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PR NEO 0041 – Zu den Sternen

PR NEO 0041 – Zu den Sternen

Titel: PR NEO 0041 – Zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Verdammt noch mal, wir haben eine Leka-Disk gestohlen. Eine von sechs. Die übrigen wurden bei der Schlacht im Tatlira-System zerstört.«
    »Na und?«
    »Bisher hatten wir nur einen saftigen Zusammenschiss und die unehrenhafte Entlassung aus der Akademie zu befürchten. Nun werden wir es mit den Behörden zu tun bekommen. Keine Ahnung, wie hoch sie den Diebstahl eines für die Menschheit ungeheuer wichtigen Raumschiffs einstufen!«
    »Du übertreibst schon wieder maßlos. So wertvoll können diese Frisbeescheiben nicht sein, wenn sie sie Kadetten als Trainingsobjekte überlassen. Und wennschon ... Dann müssen wir eben schauen, dass wir nicht erwischt werden.«
    »Wie stellst du dir das vor? Willst du dich auf einem Asteroiden eingraben und zwanzig Jahre warten? Sobald wir in die Nähe der Erde kommen, werden sie uns ins Visier nehmen und nicht mehr von uns ablassen, bis sie uns haben!«
    »Dann werden wir halt nicht zur Erde zurückkehren. Wir fliegen ... zum Mars! Dort werden wir uns verstecken und mal ein paar Tage oder Wochen abwarten. Wir finden auf jeden Fall einen Weg, wie wir heimlich zur Erde zurückkehren können.«
    Sid spürte, wie sich seine Frustration in Zorn verwandelte. »Plötzlich ist alles wieder ganz easy für dich. Noch vor einer halben Stunde hast du mir mit feuchten Augen erklärt, wie sehr du unter deinem übermächtigen Vater gelitten hättest und dass es dir leidtue, mich in den ganzen Scheiß reingeritten zu haben. Und jetzt? Jetzt sind wir sogar in einer noch auswegloseren Situation als zuvor! Das ganze Gerede, dass wir von der Station flüchten müssten ... Du hättest mich auch dann dazu überredet, die Leka zu stehlen, wenn die Station nicht angegriffen worden wäre!«
    »Das sind rein hypothetische Beschuldigungen, und das weißt du.«
    »Komm mir doch nicht damit! Immer nur Ausreden, Ausflüchte und billige Abklenkungsspielchen ... Ich habe im Fahrstuhl echt geglaubt, dass dir ein Licht aufgegangen sei und du dich ändern möchtest. Aber nein, du wirst immer der unsoziale Arsch bleiben, der du bist!«
    Hollander antwortete nicht. Stattdessen schaltete er die Steuerung der Leka-Disk auf sein Terminal um und nahm Kurs auf den Mars.
    Sid fühlte plötzlich eine unglaubliche Leere in sich. Alle Energiereserven schienen plötzlich zu verpuffen. Zurück blieb nichts außer Frustration und Müdigkeit.
    Ich habe alles verloren, was mir je etwas bedeutet hat, dachte er. Eine Fehlentscheidung und eine zu große Loyalität einem falschen Freund gegenüber – und alles geht den Bach runter.
    Die sich windende Schnur, von der Oberst Kowaltschuk gesprochen hatte – nun hatte sie ihr Ende gefunden.
     
    Sid fuhr hoch und sah sich verwirrt um. Er musste eingeschlafen sein. Auf dem großen Monitor stand die rote Scheibe vom Mars.
    Sid wischte sich über das schweißnasse Gesicht.
    Maurice S. Hollander saß schweigend an seinem Platz und blickte konzentriert auf die Anzeige im Navigationsschirm.
    »Was wir hier machen, ist purer Wahnsinn«, sagte Sid leise. »Wir können doch nicht einfach alle Brücken hinter uns abbrechen.«
    »Doch«, sagte Hollander, ohne aufzusehen. »Das können wir. Es ist ein Befreiungsschlag, glaub mir.«
    »Aber wie zur Hölle soll das nun funktionieren? Die terranische Raumüberwachung ist nicht so schlecht, dass sie eine entflohene Leka nicht würde aufspüren können.«
    »Ich habe alles unter Kontrolle«, behauptete Hollander. »Ich nehme Kurs auf die Tharsis Montes. In diesem Vulkangebiet gibt es garantiert Höhlen, die a: groß genug sind und b: so metallhaltig sind, dass unsere Leka darin perfekt vor Ortungsstrahlen geschützt ist.«
    Sid spürte, wie sich ihm die Kehle zuschnürte.
    »Wir können nicht zu den Tharsis Montes«, sagte er erschrocken. »Unter dem südlichsten Vulkan, dem Arsia Mons, leben intelligente Pflanzenwesen, die Santor – oder Halbschläfer, wie sie auch genannt werden. Sie haben uns aufgefordert, den Mars in Ruhe zu lassen. Deshalb hat Adams ihn auch geräumt.«
    »Das soll der wahre Grund sein?«, fragte Hollander mit leicht höhnischem Unterton. »Und falls es stimmen sollte – woher willst du das wissen?«
    Sid biss sich auf die Lippen. »Ich weiß es eben!« Er blickte auf den Monitor, in dem der Mars rasch anwuchs. Bereits waren die ersten Einzelheiten der Gebirge erkennbar. »Dreh ab!«, rief er. »Flieg meinetwegen die andere Seite vom Mars an oder einen der beiden Monde. Aber störe die Halbschläfer nicht!«
    Hollander lachte

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