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PR NEO 0044 – Countdown für Siron

PR NEO 0044 – Countdown für Siron

Titel: PR NEO 0044 – Countdown für Siron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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flüstern begonnen. »Vielleicht tut uns das Schiff nichts, weil wir Mut und Entschlusskraft bewiesen haben, weil wir würdig sind, und ...«
    Angech legte der Frau einen Arm um die Schultern. Er spürte, wie sie zitterte. »Schon gut«, sagte er sanft. »Wir haben alle Angst.«
    Mit einem leisen Knall schaltete Ghard den Schneidbrenner ab. Er schob seine Schutzbrille in die Stirn und trat zwei Schritte zurück. Das Rechteck, das er in die Wand des Korridors geschnitten hatte, maß etwa einen mal eineinhalb Meter. Seine Ränder glühten noch immer in düsterem Rot.
    »Soll ich ...?«, setzte Ghard an, doch da war Stynn bereits nach vorn gesprungen und hatte dem Rechteck einen kräftigen Tritt mit seinem Stiefel versetzt. Das Wandstück löste sich, kippte nach hinten und schlug mit einem scheppernden Krachen auf den Boden.
    Angech bedachte Stynn mit einem wütenden Blick. Dann schüttelte er den Kopf. Er gab es nur ungern zu, aber im Prinzip hatte sein Begleiter recht. Wenn das Schiff bis jetzt noch nicht reagiert hatte, lag das ganz sicher nicht an ihrer vorsichtigen Zurückhaltung. Sie hatten sich soeben durch die Wand eines Korridors geschnitten, der nach den letzten Berechnungen unmittelbar an der inneren Kugelschale des Wracks vorbeiführte. Wenn etwaige Abwehreinrichtungen auf so etwas nicht reagierten, gab es sie vermutlich gar nicht.
    Wir befinden uns in einem havarierten Raumschiff, dachte er. Es wäre absolut denkbar, dass die Sicherheitsanlagen – wie immer diese auch aussahen – bei der Notlandung beschädigt worden sind. Außerdem ist das Wrack uralt. Vielleicht sind die meisten Systeme ohnehin nicht mehr funktionsfähig.
    Es blieb die Frage, was es dann mit den Gerüchten über die Schwierigkeiten auf sich hatte, auf die die Wissenschaftler der Regierung angeblich gestoßen waren. Wenn das Wrack tatsächlich keinerlei Mittel besaß, um Störenfriede von außen aufzuhalten – warum hatte man ihm dann nicht längst alle Geheimnisse entrissen?
    »Auf was warten wir noch?«, fragte Stynn. »Wenn du nicht willst, mache ich gerne den Anfang.«
    »Nein«, erwiderte Angech. »Wir weichen nicht vom vorgesehenen Plan ab. Ich gehe als Erster.«
    Er straffte sich und schritt auf die Öffnung zu. Der Geruch nach heißem Metall stieg ihm in die Nase. Die nur langsam erkaltenden Ränder des Durchgangs knackten leise. Ansonsten herrschte eine gespenstische Stille.
    Entschlossen umklammerte Angech seinen Scheinwerfer und schob sich durch das gewaltsam geschaffene Loch. Auf der anderen Seite erwartete ihn ein Gang, der dem, in dem seine Freunde warteten, bis aufs Haar glich. Er machte ein paar Schritte, leuchtete in den Korridor hinein und lauschte. Nichts.
    »Alles klar bei dir?«, hörte er die dumpfe Stimme Eineos von der anderen Seite.
    »Alles klar«, antwortete er. »Ihr könnt nachkommen.«
    Zehn Minuten später erreichten sie ein verschlossenes Schott. Rechts an der Wand entdeckte Angech ein flaches Tastenfeld. Darüber war ein handtellergroßer Bildschirm angebracht.
    »Kennt jemand die Kombination?«, wollte Yoel scherzhaft wissen. Keiner lachte.
    »Wir könnten natürlich wieder durch die Wand brechen«, sagte Eineo. »Allerdings hält der Kompressor nicht ewig. Von den durch die Notlandung verursachten Zerstörungen ist hier kaum noch etwas zu erkennen, und wir können uns nicht mehrere Hundert Meter durch die Kernzelle des Schiffes schneiden.«
    »Ich weiß«, gab Angech knapp zurück. Er hatte sich das alles anders vorgestellt. Bislang waren sie auf wenig mehr als kahle Gänge und verschlossene Schotte gestoßen. Keine technischen Einrichtungen, keine Lagerräume voll mit den magischen Schätzen einer hochstehenden Kultur. Das Innere des Wracks schien vollkommen leer zu sein.
    Mach dich nicht lächerlich!, schalt er sich selbst. Du hast bisher nicht einmal einen Bruchteil dieses gigantischen Schiffes gesehen.
    Angech war das natürlich klar. Eine achthundert Meter durchmessende Kugel besaß sagenhafte 268 Millionen Kubikmeter Rauminhalt. Selbst eine ganze Legion von Forschern würde Jahre brauchen, um jeden Winkel des Wracks zu durchsuchen.
    Stynn war inzwischen an das Tastenfeld herangetreten und studierte es aufmerksam. Bevor Angech es verhindern konnte, hatte er die rechte Hand gehoben und wahllos einige der mit fremdartigen Zeichen versehenen Tasten gedrückt.
    »Hast du den Verstand verloren?«, rief Iessa. »Willst du uns etwa ...«
    Sie beendete ihren Satz nicht mehr, denn in diesem Moment

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