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PR NEO 0050 – Rhodans Weg

PR NEO 0050 – Rhodans Weg

Titel: PR NEO 0050 – Rhodans Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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zurück. Nach einigen Minuten kam die Haltestelle in Sicht. Ein Auto parkte am Rand der Haltebucht. Ein Polizeiwagen.
    Das Buch fiel dem Jungen aus der Hand, als er den Wagen sah – und in diesem Moment wurde es Maximo Mendez schlagartig klar, was er längst geahnt hatte: Perry Rhodan war ein Ausreißer. Die Frau, mit der er telefoniert hatte, war nicht seine Mutter gewesen. Und jetzt waren ihm seine Eltern auf die Schliche gekommen. Oder hatte die dicke Schwarze die Polizei benachrichtigt? Aber wieso hätte sie das tun sollen?
    »Du bist davongelaufen, nicht?« Aus dem flauen Gefühl im Magen des Busfahrers war ein Knoten geworden.
    »J-ja.«
    Auch auf den Ausreißer Mendez hatte die Polizei gewartet. Und jetzt, Jahrzehnte später, erkannte er, dass es dieser Punkt gewesen war, an dem seine Träume gestorben waren und er sich gefügt hatte. An dem aus dem Astronauten Maximo Mendez, der das Universum hatte stürmen wollen, der Busfahrer geworden war, der tagaus, tagein dieselbe Strecke fuhr und hoffte, sich so viel absparen zu können, dass er seinen Lebensabend nicht in Armut verbringen musste.
    »Wieso bist du davongelaufen?«, fragte er. »Schlagen dich deine Eltern?«
    »Nein. Aber sie wollen nicht, dass ich träume.«
    Mendez hielt an, die Tür glitt zischend zur Seite. »Danke!«, sagte der Junge. Er war bleich. »Sie waren gut zu mir.« Er schulterte den Rucksack, stieg aus und ging den beiden Polizisten entgegen, die ihren Wagen verlassen hatten.
    Als ihn noch eine Handvoll Schritte von den Polizisten trennten, hielt der Junge an. Er verdrehte den linken Arm, nestelte an der Seitentasche seines Rucksacks. Er bekam den Schokoriegel zu fassen und warf ihn weg, ohne hinzusehen.
    Dann setzte Perry Rhodan seinen Weg fort – und in diesem Moment wusste Maximo Mendez, dass dieser Junge mit dem Namen eines altertümlichen Romanhelden seine Träume nicht aufgeben würde.
    Niemals.

2.
    14. Mai 2037, früher Morgen
    VEAST'ARK, am Goshun-See
     
    Die Hitze, die ihn von innen verbrannte, verwandelte sich schlagartig in Kälte.
    »Wie fühlst du dich, Allan?«, flüsterte eine vertraute Stimme.
    »Als hätte mich ein Pferd geknutscht«, brachte er hervor. Es war ein alter Reflex. Je mieser er sich fühlte, desto flapsiger seine Sprüche.
    Es roch. Nach Krankenhaus. Und fremd zugleich. Wie nicht von dieser Welt.
    »Keine Angst«, sagte die Stimme. »Du bist auf der VEAST'ARK. Unter Freunden.«
    Allan D. Mercant schlug die Lider auf. Er lag in einem Bett. Sein Blick war trüb. Ein Schemen vor ihm verwandelte sich langsam in ein Gesicht. Eine Frau. Ein Pflaster über einer Schläfe. Blasse, aber volle Lippen. Ein herausforderndes, freches Funkeln in den Augen. Er kannte dieses Funkeln, es war ... sie ...
    »Iga«, half die Frau ihm auf die Sprünge. »Ich bin es, Allan. Iga.«
    Ihr Name brachte die Erinnerung zurück ...
    ... das Wasser des Goshun-Sees stand ihm bis über die Knie. Neben ihm war Iga. Sie blutete aus einer Wunde über der Schläfe. Hinter ihr erhob sich die Kuppel aus Energie, die wie ein glitzernder Dom über dem aufragte, was vom Lakeside-Institut, der Heimat der Mutanten, geblieben war. Dazwischen der arkonidische Schweber. Er hatte sich mit dem Bug in den Sand und das Geröll der Gobi gebohrt. Der Schweber brannte. Eine der Paraentladungen hatte ihn erwischt. Und neben ihnen stand dieser Junge – wie lautete sein Name gleich? Swen. Ja, Swen – als ginge ihn das alles nichts an. Dabei war alles seine Schuld! Er war ein Mutant. Iga hob die Injektionspistole, um den Jungen zu betäuben. Doch stattdessen presste sie die Pistole an seinen Hals und drückte ab ...
    »Iga!«, stöhnte er. »Du hast ...«
    »Ich habe getan, was zu tun war.« Sie hob den rechten Arm. In der Hand hielt sie eine Injektionspistole. »Und damit du es gleich weißt: Ich werde es wieder tun. Du bist ein Mutant, Allan D. Mercant. Eine Gefahr für dich selbst und deine Mitmenschen.«
    »Nein!« Mercant schüttelte den Kopf, stellte die Bewegung ruckartig ein, als ein stechender Schmerz durch seinen Schädel raste. »Fulkar, Manoli, Haggard, die übrigen Ärzte. Sie haben mich getestet. Ein Dutzend Mal. Das Ergebnis war negativ. Ich bin nur ein gewöhnlicher Mensch!«
    »Das wage ich zu bezweifeln.« Iga grinste breit. Sie trug wie immer ihren Blaumann, darunter ein kariertes Hemd. Beides hatte schon länger keine Waschmaschine von innen gesehen. »Von deinen anderen Qualitäten ganz zu schweigen, bist du ein überaus gerissener Fuchs.

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