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PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

Titel: PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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schwierig oder gefährlich wird, um sich zu lohnen, lasse ich es. Sie scheinen aber nicht vorzuhaben, die Recherchen aufzugeben.«
    »Nein, habe ich nicht. Es ist eine persönliche Sache. Ich kann nicht so leicht aufgeben.«
    »Aber warum die Frage nach den Namensvettern? Es hätte Ihnen klar sein müssen, dass so viele auftauchen würden. Die da Gonozal sind ein großer Khasurn, und der Name Atlan ist immer wieder einmal in Mode gewesen.«
    Atlan lächelte kurz. »Wenn man einem Geist nachjagt, fängt man irgendwann an, nach jedem Strohhalm zu greifen. Wer weiß, ob nicht einer von ihnen in eine Zeitfalte gestürzt ist, von einem Hyperraum in die Zukunft geschleudert ... oder ob jemand den Namen benutzt hat, um auf einen historischen Mann dieses Namens zu verweisen. Es sind aber ja leider alle verbürgt gestorben, und keiner hat signifikante Spuren in der Geschichte hinterlassen, die einen Bezug logisch machen würden. Schon gar nicht der Junge, der vor zehntausend Jahren im Kindbett gestorben ist.«
    »Wie werden Sie jetzt weitermachen?«
    »Ich hoffe, in Thantur-Lok mehr erfahren zu können. Sie haben mir ja ein paar Ansatzpunkte gegeben, wo ich nach weiteren Informanten suchen kann. Je dichter man am Herzen des Imperiums ist, umso besser kann man sehen, wo vielleicht noch Verstecke sind, in denen Fakten verborgen gehalten werden. – Und was werden Sie mit dem Geld anstellen?«
    »Es weiter sammeln, bis ich genug habe, um von hier zu verschwinden. Wer weiß, vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder.« Sie hob eine Hand an ihr Ohrläppchen. Ihr Blick war erst abwesend und wanderte dann zu ihm. »Geramor da Findur wird gesucht«, sagte sie.
    Atlan spannte sich an. »Warum?«
    »Seine Gruppe muss dringend auf Anweisung von Anetis ins Schiff zurückkehren. Sie müssen Hela Ariela verlassen, bevor der angekündigte Konvoi kommt. Ein Transferkonvoi wird extra für Sie vorzeitig zusammengestellt.«
    »Was hat das zu bedeuten? Was für ein Konvoi ist das, der erwartet wird?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich verrate vieles, aber nicht alles. Das hier ist über meiner Liga. Ein Stück weit den Weg dort entlang kommt ein Schacht, der Sie zurück ins Innere bringt. Nehmen Sie eine Fahrplatte und geben Sie die Anlegestelle Ihres Schiffes ein. Sie werden automatisch mit höchster Priorität durchgeleitet werden.«
    »Danke!«
    Sie machte eine knappe Handbewegung. »Laufen Sie!«
     
    Crest rannte los, hechtete durch das offene Schott und rollte sich auf der anderen Seite ungeschickt ab. Hastig krabbelte er in die Deckung der Wand, während das Schott unendlich langsam zuglitt. Doch kein Strahlerschuss ionisierte die Luft und explodierte an der Wand. Entweder war niemand auf der Galerie gewesen, oder sie wollten ihn wirklich lebend.
    Weiter!
    Mit einem leisen Stöhnen drückte Crest sich wieder hoch. Aktivator hin oder her, die zunehmende Zahl der Blessuren machte sich bemerkbar. Er brauchte dringend eine Pause, in der sein Körper die belebenden Impulse des Gerätes zur Regeneration nutzen konnte, anstatt sie sofort in Aktivität umsetzen zu müssen. Hastig versicherte er sich, dass Artefakt und Kontrollstab noch sicher in der Gürteltasche verstaut waren.
    Die nächste Leiter befand sich auf der anderen Seite der Wartungssektion im Boden einer Druckschleuse. Es gab einige solche Schleusen innerhalb des Schiffes, um auch bei Druckabfall in einzelnen Sektoren diese noch betreten zu können. Die, zu der er unterwegs war, führte zu den Ersatzteillagerräumen, die in die Schräge der TIA'IR eingepasst waren, und über die Leiter zu den beiden untersten Ebenen.
    Crest eilte zwischen den Werkstätten hindurch. Der Anblick eines Wartungsroboters, den er passierte, erinnerte ihn erneut schmerzlich daran, wie wenig ihm seine Ausbildung in Situationen wie dieser half. Er schwor sich, sollte er überleben, die nächsten Jahre dem Versuch zu widmen, mehr über technische Dinge zu lernen. Er hasste die Hilflosigkeit, die er im Moment empfand.
    Warum glaubst du, auf einmal lernen zu müssen, wie man Wartungsroboter steuert? Du hast das früher den Positroniken überlassen und kannst es auch weiter tun.
    »Verdammt!« Crest blieb abrupt stehen. Er musterte die Umgebung, bis er in einem Nebengang eine Kommunikationseinspeisung fand. Er stellte sich direkt darunter und öffnete erneut die Verbindung zur TIA'IR-Hauptpositronik.
    »Lefkin da Findur hier. Ich ordne eine sofortige Komplettwartung aller Triebwerke an. Sämtliche

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