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PR NEO 0050 – Rhodans Weg

PR NEO 0050 – Rhodans Weg

Titel: PR NEO 0050 – Rhodans Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Mercant überlegte fieberhaft. »Novaal, Ihre Soldaten starten einen massiven Angriff, im Südteil des Geländes! Dort befinden sich lediglich einige Tunnel. Die Chance, dass sich dort Mutanten aufhalten, ist gering. Die Mutanten werden abgelenkt sein. Und wir stoßen vor!«
    »Wie das?«
    »Durch den Wartungsschacht! Wie ursprünglich geplant. Die Entladung hat den Schacht nicht vernichtet, sondern ihn verbreitert.«
    »Er ist mit Glut gefüllt. Die Belastung ist zu hoch für unsere Schirme!«
    »Möglich. Ich versuche es. Es steht Ihnen frei, an der Oberfläche zu bleiben.«
    »Das ...« Der Naat brach verblüfft ab. »Das kommt nicht infrage!«
    »Wie Sie wollen. Geben Sie Ihren Leuten die Befehle!«
    Die Naats bildeten mithilfe ihrer Flugaggregate eine schwebende Schützenreihe über dem Südteil von Lakeside.
    Plötzlich verging die Ruine des ehemaligen Hauptgebäudes im Glutball einer gewaltigen Paraentladung. Geschmolzenes Erdreich und Steine schossen nach allen Seiten, prasselten in den Anzugschirm Mercants und vergingen in sich vielfach verästelnden Blitzen.
    Als die Kaskade aus Licht wieder abflaute, war ein riesiger Krater an die Stelle der Ruine getreten.
    Aus seiner Mitte stieg langsam eine Gestalt auf. Sie bewegte sich nicht, als würde sie von einem Antigravfeld oder einem Traktorstrahl getragen.
    Sie trug keinen Kampfanzug, sondern die schmutzigen Reste eines gewöhnlichen Anzugs. Trotzdem ließ die sengende Glut sie unberührt. Es war John Marshall.
    »Nicht schießen!«, brüllte Mercant. Diesmal wurde sein Befehl befolgt.
    Marshall streckte die Arme aus, zeigte seine bloßen Handflächen.
    Mercant stand auf und ging auf Marshall zu. Aus dem Augenwinkel registrierte er, dass Iga, Bull, Bai Jun und Novaal sich ihm anschlossen.
    Stille lag über dem Gelände.
    »Es besteht keine Gefahr mehr, Allan«, sagte Marshall. »Es ist vollbracht.«
    »Was ist vollbracht?«
    »Die Genesis ist vollendet. Er ist hier.«
    »Von wem reden Sie?«
    »Kommen Sie!« John Marshall sank zurück in den Krater. Mercant tauschte einen Blick mit seinen Gefährten aus. Sie nickten.
    Sie folgten Marshall. Der Mutant führte sie in einen der unterirdischen Konferenzsäle. Überall waren Mutanten. Sie wirkten hager, ja ausgezehrt. Staub hatte sich mit Schweiß vermischt, klebte wie ein bleicher Anstrich auf ihrer Haut. Die meisten lagen auf dem Boden. Als hätte sie die Erschöpfung übermannt. In ihren Gesichtern stand Frieden. Erfüllung.
    Am gegenüberliegenden Ende bemerkte Mercant Sue. Das zarte Mädchen lehnte an einem Tischbein. Ihr Haar, das über das Gesicht gefallen war, verhinderte, dass Mercant ihre Miene lesen konnte.
    In der Saalmitte stand ein Mann. Er wandte ihnen den Rücken zu. Sein Haar war dicht, aber grau. Er stützte sich auf einen Stock. Seine Kleidung war makellos sauber, als hätte er mit dem Elend um ihn herum nichts zu tun.
    »Das ist er«, sagte John Marshall.
    Der Mann drehte sich um, als er die Stimme hörte. Er hatte wache graublaue Augen. An seinem rechten Nasenflügel zeichnete sich eine Narbe ab.
    Du kennst ihn!, dachte Mercant. Aber woher? Er ...
    Jemand rannte an Mercant vorbei. Bull. Zwei, drei Schritte vor dem alten Mann blieb er stehen und rief: »Perry! Perry, bist du das?«
    Die Pupillen des alten Mannes weiteten sich. Tränen traten in seine Augen. »Reg?«, flüsterte er.
    Dann sackte er zusammen.

Epilog
     
    Als das Schiff dich in den Weltraum trägt, blickst du zurück auf den blauen Planeten.
    Es fällt dir schwer, die Erde hinter dir zu lassen. Ihre Menschen. Den einen Menschen, den du beinahe ein ganzes Leben lang begleitet hast.
    Du hoffst, dass dein Herr dir die Erinnerung lässt.
    Dein Herr erwartet dich auf Wanderer, nicht weit von der Maschinenstadt.
    »Berichte!«, fordert er dich auf.
    Du tust, was er sagt.
    Als du geendet hast, schweigt dein Herr lange.
    »Du wirst froh sein, dich nicht länger als ein Mensch ausgeben zu müssen«, sagt ES schließlich.
    »Ja.« Du fragst dich, ob er dein Zögern bemerkt hat.
    »Callibso glaubt, seine Puppen hätten dich getötet?«, fragt dein Herr.
    »Ja. Sie sind grobschlächtig. Sie haben nicht gemerkt, dass ich ihnen einen unbeseelten Körper untergeschoben habe.«
    Wieder schweigt ES. Dann sagt er die Worte, die deine Jahre des Exils wert waren: »Ich danke dir, Carfesch. Perry Rhodan wird seinen Weg gehen.«
     
    ENDE
     
     
    Das Ende der Krise in Lakeside ist eine Überraschung für alle Beteiligten, geradezu ein Schock. Was

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