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PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

Titel: PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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würden sie frei werden und könnten sich wieder zu einer vergleichbaren Gefahr wie die Riofe Rohn entwickeln. Zumal nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Santor erneut universale Pforten wie den Schacht schaffen und letztlich vielleicht sogar einen Zugang zu ihrer Heimatwelt finden.
    Empfehlung: Von allen drei gefährlichen Geschlechtern besitzen die Grünen am wenigsten eigene Macht und lassen sich zumindest über weite Strecken führen und anleiten: Sie wirken als Katalysatoren auf die Parafähigkeiten aller anderen Geschlechter, sind aber für sich selbst relativ ungefährlich und wenig effizient.
     
    Du kannst dir vorstellen, dass die Berichte über die Riofe Rohn für mich zunächst keinerlei Relevanz hatten. Je mehr ich dem längst toten Kommandanten lauschte, desto enttäuschter wurde ich. Erst der Abschlussbericht ließ in mir die Erkenntnis wachsen, dass ich und all die anderen Santor unsere Herkunft auf die Riofe Rohn zurückführen konnten – auf ein Gewächs, das aus einem anderen Universum stammte und offenbar als ungemein gefährlich eingestuft worden war.
    Mir war klar, dass ich eine Gefahr wie die Riofe Rohn niemals wieder über einen Sektor oder ein Volk bringen wollte. Die Weisheit der Goldenen, selbst aus etwas so Verderblichem wie der Riofe Rohn noch etwas Gutes zu erschaffen, rührte mich, und ich begriff, welch großes Vertrauen sie in mich setzen mussten, dass sie den Empfehlungen der Wissenschaftler gefolgt waren. Nun verstand ich auch, was ich tun sollte: Ich sollte den fünf Geschlechtern helfen, die mit ihren Fähigkeiten dazu beitrugen, die Schuld der Riofe Rohn abzutragen. Irgendetwas sollte in ein paralleles Universum verschoben werden.
    Ich schwor mir, alles zu tun, um diese Aufgabe zu erfüllen. Den Santor war zu trauen. Wir mochten von der Riofe Rohn abstammen, aber das verurteilte uns nicht dazu, ebensolche Schrecken zu verbreiten. Wir waren Helfer des Friedens.
    Paal'chck wirkte von alldem nicht besonders überrascht. Er wirkte niemals überrascht, wie ich immer wieder feststellte. Obwohl er keinerlei präkognostische Fähigkeiten hatte, schien er durch nichts aus der Ruhe zu bringen zu sein. Wahrscheinlich hätte er auch eine plötzliche Veränderung des Schwerkraftvektors mit diesem Gleichmut hingenommen. Für mein Wohlbefinden konnte es keinen besseren Begleiter geben.
     
    Kurze Zeit nachdem Paal'chck und ich unsere Recherche über die Riofe Rohn beendet hatten, beorderte Cyra Abina uns in ihr Quartier.
    »Wir starten in wenigen Stunden nach Kaschla. Ich habe bereits Anweisung gegeben, dass zehn Quintette bereitgehalten werden sollen. Hast du bestimmte Wünsche hinsichtlich dieser Quintette, Phylior? Gibt es welche, die du einer genaueren Prüfung zu unterziehen wünschst, mit denen du aus diesem oder jenem Grund intensiver zusammenarbeiten möchtest?«
    Ich brauchte nicht lange zu überlegen.
    Nein , antwortete ich, bis auf eines: Irgendwo auf Kaschla muss sich ein Quintett mit einer Iras namens Ianis aufhalten. Dieses Quintett möchte ich unbedingt in unserer Versuchsreihe haben.
    Cyra Abina hob eine Braue. »Gibt es einen spezifischen Grund für diesen Wunsch?«
    Sie verhielt sich besonders unverschämt mir gegenüber. Ich möchte, dass sie ihr Verhalten überdenkt.
    Die Goldene bestätigte. »Ein guter Grund.«

10.
    Arktur I: Die Oase
     
    Zum Glück funktionierten die arkonidischen Kampfanzüge tadellos. Deringhouse sah an sich hinab und dann zu Toreead. Sie wirkten wie American-Football-Spieler, was der Brustplatte zu verdanken war, die den Energiespeicher beinhaltete.
    Er blickte auf seine Sensoranzeige. Die Atmosphäre unter dem zweiten Schirm war beinahe wie auf der Erde.
    Die gesamte Kuppel wurde von einem üppigen Wald dominiert, der sehr an den irdischen Regenwald erinnerte, aber um den Faktor zehn vergrößert: Es gab ein mindestens vierhundert Meter hohes, dichtes Blätterdach, aus dem acht Überständer bis in eine Höhe von sechshundert Metern ragten; besonders hohe, gerade gewachsene Bäume mit gewaltigen Kronen, die sich wie ein komplexes mathematisches Muster ausnahmen.
    »Luftfeuchtigkeit liegt bei achtzig Prozent«, sagte Deringhouse mehr zu sich selbst. Er bemerkte aber, wie Toreead dabei unwillig das Gesicht verzog, als hasse er es, eigens darauf hingewiesen zu werden. Und so war es wohl auch. Naats stammten von trockenen, staubigen Wüstenwelten; zu viel Wasser war ihnen unheimlich und unangenehm.
    »Wir müssen diesen Funkspruch anmessen«,

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