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PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

Titel: PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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Wangen. Er war noch immer fassungslos, mit welcher entwürdigenden Ungehobeltheit diese Barbaren agierten. Wieso gab es im arkonidischen Imperium niemanden, der etwas dagegen unternahm und sie in die Schranken wies? Unither waren eigentlich grundsolide und fleißig. Wie konnten die drei Ausgestoßenen zu einem derartigen Abschaum werden und so tief sinken? Wie unglücklich mussten sie sein!
    Der Geschmack im Mund widerte ihn an, so süßlich und metallisch zugleich. Automatisch griff seine Hand an die Brust, wo der Zellaktivator ... Aber da war nichts. Nichts, was ihm Kraft gab. Und der Toilettenschrank bot nichts, was ihm bei der Heilung des Zahns und der Schwellung am Kinn helfen konnte.
    Hypochonder!
    Nur ein Wort des Extrasinns, aber es genügte, um Crest die eigene Hilflosigkeit spüren zu lassen. Wie lange war es her, dass Golath ihm den Zellaktivator abgenommen hatte? Fünf Stunden? Zehn?
    Er versuchte, in sich hineinzuhören. Was hatte sich geändert? Er fühlte sich matt. Seine Lebensenergie war verschwunden und mit ihr seine Tatkraft.
    Wie ein Schlag traf ihn die Erkenntnis. Er war wieder sterblich!
    Sterblich. Er fragte sich, wie viel Zeit ihm noch blieb. Jedenfalls nicht genug, um den Regenten zu stürzen. Nicht einmal Thora würde er wiedersehen.
    Gedankenverloren fuhr er mit den Fingern über die Stirn. Die Falte, die war doch gestern noch nicht da gewesen?
    Kämpfe!, unterbrach der Extrasinn sein Grübeln.
    Du hast leicht reden.
    Wieso? Ich bin du, hast du das noch immer nicht verstanden? Wenn du stirbst, sterbe auch ich. Darum kämpfe!
    Wie denn? Du hast doch gesehen, was ich gegen die Unither ausrichten kann. Nichts.
    Er saß in einem ausweglosen Dilemma. Wenn er den Rüsselwesen erzählte, welche Bewandtnis es mit dem Zellaktivator hatte, war sein Leben keinen Chronner mehr wert. Und wenn er es ihnen nicht verriet, würden sie es aus ihm herausprügeln. Sie glaubten nicht mehr, dass er ein Gha'essold wie sie war. Wenn sie eins und eins zusammenzählten, kamen sie bestimmt darauf, dass ein hochgestellter Arkonide wie er über einen Extrasinn verfügte. Dann würden sie auch wissen, dass herkömmliche Methoden wie Wahrheitsdrogen oder Ähnliches bei ihm nicht wirken würden.
    Welch eine grenzenlose Verschwendung, wenn diese Unither den Zellaktivator behielten! Trotzig schüttelte Crest den Kopf. Er würde ihnen niemals erzählen, was sich hinter dem Schmuckstück verbarg, selbst wenn er dafür sterben sollte.
    Er bedauerte nur, dass er Perry Rhodan bei der Suche nach dem Epetran-Archiv keine Stütze mehr war. Er hatte ihn und die Menschen im Stich gelassen.
    Du hast die Lage falsch eingeschätzt, sagte der Extrasinn. Du hast mir nicht geglaubt, dass die unithischen Schatzjäger so rücksichtslos sein würden.
    Ja, ich habe einen Fehler begangen. Aber du kannst mich anklagen, soviel du willst, es wird nichts ändern.
    Rhodan wird es allein schaffen, er hat ja Atlan.
    Crest sparte sich jeden Kommentar. Er konnte den anderen Arkoniden nicht einschätzen. Vor allem seit er wusste, dass sich Atlans und sein Aktivator unterschieden, misstraute er ihm. Mit sich selbst war er ebenfalls alles andere als zufrieden. Er und Thora hatten die Menschen um Rhodan bei der ersten Arkon-Expedition nicht ausreichend informiert.
    Du beschönigst schon wieder!, mahnte der Extrasinn.
    Du hast recht. Wir haben sie belogen. Aber es tut mir leid. Sehr sogar.
    Trotzdem nagten die Zweifel in ihm. Er hatte Rhodan nicht alles über das Epetran-Archiv gesagt. Gut, er hatte ein paar Informationen im Speicher der TIA'IR verankert, aber war das auch genug? Wie hätte Thora gehandelt?
    Thora!
    Jetzt starb er, ohne Thora je wiederzusehen, geschweige denn sie retten zu können. Er erinnerte sich an glückliche Momente, die er mit seiner Adoptivtochter auf Arkon erlebt hatte; wie es für sie beide eng wurde als Dissidenten und erklärte Feinde des Regenten; der Flug der AETRON und die Havarie auf dem Erdmond; Thora, die zuerst den Menschen gegenüber so überheblich gewesen war – und doch nicht mit der Intelligenz der »Wilden« gerechnet hatte.
    Er musste sich eingestehen, dass er Thora sehr vermisste. Aber jetzt konnte er es nicht mehr ändern.
    Langsam wiegte er sich in Trance. Er wollte sich mit dem beständigen Vor und Zurück von der Außenwelt abschotten. War diese Situation wirklich der Anfang von seinem Ende?
    Er war nie ein gläubiger Mensch gewesen, dazu war er viel zu sehr ein Derengar, ein Wissenschaftler. Die She'Huan, die

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