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PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

Titel: PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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durch den Kristall und badete mich in seinem wunderbaren warmen Licht. Kannte ich ihn?
    Lee Va Tii?
    Der Lazan kehrte zurück, wie ich den wieder stärker werdenden Lichtstrahlen entnahm.
    Phylior. Der Name zitterte golden, und ich sah für einen Moment wieder die Schönheit der Energieschwimmer.
    Ich hörte, wie Cyra Abina stehen blieb. »Du kommunizierst mit dem Lazan?«
    Ich bejahte.
    »Kannst du ihn dazu bewegen, uns ebenfalls zu begleiten?«
    Ich kann sie sehr gut hören, sagte Lee Va Tii amüsiert. Diese Goldenen … Sag ihr, dass ich euch nicht helfen kann. Das Licht der lokalen Sonne ist hübsch und durch den Kristallschliff sogar ausgesprochen nahrhaft. Aber euer Schiffchen ist zu klein für mich.
    Tatsächlich war der Körper des Lazan mehrmals so groß wie der kleine Kegelraumer, in dem wir fliegen würden.
    Er sagt, er sei zu groß für unser Schiff, meldete ich der Goldenen.
    »Ich kenne die Energieschwimmer nun schon so lange, aber sie geben mir noch immer Rätsel auf. Ich kann mich nicht in sie hineinversetzen. Ich weiß nicht, was sie antreibt außer dem großen Ideal der Allianz.«
    Vertraust du ihnen nicht?
    Cyra Abina lachte wie jemand, der etwas dahinter verstecken wollte. Nicht zum ersten Mal bedauerte ich, ihre Gedanken nicht lesen zu können. »Oh, selbstverständlich vertraue ich ihnen. Ich halte viel davon, einander zu vertrauen. Wieso sollte ich da für mich selbst eine Ausnahme machen? Aber es interessiert mich, wie sie sind, was sie sind. Eine Lebensform, die sich von Energie ernährt und dabei so viele nützliche Abfallprodukte hervorbringt …«
    Ich verstand sie. Die Lazan ernährten sich vom Licht der Sonnen und konnten es umwandeln, und damit stellten sie die Lebensnerven der WELTENSAAT dar. Ohne die Lazan würde das Licht erlöschen, und Maschinen würden eingreifen müssen, um das gewaltige Kristallschiff vor dem kalten Griff des Weltraums zu bewahren. Aber nur mit den Lazan vermochte es all seine Vorzüge auszuspielen.
    Wieso fragst du sie nicht einfach?
    Cyra Abina wirkte perplex. »Fragen? Die Lazan? Wie stellst du dir das vor?«
    Sie versteht es nicht, Phylior, rief die Gedankenstimme Lee Va Tiis. Sie kann uns nicht hören.
    Ich schwieg. Das war alles sehr verwirrend. Je mehr ich von der Welt, in der ich lebte, erfuhr, desto merkwürdiger schien alles.
    Meine Kristallschale schwebte hinter der Goldenen her und an Bord des Kegelraumers, der das Zehnplanetensystem erkunden sollte, in dem wir uns nun aufhielten.
     
    Was tun wir hier?, fragte ich. Mit Paal'chcks Augen durchsuchte ich die Schwärze nach … Ja, wonach eigentlich?
    »Sieh dich um«, sagte Cyra Abina. »Du wirst überall Trümmer finden. Sie durchsetzen das gesamte Sonnensystem. Wir sind im Herzen des Feindes. Nur ist der Feind nicht mehr da. Wir werden die Trümmer inspizieren.«
    Trümmer … Ich spürte, dass hinter diesem Begriff mehr steckte, als ich ahnte. »Trümmer« fanden wir auf Planeten, und wir lösten sie auf oder verschoben sie, wenn sie sich nicht auflösen ließen. Trümmer, Relikte, Überbleibsel, Artefakte, es gab da keinen Unterschied. Wir räumten sie auf. Das jedenfalls hatte ich bislang gedacht.
    Aber die Trümmer, die durch dieses Sonnensystem schwebten und trudelten, hatten eine andere Qualität: Es waren Bruchstücke von Raumschiffen, Raumstationen, planetaren Bastionen. Dieses Sonnensystem war vollkommen außer Kontrolle geraten, selbst die Harmonie der Welten untereinander war gestört.
    Hier hat ein furchtbarer Krieg stattgefunden, sagte ich.
    Cyra Abina nickte gedankenverloren, sie starrte einfach ins Nichts. Woran dachte sie? War sie dabei gewesen, als wir den Feind niederrangen?
    Was kann ich tun? Ich kann diese Trümmer nicht verschieben, nicht in der Luftleere des Raums.
    Sie schwieg. Nichts konnte ich tun, das begriff ich. Doch das musste sie schon vor unserem Start gewusst haben. Weshalb war ich dann mit ihr unterwegs?
    Als wir die beiden äußeren Planeten, eisige, unwirtliche Welten, passiert hatten, sagte sie plötzlich: »Halt deine Sinne offen! Wir suchen Überlebende des Feindes.«
    Überlebende? Um sie zu töten wie …?
    »Es geht dich nichts an, aber: nein. Wir suchen sie nicht, um sie zu töten. Es geht um Wissen. Dies mag das Herz des Feindes sein, aber er existiert irgendwo dort draußen weiter. Wir müssen wissen, wo.«
    Ich begriff.
    Kriege enden nie.
     
    Es geschah, während wir gerade die Bahn des neunten Planeten kreuzten.
    Ich empfing einen Gedanken: Es war ganz

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