Stunde reduzieren können.«
    Caster Brubaker nickte beeindruckt. Ein paar Kadetten hielten ihre Pods in den Händen und machten Aufnahmen der Kabine und des Kabels, das über ihnen irgendwo im Himmel verschwand.
    »Nicht schlecht«, sagte Maurice S. Hollander, der Sid seit ihrem Aufbruch wie ein Schatten folgte.
    Sid nickte beiläufig. Er hatte keine Lust, dem Kalifornier zu signalisieren, dass er ihm seine Verfehlung und den Vertrauensbruch bereits vergeben hatte.
    »Sie werden nun die Kabine des Weltraumlifts betreten. Im Innern befinden sich mehrere große Aufenthaltsräume. Lassen Sie sich von der silbernen Außenhaut nicht irritieren – von innen ist sie absolut transparent. Sie werden während des Aufstiegs einen einmaligen Ausblick auf die kleiner werdende Erde erleben! Alle weiteren Informationen zum Fahrstuhl und Terrania Orbital können Sie sich während der Fahrt mittels Hologrammshows vorführen lassen. Nun hoffe ich, dass Sie Ihre Fahrt genießen werden, und danke Ihnen für Ihr Interesse.«
    Lächelnd nahm sie den höflichen Applaus der Kadetten entgegen. Dann öffnete sich eine Tür, und Rinkhel führte sie ins Innere der Kabine.
    Bevor Sid eintreten konnte, hielt ihn Hollander am Arm fest und zog ihn zur Seite.
    »Was zum Teufel ist los, de Vivar?«, flüsterte er. »Sprichst du jetzt gar nicht mehr mit mir?«
    Sid seufzte. »Ich habe gerade etwas Mühe, in deiner Nähe zu sein.«
    »Weshalb?«
    »Das fragst du noch? Die Aktion mit Wrinkle ging ja gar nicht. Das war mehr als nur ein harmloser Streich, wie du zuvor gesagt hast. Das war bösartig!«
    »Ich finde, du übertreibst ein wenig.«
    »Ach ja?« Sid spürte, wie sich der ganze angestaute Zorn auf sich und Hollander über ihm auftürmte. »Hat bei deinem Streich irgendjemand gelacht außer dir? Hast du nicht gesehen, wie sich der gesamte Raum dafür geschämt hat, was geschehen ist? Ist dir nicht

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