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PR NEO 0041 – Zu den Sternen

PR NEO 0041 – Zu den Sternen

Titel: PR NEO 0041 – Zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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selbst die Raumakademie zu besuchen.
    Nach anfänglichem Zögern hatte Juri seine Hilfe staunend und mit wachsender Begeisterung angenommen. Danach hatte sich Sid um die Bewerbung gekümmert, indem er bei Oberst Kowaltschuk vorstellig wurde und einen Kurier beauftragt hatte, Juris Geburtspapiere zu besorgen.
    Nun kam die Zeit, um auf den Topf einen Deckel zu legen.
    Sid betrachtete kurz sein Gesicht, das sich in der Fensterscheibe spiegelte.
    Die Ärzte hatten nur sanft eingegriffen. In die Haut an den Wangenknochen, der Stirn und am Kinn hatten sie Kollagen-Eiweiß-Präparate gespritzt, die seine Gesichtsform leicht verändert hatten. Dazu hatten sie die Form der Augenbrauen und den Haaransatz verändert.
    Etwas schmerzhaft waren die Zahnkorrekturen gewesen. In einem aufwendigen Verfahren hatten spezialisierte Zahnärzte seine Hasenzähne abgeschliffen, neu ausgerichtet und sie mit den anderen Zähnen in eine harmonische Reihe gebracht.
    Noch etwas unangenehmer war die Augenoperation gewesen, bei der die Ärzte ihm grünbraune Irisringe über seine natürlichen dunkelbraunen Iriden eingesetzt hatten. Zwei Tage lang hatten die Augen stark getränt, und er war extrem lichtempfindlich gewesen.
    Dafür war das Resultat umso überzeugender. Beim ersten Blick in den Spiegel hatte er in ein seltsam fremdes, aber nicht unattraktives Gesicht geblickt.
    Falls es in Baikonur zu einer zufälligen Begegnung mit Menschen kommen würde, die ihn aus Terrania oder seinem früheren Leben in Managua oder den Staaten kannten, würden sie ihn nicht auf den ersten Blick erkennen.
    Dabei hatten ihm die Ärzte versichert, dass alle Anpassungen ohne größere Umstände wieder rückgängig gemacht werden konnten.
    Bis auf die neuen Zähne, dachte er. Die werde ich behalten!
    Sid nickte ihm – Rodrigo de Vivar – aufmunternd zu. Dann sah er prüfend an seinem blauen Overall hinunter. Er verschob den Reißverschluss, damit dieser genau auf die Höhe der oberen Kante des Namensschildes zu liegen kam. Disziplin, das hatten sie bereits am ersten Tag gelernt, begann an jedem Morgen, wenn das Bett gemacht und die Kleidung angelegt wurde.
    Es konnte losgehen!
    Er trat aus ihrem Schlafquartier, eilte durch die Gänge, in denen sich nur wenige Kadetten aufhielten. Dann verließ er das Wohngebäude und joggte auf der Gagarinstraße in Richtung der Sovelskoy-Armii-Straße.
    Es war ein kühler Nachmittag in Baikonur. Die Sonne hatte den Zenit längst überschritten und machte sich langsam daran, im Westen unterzugehen. Die ausgeatmete Luft kondensierte in kleinen weißen Wölkchen, und Sid fühlte sich mit der Welt im Einklang. Als er an der uralten Buran-Raumfähre vorbeikam, musste er lächeln.
    Kaum zu glauben, dass die Menschen noch vor wenigen Jahrzehnten einen immensen Aufwand betrieben hatten, um mit diesen besseren Flugzeugen in den nahen Erdorbit zu gelangen. Noch dazu die Buran: Im Gegensatz zu den Spaceshuttles der NASA waren sie nicht einmal zum Einsatz gelangt.
    Wie viel einfacher war es, seit Perry Rhodan mit seinem Handeln die neue Epoche der Weltraumfahrt eingeläutet hatte.
    Er bog auf die Aviatsionnayastraße ein, an der das Krankenhaus lag, in dem Juri behandelt worden war und in dem er nun die körperlichen Eignungstests absolvierte.
    Der streng dreinblickenden Dame am Empfang zeigte er seine Erkennungsmarke und durfte dann den Lift in das oberste Stockwerk betreten. Er drückte auf den Knopf und wartete, bis sich die Tür mit einem metallisch schabenden Geräusch öffnete. Sid trat auf einen langen Gang, auf dem sich Tür an Tür reihte. Die Luft roch nach Desinfektionsmitteln und etwas abgestanden.
    Juri hatte inzwischen ebenfalls einen blauen Overall erhalten. Der junge Kasache saß auf einer rustikal aussehenden Holzbank, den Kopf in den Händen vergraben.
    Vorsichtig näherte er sich ihm. »Juri?«
    Juri blickte überrascht auf. Als er Sid erkannte, sprang er freudig auf. »Ruy!«
    »Na, wie geht's?«
    Juri breitete die Arme aus. Der Blick aus seinen leicht geschlitzten Augen verdüsterte sich. »Es ist ... so seltsam!«
    Sid runzelte die Stirn. »Seltsam« war nicht das Wort, das er erwartet hatte. »Weshalb seltsam?«
    Juri sah ihn an, breitete hilflos die Arme aus, während er nach den richtigen Worten suchte.
    »Was sagen denn die Ärzte?«, half Sid aus.
    »Sie sagen, ich sei zäh«, erzählte Juri. »Rein körperlich sollte ich den Strapazen der Ausbildung gewachsen sein. Die Defizite, die ich in den Bereichen Mathematik

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