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PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer

Titel: PR NEO 0043 – Das Ende der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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der WELTENSAAT verließen und sich anschickten, dieses System von den Trümmern zu befreien, die seine Harmonie störten.
    Auch die nächsten beiden Planeten wiesen keinerlei Zeichen für Leben auf, was mich aber nicht wunderte, denn bei beiden handelte es sich um Welten aus giftigen Gasen, bei denen der Druck gigantisch war. Einer der Gasriesen hatte mehr als dreißig, der andere die doppelte Anzahl an Monden. Dort stießen wir auf viel mehr Trümmer als weiter draußen, ganz offensichtlich hatten heftige Kämpfe stattgefunden. Doch Gedanken von Überlebenden erfasste ich nicht.
    Die nächsten beiden Welten befanden sich gerade am anderen Ende des Sonnensystems, sodass wir einen relativ ungestörten Flug bis zum dritten Planeten hatten – vorbei an Trümmern unterschiedlicher Form und Größe.
    Nichts schien in diesem System beim Alten geblieben zu sein.
    Und nun kamen wir, um aufzuräumen.
    Der dritte Planet – weiße Wolkenbänke über blauen und grünen, gelben und braunen Zonen – wirkte sehr unscheinbar, kein bisschen wie eine Welt des Bösen, und dennoch sollte dies wohl eine Hauptwelt des Feindes gewesen sein.
    Aber auch dort: nichts.
    Es war, als sei der Feind niemals in diesem System gewesen.
    Wir flogen weiter, nahmen die beiden innersten Planeten in Augenschein und flogen dann an der Sonne vorbei, die von mehreren Lazan umkreist wurde.
    Lee Va Tii übermittelte mir die Zufriedenheit seiner Brüder und Schwestern. Ihnen gefiel dieses System, und sie spürten ebenso wenig Böses wie ich.
    Die Allianz hatte diese Welten befreit, und wir würden sie wieder fruchtbar machen und all die Schäden beseitigen, die der Feind ihnen im Laufe der letzten Jahrhunderte zugefügt hatte.
    Das dachte ich jedenfalls.
    Ich war sehr naiv, oder?
     
    Als wir zur WELTENSAAT zurückkehrten, erwartete uns eine Nachricht des Wohltäters, in der er Cyra Abina und mich ausdrücklich lobte und ankündigte, sämtliche Santor der Allianz zusammenzurufen, um das Große Projekt zu beginnen.
    Der Nachricht hing eine weitere an, die persönlich an mich gerichtet war: Er habe von meinem Wunsch gehört, alle Santor freizusetzen, die dies wünschten. Diesem Anliegen wolle er wegen meiner Verdienste um die Allianz stattgeben, nachdem der Feind endgültig vertrieben war und neues Leben dort wachsen durfte, wo er seine Welten verdorben hatte. Unsere Schuld sei damit abgetragen.
    Ich berichtete es sogleich Cyra Abina.
    Sie reagierte nicht.
     
    Ich schwebte in meiner neuen Kristallschale neben Cyra Abina, als wieder einmal die Emitter der WELTENSAAT ihre Arbeit aufnahmen. Das Netz violetter Energie bildete sich.
    Es war so weit. Sie würden alle zusammenkommen.
    Ich klammerte mich beinahe verbissen an die Rezeptoren Paal'chcks, weil ich nichts versäumen wollte. Ich wollte spüren, was er spürte, sehen, was er sah.
    Die Santor.
    Die Kinder der Riofe Rohn.
    Und dann kamen sie: Erst war es nur eine Plattform, dann eine zweite, dann fünf, zehn, fünfzig, hundert … Durch das lodernde Tuch des Transportfeldes schoben sich riesige Beetanlagen.
    Nach Farben sortiert leuchteten Ozeane gelber, orangefarbener, violetter, blauer und roter Blüten in einer unüberschaubaren Menge, umspannt von Atmosphäreblasen, umringt von Lazan, die das schwache Licht der gelben Sonne und die vielen kosmischen Partikel aufsogen und umgeformt wieder abstrahlten, warm und gleißend hell. Selbst die für Paal'chcks Augen normalerweise unsichtbaren Leiber der Lazan schimmerten wie helle, schlanke Nebelstreifen, als seien sie Gegenentwürfe zu den gedrungenen, kompakten Körpern der schwarzen Chi'quan.
    So etwas hatte ich noch niemals gesehen, und ich werde es wohl auch nie wieder sehen. Es war, als würde ich vollkommen.
    Meine Liebe floss beinahe über, und ich bemerkte, dass auch die Besatzung der WELTENSAAT sehr beeindruckt war.
    So viele Santor – und doch würden sie vielleicht nicht ausreichen, das Herz des Feindes zu säubern.
    Wir sind versammelt, dachte ich, rief es ihnen zu, legte all meine Freude und Liebe hinein, aber niemand antwortete mir. Sie erkannten mich nicht als einen der Ihren an. Ich war ein Grünblatt. Trotz allem, was ich getan und bewirkt hatte. Ich stand allein gegen Milliarden anderer.
    »Sie werden letzten Endes dir gehören«, sagte Cyra Abina sanft. »Du bist ein Avitio. Sie werden sich fügen. Und ich habe noch eine Überraschung für dich, die es dir leichter machen wird. Hier!«
    Sie bedeutete Paal'chck, die Tür zu öffnen und mich in

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