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PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

Titel: PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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problemlos auffingen und weiterverwerteten. Er konnte uns nichts tun. Wir würden abwarten, bis er sich beruhigte, und dann mit ihm reden. Wir waren gekommen, um dieses System wieder aufzubauen.
    Was wird der Wohltäter unternehmen?, fragte ich Cyra Abina.
    Wortlos zeigte sie mir, was gerade geschah: Hunderte kleiner Emitter der WELTENSAAT traten in Aktion. Die Lazan lieferten die benötigte Energie und nur sie. Der Transferkreis war eine Installation, die nur durch die Lazan funktionsbereit war; die Wissenschaftler der Allianz hatten keine Möglichkeit gefunden, exakt jene Art Energie in der notwendigen Menge zu erzeugen und zu speichern, wie das die Lazan vermochten. Die Lazan waren die einzige Garantie dafür, dass dieses technologische Wunder funktionierte.
    Violette Energie knisterte, spann ein feines Netz, das sich vom Rand bis ins Zentrum des Innenrings ausbreitete und immer dichter wurde, bis ein loderndes Tuch reinen Lichts den Kreis erfüllte.
    Transferkreise verbanden uns mit jeder Basis der Allianz, über deren Kennung wir verfügten, und ermöglichten binnen kürzester Zeit die Lieferung von allem, was wir benötigten. Wenn wir einen Planeten heilen wollten, würden weitere Santor ebenfalls über dieses Transportmedium zu uns stoßen.
    Diesmal aber rief der Wohltäter nicht nach Santor oder Forschungsabteilungen.
    Es kamen Kampfraumschiffe …
    Synchron schoben sich fünfzig schlanke, kegelförmige Einheiten durch den Transferkreis, bauten Schutzschirme auf und flogen in geordneter Formation auf die Stelle zu, an der ich den Fremden wusste.
    Was tut der Wohltäter da?, fragte ich Paal'chck und Cyra Abina voller Sorge.
    Der Chi'quan zögerte kurz. »Das, was nötig ist.«
    Ich griff eilends hinaus, aber den Fremden spürte ich nicht mehr. Kein Gedankenfetzen. Nichts.
    Warum?
    »Es war notwendig, nehme ich an. Es gibt Situationen, in denen wir die Reaktion des Wohltäters hinnehmen müssen. Er wird seine Gründe dafür haben.«
    Ich schwieg.
    Aber ich fragte mich, was so furchtbar gewesen sein mochte, das den Tod des Fremden rechtfertigte. Ich hatte in ihm nichts Böses gespürt. Weshalb hatte er so panisch reagiert, als er seines Gesprächspartners ansichtig wurde?
    Und ganz leise, aber gerade dadurch so quälend, fragte sich ein Teil von mir: Würde der Fremde noch leben, wenn ich ihn nicht an den Wohltäter verraten hätte?
    Ich erkundigte mich bei Cyra Abina danach. Wieso musste dieses Individuum sterben?
    Sie zögerte, aber als sie sprach, war ihre Stimme fest. Ich konnte – und kann es bis heute – nicht behaupten, sie habe mich jemals belogen. Ich wusste einfach, dass sie so etwas nicht tun würde, niemals.
    »Es geht um den Feind. Dieses System war wahrscheinlich seine größte Basis. Er ist eine Gefahr für sämtliche Zivilisationen – lassen wir ihn auch nur an einem Ort überleben, wird er wieder auferstehen und uns alle vernichten. Und wenn wir eines gelernt haben, dann das: Der Feind darf sich niemals mehr erheben.«
    Er war nur ein einzelnes Wesen!, wandte ich ein. Wie viel hätte es schon anrichten können? Es war allein, und es hatte Angst!
    »Du darfst den Feind nicht so verharmlosen. Vertrau uns, die wir schon lange mit ihm ringen. Es gibt Dinge, die grausam sind und die dennoch getan werden müssen.«
    Gemessen am Schiffsaufgebot, das ihr ihm entgegengeschickt habt, waren wir ebenso ängstlich wie er, gab ich nicht auf.
    Sie streichelte meine Laubblätter. »Du hast ganz recht. Wir hatten Angst, und wir haben auch weiterhin Angst. Niemand muss sich deswegen schämen. Aber wir dürfen der Angst nicht nachgeben, wir dürfen uns nicht wegducken, und wir dürfen die Angst nicht als Milde deklarieren, nur um uns ihr nicht stellen zu müssen. Der Krieg hat genug Opfer von uns erfordert. Als das Töten begann, schnürte es uns die Kehle zu, aber wir sahen uns dazu gezwungen einzuschreiten.«
    Aber der Krieg ist doch vorüber?
    »Du wirst es noch begreifen. Es gibt Kriege, die nicht enden können.«
    Wir flogen vom äußeren Rand des Systems in Richtung Sonne. Nicht alle Planeten lagen auf unserer Flugbahn, einige befanden sich gegenwärtig auf der anderen Seite des gelben Sterns. Aber ich bekam zumindest einen ersten Eindruck von jenem System, das als Herzstück des feindlichen Territoriums galt.
    Der drittäußerste Planet war eine graue Methanwelt, die sich mit 25 Monden schmückte. Alles dort war tot.
    Cyra Abina flog uns weiter, während hinter uns Hunderte Räumboote die Transfermembran

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