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PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

Titel: PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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Strahlen hineinsprangen! Die Schüsse trafen mitten in den Leib: Die riesigen bleichen Körper schimmerten für einen Moment rötlich, feine Schuppenmuster zeichneten sich darauf ab, dann erstrahlten sie in grellem Gold – und die Würmer blieben offenbar vollkommen unverletzt, während die Energie in ihnen versickerte.
    Fraßen sie etwa die Energie der Thermoschüsse?
    »Beschuss negativ«, ertönte Toreeads gepresste Stimme. »Ich stelle das Feuer ein. Haben Sie eine Strukturlücke im Schirm ausfindig gemacht?«
    Deringhouse schüttelte den Kopf. »Bisher nicht«, gab er zu. »Aber wir können versuchen, die Biester in den Schirm zu locken – wahlweise grillt er sie oder füttert sie ins Koma.«
    Es musste einen Grund geben, aus dem die Würmer sich nur zwischen den beiden Schirmen aufhielten: Entweder ernährten sie sie oder hielten sie fest. Oder beides.
    Fest stand lediglich, dass die Würmer zwischen den Schirmen keine Projektionen, sondern ziemlich leibhaftig waren.
    »Da ich keine bessere Idee habe, stimme ich dem zu«, sagte Toreead. »Aber versuchen Sie irgendwann, mit genügend Vorsprung, auch einen Fluchtkurs nach draußen zu berechnen. Hier drinnen sitzen wir in der Falle.«
    Deringhouse zog das Schiff herum, gerade rechtzeitig, um einem neuerlichen Feuerstoß der Würmer auszuweichen.
    »Konzentrieren Sie sich auf den Schutzschirm!«, sagte Toreead.
    »Ich erkenne immer noch keine Strukturlücken oder Passagesignale«, erklärte Deringhouse gepresst.
    »Es gibt vielleicht noch eine andere Möglichkeit«, deutete Toreead an und wies auf den Energieschirm.
    Deringhouse spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. Schlug der Naat allen Ernstes vor, den Energieschirm zu rammen? Das war die Idee eines Wahnsinnigen! Selbst im Faraday'schen Käfig eines Beiboots hatten sie keine Chance.
    »Ich kann Ihnen ansehen, dass Sie diese Idee für verrückt halten. Aber es besteht die Möglichkeit, dass die Energie des Beiboots ausreicht, den Schirm gerade so lange kurzzuschließen, wie wir benötigen, um durchzuschlüpfen.«
    »Sie machen Witze! Wenn es so einfach wäre, einen Schutzschirm zu knacken …«
    »Es ist so einfach: Berühren sich zwei Schirme, werden sie instabil und brechen zusammen«, sagte Toreead.
    »Aber nur, wenn sie einander gleichwertig sind. Unser Beibootschirm und dieser Schirm da draußen – das funktioniert niemals!«
    »Haben Sie eine bessere Idee?«
    Deringhouse schnaubte. »Nein, aber das macht Ihren Einfall nicht gerade zu einer Glanzleistung!«
    »Versuchen Sie es! Es genügt, wenn der Schirm an einer Stelle durchlässig wird.«
    Deringhouse rang nur kurz mit sich. Dann nickte er. Ihm kam eine Idee …
    Die SPERANZA sackte nach unten.
     
    Wie ein Speer schossen Energiebündel unterschiedlichster Art an der SPERANZA vorbei, und über ihr wanden sich die seltsamen Würmer hektisch in der Luft, ehe sie hinterhertauchten.
    Sie würden dieses Gefährt nicht entkommen lassen.
    »Sie steuern auf den Boden zu!«, rief Toreead. »Wir werden zerschellen!«
    Deringhouse sah ihn kurz an, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder den Kontrollen zuwendete. »Ganz genau. Und nun feuern Sie direkt in Flugrichtung auf die markierte Position!«
    Er sah, wie der Naat sich versteifte und wie Begreifen über seine Züge glitt. Sie hatten keine Zeit für lange Erklärungen, und ihnen blieb nur ein einziger, verzweifelter Versuch.
    Ihre ganze Hoffnung lag darin, dass der Schutzschirm eine Halbkugel bildete und nicht von einem Strategen gesteuert wurde, sondern von einer Automatik, die erst auf eingetretene Ereignisse reagierte und nicht bereits im Vorgriff tätig wurde.
    Thermostrahlen schossen aus der Bordkanone und trafen kurz vor der Basis des Schutzschirms auf. Der Boden kochte, brodelte, dampfte.
    Deringhouse blieb hoch konzentriert. Eine minimale Kursabweichung oder zu wenig Tempo konnte alles verderben. Er desaktivierte alle Sicherheitsprotokolle.
    Drei … Ciao, SPERANZA! Lasst alle Hoffnung fahren …, dachte Deringhouse.
    Zwei … »Bereit zum Notausstieg!«
    Eins … Die SPERANZA meldete eine bevorstehende Kollision. »Energieschirm auf Maximum, sobald wir draußen sind! Raumanzüge koppeln!«
    Die Kuppel öffnete sich, und die beiden Passagiere stiegen aus.
    Null … Mit einem mörderischen Krach prallte das Beiboot im vollen Schutz des seifenblasenförmigen Schutzschirms an den Fuß der Energiekuppel mitten hinein in die flüssige Glut, die es selbst erzeugt hatte – und explodierte, als der Schirm

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