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PR NEO 0044 – Countdown für Siron

PR NEO 0044 – Countdown für Siron

Titel: PR NEO 0044 – Countdown für Siron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Besucher, sich auf die Behandlungsliege zu legen, damit er mit den üblichen Tests beginnen konnte.
    Nach außen ließ Stiqs Bahroff die Prozedur mit der gewohnten Gleichgültigkeit über sich ergehen, doch sein Verstand arbeitete auf Hochtouren. Seine Ahnungen hatten ihn nicht getrogen. Im Artekh-System gingen große Dinge vor sich. Wenn er die nächsten Wochen und Monate schadlos überstehen wollte, durfte er keinen Fehler machen.

9.
     
    »Immer noch nichts?«
    Angech Anatarawan versuchte über den breiten Rücken Eineos einen Blick auf das Display des Messgeräts zu erhaschen. Im Licht der aufgestellten Scheinwerfer konnte er jedoch nicht viel erkennen.
    »Nein. Keine Röntgenstrahlung, keine Radioaktivität, nichts.«
    »Dann sollten wir es riskieren. Diese Stelle ist genauso gut wie jede andere«, flüsterte Iessa.
    »Warum flüsterst du?«, fragte Stynn. »Hier gibt es niemanden außer uns. Oder hast du Angst, dass dir die Geister der Ahnen in den hübschen Hintern beißen?«
    »Ach, halt den Mund!«, fuhr die Sironerin ihn an.
    »Lass sie in Ruhe!«, mischte sich Ghard ein.
    Stynn grinste und legte den Kopf schief. »Oh, entschuldige. Ich vergaß«, sagte er. »Auf Iessas Hintern hast du ja schon ein Auge geworfen.«
    Ghard wollte auf Stynn losgehen, doch Angech trat ihm blitzschnell in den Weg. Seine Rechte schoss nach vorn und traf den jungen Mann an der empfindlichen Stelle knapp unterhalb des Kehlkopfs. Die Kraft des Schlages war genau bemessen. Ghard schnappte nach Luft, lief für einen Moment rot an und gewann schließlich wieder die Kontrolle über seine Atmung zurück. Keuchend lehnte er sich gegen die Wand des Korridors, in dem sie vor einer guten Stunde haltgemacht hatten.
    »Willst du hier tatsächlich eine Schlägerei anfangen?«, zischte Angech. »Reiß dich gefälligst zusammen, verdammt! Du benimmst dich wie ein kleines Kind. Hast du vergessen, warum wir hier sind?«
    Ghard schluckte mehrfach und rieb sich den schmerzenden Hals. Schließlich nickte er heftig und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Als Angech sich umdrehte, starrte er direkt in das amüsierte Gesicht Stynn Jariharatans.
    »Leicht reizbar, der Kleine, was?«, sagte Stynn.
    Angech drängte ihn mit sanfter Gewalt ein paar Meter weiter in den Gang hinein. Hier war es beinahe stockdunkel; die Atmosphäre im Innern des Wracks schien künstliches Licht geradezu aufzufressen.
    »Hör mir jetzt genau zu!«, sagte er leise. »Du magst deine Bemerkungen für witzig halten, aber das sind sie nicht. Sie sind kindisch, platt und beleidigend. Ich möchte dich deshalb bitten – in aller Freundschaft, versteht sich –, dich in Zukunft ein wenig zurückzuhalten. Kannst du das für mich tun?«
    Das Grinsen war aus Stynns Gesicht verschwunden, und für einen Moment schien es, als wolle er aufbegehren. Dann jedoch entspannte er sich.
    »Klar«, sagte er. »Tut mir leid.«
    Ohne ein weiteres Wort kehrte Angech zu den anderen zurück. Eineo hatte seine Messungen inzwischen abgeschlossen. Iessa und Yoel waren dabei, den Thermokompressor einsatzbereit zu machen.
    »Können wir?«, fragte er in die Runde.
    »Ich bin so weit«, sagte Ghard leise. Er hatte sich den Akkumulator auf den Rücken geschnallt und hielt das Griffstück des Mischrohrs mit der rechten Hand.
    Angech nickte ihm aufmunternd zu. »Such dir eine Stelle aus!«
    Ghard zögerte kurz, hob dann aber die Mündung des Mischrohrs und betätigte den Auslöser. Mit einem Knall entzündete sich die Heizflamme. Er drehte den Regler so lange, bis sie in ein dunkles Blau überging, und schaltete den Thermokompressor zu. Auf Angechs Zeichen setzten sie ihre Schutzbrillen auf.
    Das ist der Moment, dachte er. Wir haben gewusst, auf was wir uns einlassen. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
    Der ultraheiße Elektronenstrahl drang scheinbar mühelos in das Material der Korridorwand ein. Winzige Funken aus flüssigem Metall spritzten nach allen Seiten. Ghard zog eine gerade Linie von links nach rechts. Angech wartete darauf, dass etwas geschah, dass das Schiff sich wehrte, doch es blieb alles ruhig.
    Der Sironer blickte wie hypnotisiert auf die Heizflamme, die inzwischen die Richtung geändert hatte und nach unten wanderte. Zwei, vielleicht drei Minuten noch, dann war der Durchbruch geschafft, dann würde Angech Anatarawan der Erste sein, der den zentralen Bereich des Heiligtums betrat. Niemals zuvor war jemand so weit gekommen.
    »Vielleicht ist das alles ein Test.« Unwillkürlich hatte Iessa wieder zu

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