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PR NEO 0050 – Rhodans Weg

PR NEO 0050 – Rhodans Weg

Titel: PR NEO 0050 – Rhodans Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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begangen – und dann und wann sprengt sich ein Mensch in die Luft.«
    In der Asche waren Schuhabdrücke zu sehen. Sie mussten von den Forensikern stammen.
    »Wann ist es passiert?«
    Officer Scalia holte ein Tablet hervor. »Mistress Kinsey, deren Anwesen an das Ihres Onkels grenzt, hat um 1:35 Uhr angerufen und von einem lauten Knall, gefolgt von Feuerschein, berichtet. Die örtliche Feuerwehr ist augenblicklich ausgerückt und war vierzehn Minuten später am Brandort. Aber da nichts mehr zu retten war, hat sie sich darauf beschränkt, eine Ausweitung des Feuers in einen Waldbrand zu verhindern. Im Augenblick jagen die Jungs von der Feuerwehr gerade die Kühe.«
    1:35 Uhr. Das entsprach 22:35 Uhr der Pacific Standard Time – und jenem Zeitpunkt, als er verzweifelt versucht hatte, das Shuttle abzufangen, und er im toten Display eine Spiegelung gesehen hatte, die unmöglich war ... und von der er niemandem jemals erzählen würde.
    »Wo haben Sie Karl gefunden?«
    »Dort drüben.« Scalia zeigte auf den Aschehaufen, der von der Scheune geblieben war.
    »In seiner Werkstatt?«
    »Ja. Ihr Onkel muss an einem Auto Schweißarbeiten durchgeführt haben. Dabei muss er einen Brand ausgelöst haben, der zur Katastrophe führte ...«
    Karl hatte die meiste Zeit damit verbracht, an Autos herumzubasteln. Dennoch ...
    »Darf ich ...?«, fragte Rhodan.
    »Eigentlich nicht, die Forensiker wollen sich den Laden nach der Mittagspause noch mal anschauen.« Der Polizist runzelte die Stirn. »Aber ich will mal so sagen: Wir zwei sind allein hier, und ich muss schon längst mal austreten. Und im Rücken habe ich keine Augen ...« Er zwinkerte Rhodan verschwörerisch zu und watschelte den Weg zurück.
    »Danke, Scal!«
    Rhodan bückte sich unter dem Absperrband durch und ging in den Spuren der Forensiker an den Ort, an dem die Scheune gestanden hatte. Die Bucht war mit Trümmern und rauchenden Balken verschüttet. Daneben war eine Kuhle in der Asche. Es musste die Stelle gewesen sein, an der man Karls Leichnam gefunden hatte.
    Rhodan bückte sich. Er strich über die noch warme Asche, nahm eine Handvoll davon auf, als brauche er einen Beweis, um zu glauben, was geschehen war.
    Karl tot.
    Er konnte es nicht glauben.
    Er öffnete die Hand. Die Asche rieselte zwischen seinen Fingern zu Boden.
    Etwas glitzerte an der Stelle, an der er die Asche abgetragen hatte. Eine silberne Kette.
    Rhodan zog sie behutsam aus der Asche, strich sie sauber. Aus der Hosentasche holte er den Anhänger, den er in der Hand der toten Astronautin gefunden hatte.
    Der heilige Georg.
    Er passte an den Verschluss der Kette.

20.
    14. Mai 2037, Nachmittag
    Lakeside
     
    »Wir kommen nicht durch!« Novaal schrie, aber die Stimme des Naats wurde dennoch beinahe von dem Dröhnen der Entladungen verschluckt.
    Die Aschewüste verwandelte sich in ein Lavafeld.
    In Abständen von Sekunden platzten Paraentladungen, schufen mit flüssigem Gestein gefüllte Krater, die ein Vorstoßen in den Untergrund unmöglich machten.
    Wie gelähmt verfolgte Mercant, wie die Naats immer neue Anläufe unternahmen, immer wieder aufs Neue scheiterten.
    Die Paraentladungen waren präzise gesteuert. Als verfolgten die Mutanten jeden Schritt der Angreifer.
    »Was ist da los?«, fragte Iga. Ihr Kampfanzug war angeschmort. Eine Explosion hatte den Schirm kurzzeitig überlastet.
    »Das Virus muss neue Gaben in den Mutanten freigeschaltet haben. Anders kann ich mir diese punktgenaue Koordination nicht erklären.«
    »Klingt plausibel.« Sie nickte. »Aber wozu das? Ihre Kräfte sind endlich, sie können uns nicht zurückschlagen.«
    »Nein. Aber vielleicht ist das gar nicht ihr Ziel. Sie wollen uns nur aufhalten, bis ...«
    »Bis was?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass wir sie aufhalten müssen!« Er nahm Verbindung zu Novaal auf. »Wir müssen durchbrechen! Bald!«
    »Das ist unmöglich«, entgegnete der Naat. »Meine Soldaten geben ihr Bestes, das sehen Sie. Aber es gibt kein Durchkommen. Wir müssen uns zurückziehen!«
    »Zurückziehen?«
    »Ja«, bestätigte Novaal. »Wir sind gescheitert. Ein guter Kämpfer erkennt, wann es Zeit ist, die Waffen zu wechseln.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Das Risiko ist zu groß. Die Mutanten können jeden Augenblick eine Paraentladung von bislang ungeahnter Stärke auslösen. Wir müssen den Weg frei machen für einen Feuerschlag der VEAST'ARK!«
    »Nein!«, brüllte Mercant!
    »Es ist der einzige ...«
    »Noch haben wir nicht alles versucht!«

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