PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer
Suchen Sie nach dem Eingang ins unterirdische Reich dieser Enklave! Dort werden Sie alle Antworten finden. Die Purpurnen und Schwarzen überlasst uns!
Toreead zögerte keine Sekunde. Wo immer die Hilfe herkam, sie war ihnen hochwillkommen. Er packte den wie erstarrt dastehenden Deringhouse am Arm und zerrte ihn mit sich.
Als er hinter sich sah, verschwanden die Roboter gerade wieder im Nichts.
Er rannte weiter.
Die Höhle sah er erst, als sie beinahe vorbei waren.
Und dann verschwanden sie unter die Oberfläche des gequälten Planeten.
11.
Phylior: Das Verschieben
Kaschla empfing uns wie nicht anders zu erwarten mit Regen und einer Düsternis, die nichts Gutes erwarten ließ.
Wieso haben wir keine Lazan mitgenommen?, fragte ich missmutig. Die Lichtverhältnisse waren alles andere als angenehm, und ich wollte unbedingt die besten Bedingungen für unsere Experimente.
»Weil …«, Cyra Abina neigte mir ihren Kopf entgegen, der um ein Vielfaches größer war als meine Blüte, »… wir nicht über unbegrenzte Ressourcen verfügen bei einem Projekt, das der Wohltäter nicht billigt. Eigentlich sollten wir heute bereits abfliegen, aber ich konnte ihn überzeugen, noch einige Stunden zu warten.«
Sie steuerte meine Kristallschale dorthin, wo wir uns zum ersten Mal begegnet waren. Die seltsame Metallinstallation war noch immer an Ort und Stelle.
Mein Unwohlsein verstärkte sich, als die anderen Santor eintrafen. Zehn Quintette, eines davon jenes des unverschämten Rotblatts. Ianis.
Wie immer war es Paal'chck, der mich begleitete. Die Goldene blieb an Bord ihres Schiffes, das über uns schwebte und unsere Versuche aufzeichnete.
Ich grub mich in die Erde, die nun frisch und verheißungsvoll war, gemessen an dem furchtbaren Zustand, in dem ich zum ersten Mal auf diesem Planeten meine Wurzeln nach Art der Santor verwendet hatte. Diesmal spürte ich keinerlei negative Einflüsse, die oberste Bodenschicht war von allen schädlichen Elementen gereinigt.
Rings um mich wurden die Quintette abgesetzt. Sofort versuchten sie, möglichst viel Raum zwischen uns zu bringen.
Nur ein Iras wandte sich direkt an mich. Ich erkannte ihn sofort. Glaubst du etwa, du könntest dir einen Platz zwischen uns erzwingen? Indem du dich an eine übergeordnete Instanz wendest?
Ich war sprachlos. Ianis verkannte mich völlig, und egal, was ich unternahm, er würde seine Meinung nicht ändern, dass es zu einer harmonischen Zusammenarbeit kam.
Hört mich an!, rief ich und warf diese Gedanken aus wie ein Wurzelgespinst, in dem sich die anderen verfangen mussten. Sie würden mir zuhören, das wusste ich. Wenn das, was ich über das Erbe der Riofe Rohn herausgefunden hatte, stimmte, blieb ihnen nichts anderes übrig.
Ich verspreche euch, ich werde mich nicht in eure Quintette drängen. Aber ihr werdet mich anhören und tun, was ich verlange!
Eisige Ablehnung schlug mir entgegen, eine Form der Nichtachtung, die mich zutiefst verunsicherte und verstörte. Aber ich gab nicht auf. Es war nicht möglich, dass ich scheiterte. Ich war ein grüner Santor – und als solcher würde ich sie überzeugen.
Ihr werdet euch in gleichmäßigen Abständen um diese Watape-Installation aufstellen!, befahl ich. Auf meinen Befehl werdet ihr eure Blüten öffnen und die enthaltenen Pollen aufsteigen lassen.
Aus der eisigen Ablehnung wurde heißer Spott. Und warum sollten wir das tun? Unseren kostbaren Blütenstaub vergeuden für einen wie dich … Grünblatt.
Weil ich es wünsche!
Danach gab ich umgehend den Befehl, die Pollen entströmen zu lassen. Zuerst zögernd, dann aber rasch öffneten sich die fünfzig Blütenköpfe. Sie kapitulierten.
Wind!, befahl ich Paal'chck, der diese Anweisung direkt an Cyra Abina weitergab, die ihrerseits dafür sorgte, dass die Positronik des Raumschiffes sie umsetzte.
Auch ich öffnete nun meine Blüte und ließ den Blütenstaub frei, der sofort von einer Böe gepackt und auf die Installation zugewirbelt wurde. Dabei vermischte er sich mit den anderen Pollen und verbuk sich mit ihnen. Langsam senkte sich der Staub auf die Installation.
Ich konnte spüren, wie die anderen Santor ihre Wurzeln auf die Installation zuschoben. Selbstverständlich. Sie kannten es nicht anders.
Stopp!, befahl ich. Mit der üblichen Vorgehensweise kommen wir hier nicht weiter. Konzentriert euch auf mich! Empfangt meine Gedanken und macht sie zu euren!
Ich erntete verwirrte Kommentare, aber dann legte sich mein Wille über das Gemurmel.
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