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PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

Titel: PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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sie blieben unbeschädigt. Niemand von uns hat je nachgesehen, uns ging es stets darum, besonders gefährliche Entdeckungen unschädlich zu machen.
    Es war ein merkwürdiges Gefühl, als wir zum ersten Mal verschoben. Am schwierigsten war es, den anderen Santor präzise Anweisungen zu geben, denn ich war selbst noch vollkommen unerfahren in diesem Verfahren.
    Es dauerte eine gewisse Zeit, ehe ich die Installation tatsächlich mit der tatkräftigen Unterstützung der anderen Santor zu fassen bekam. Als wir es endlich geschafft hatten, fühlte ich mich ungeheuer stark.
    Mir war klar, dass wir es gemeinsam schaffen konnten, einen Weg zurück in die Heimat zu öffnen.
    Noch waren wir nicht so weit. Ich wollte die Installation zerstören, musste aber einsehen, dass es nicht funktionierte.
    Schließlich versuchte ich mir einfach vorzustellen, dass das Objekt überhaupt nicht mehr da war. Im gleichen Augenblick, in dem ich es geschafft hatte, mich selbst davon zu überzeugen, glitt die Installation aus dem normalen Raum-Zeit-Gefüge und verschwand.
    Beeindruckend, sagte Ianis, der wie durch Zauberei wieder in meiner Nähe erschienen war.
    Findest du?, gab ich geschmeichelt zurück.
    Nein. Werkzeuge beeindrucken mich nicht. Nimm Vernunft an und sei das, was du bist. Nicht das Spielzeug einer Goldenen! Solange wir unter ihrer Kontrolle sind, werden wir niemals eine Heimat haben. Mit diesen Worten ließ Ianis mich einfach stehen.
    Ich hatte den größten denkbaren Triumph errungen – und war so allein wie zuvor.
     
    Wie mir die Reaktion von Ianis gezeigt hatte, änderte mein Erfolg wenig an der geringen Zuneigung der anderen Santor. Also beschloss Cyra Abina, mich nach dem Ende der Kaschla-Mission wieder zu sich zu nehmen.
    Ich sprach mit ihr, während wir zurückflogen. Über die Santor. Über die Schuld, die sie trugen.
    Cyra Abina verriet durch nichts, dass sie überrascht war. Sie fragte mit keinem Wort, woher ich die Geschichte der Santor kannte. Sie lächelte nur und nickte. »Was möchtest du mir damit sagen?«
    Wir waren einst der Feind, nun sind wir Freunde und Verbündete. Doch ich weiß, dass wir fremd sind und bleiben werden. Ich möchte meine Art fortführen – dorthin, wo es keine Riofe Rohn gibt, wo niemand weiß, aus welcher Bestie wir entstanden sind. Ich möchte ein Zuhause für die Santor.
    »Das hier ist dein Zuhause«, sagte sie. »Die anderen wollen dich nicht einmal bei sich dulden. Warum setzt du dich für sie ein?«
    Weil ich es muss, teilte ich ihr schlicht mit.
    »Na schön. Ich werde sehen, was ich für dich tun kann.«
    Als wir ihre Kabine erreichten, erwartete sie bereits eine Belobigung durch den Wohltäter persönlich. Paal'chck ließ mich an der Holobotschaft teilhaben.
    »Ich gratuliere dir zu deiner Lagebewältigung«, begrüßte er sie. »Der Durchbruch in unseren Bemühungen um die Santor wäre ohne deine Hartnäckigkeit wohl kaum so rasch erfolgt. Trotzdem empfehle ich dir dringend, meinen Rat zu beherzigen. Pranav Ketar, Ende.«
    Cyra Abina nahm mich entgegen dieser Warnung mit: Trotz meines Protestes pflanzte sie mich in eine neue Diamantschale, eine größere, schnellere, mit eigenem Bewässerungssystem und auf meine Wahrnehmung eingestellten Sensoren, die auf telepathische Steuerung ansprachen.
    »Ich will dir etwas zeigen, Phylior.« Mit schnellen Schritten ging sie vor, und ich beeilte mich, ihr hinterherzukommen. Die Schale reagierte vorzüglich.
    Danke, sagte ich.
    Sie nannte mich bei meinem Namen, bezeichnete mich nicht einfach nur als »Grünblatt« oder »kleinen Gräber«. Und wenn sie es tat, schwang darin sehr viel Sympathie mit. Sie war außergewöhnlich, das spürte ich. Ihre Bewegungen waren so viel leichter, so viel behutsamer als die aller anderen Wesen, die ich bisher getroffen hatte.
    Ich … mochte sie.
    Und dadurch schickte ich die Santor in den Untergang …

12.
    Phylior: Im Herzen des Feindes
     
    Ich spürte, dass etwas anders war. Cyra Abina wirkte abwesend und fahrig.
    Kann ich dir behilflich sein?
    Sie zuckte zusammen, schuldbewusst. Dann lächelte sie. »Das hoffe ich. Ich habe eine Mission zu erfüllen, bei der ich ungern allein sein möchte.« Sie lachte, und ich empfand es wie das Perlen von Tau auf meinen Blütenblättern, zugleich schwer und erfrischend. Und obwohl es mich zum Zittern brachte, spürte ich tiefe Traurigkeit, als es viel zu schnell erstarb.
    Ich folgte ihr, bis wir in einen Hangar der WELTENSAAT gelangten. Über uns glitt ein Lazan

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