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PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

Titel: PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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auszuweichen, aber es gelang ihm nicht. Die Faust traf ihn seitlich am Kopf und riss ihn von den Beinen. Schwer knallte er mit dem Rücken auf den Boden. Che'Den stürzte sich auf ihn – links, rechts, En'Imh hatte keine Chance, sein Zwillingsbruder war stärker. Da half es auch nicht, mit den Beinen auf seinen Rücken zu treten.
    En'Imh bäumte sich auf. Es gelang ihm, seinen Bruder abzuwerfen, und er setzte mit der Stiefelspitze nach – direkt aufs Auge. Mit einem dumpfen Laut sackte sein Gegner zusammen.
    »Was ist hier los?« Über ihnen stand Khe'Rhil, der Hohe Lotse, und sein Blick war alles andere als erfreut.
    »Euch beide kann man wohl nicht allein lassen«, stellte er nüchtern fest. »Steht auf und kommt mit!«
    »Aber ...«, begann Che'Den.
    Khe'Rhil machte nur eine wegwerfende Handbewegung. »Ab in mein Büro!«
     
    Khe'Rhil wiegte langsam den Kopf. Trotzdem tat er so, als würde er Che'Dens blaues Auge nicht sehen und ebenso wenig En'Imhs heruntergerissene Kapuze.
    »Ihr zwei ...«, sagte er. »Ihr werdet an euren Aufgaben mächtig wachsen müssen.«
    En'Imh sah den Lotsen fragend an, und auch sein Bruder beugte sich in seinem Stuhl nach vorn.
    »Ihr werdet in Zukunft zusammenarbeiten müssen, ob euch das passt oder nicht«, fügte der Hohe Lotse hinzu.
    En'Imh zog nur die Augenbrauen hoch; er wartete lieber ab.
    »Hoher Lotse, ich bitte Sie inständig, mir das zu ersparen«, sagte Che'Den. »Ich kann mit ihm nicht zusammenarbeiten.«
    »Habe ich mich unklar ausgedrückt?«
    »Mit dem höchsten Respekt, dieses Subjekt ...«
    »Che'Den!«, donnerte Khe'Rhil. »Ihr zwei verdient es nicht einmal, mit eurem Innennamen angesprochen zu werden. Aber ich habe entschieden, dass ihr erste Wahl für diesen Auftrag seid.«
    En'Imh schluckte. »Ein Auftrag, Hoher Lotse?«
    »Vor zwei Tagen kam es zu einem unverzeihlichen Zwischenfall«, sagte Khe'Rhil. Che'Den zuckte zusammen. »Ein Arkonide namens Lefkin da Findur wurde von Unithern auf einem bareonischen Raumschiff entführt.«
    Che'Den blickte betroffen zu Boden.
    »Das ist in der Tat sehr bedauerlich«, sagte En'Imh.
    »Mehr als bedauerlich«, sagte der Hohe Lotse und ließ Che'Den nicht aus den Augen. »Denn dein Bruder war daran nicht ganz unschuldig. Ihr werdet das Raumschiff IQUESKEL aufspüren, den dort gefangenen Arkoniden befreien und nach Hela Ariela zurückbringen. Das ist von höchster Wichtigkeit!«
    Khe'Rhil aktivierte ein Holo, auf dem ein silberner Kugelraumer mit einem kantigen Ringwulst vor der Schwärze des Alls schwebte.
    En'Imh holte tief Luft. Dafür würde Che'Den büßen.
    »Ihr müsst und ihr werdet zusammen meinen Auftrag erfüllen«, sagte der Hohe Lotse bestimmt. Der Nachdruck seiner Worte erlaubte keine Widerrede. »Der Sternengott Anetis will es so.«

8.
     
    Crest taumelte zum Bett in seiner Kabine.
    Nicht seine Kabine, korrigierte er sich. Die Unither hatten ihn in eine weitere Zelle am anderen Ende des Ganges gesteckt, die identisch aussah.
    Er wollte sich an der Bettkante abstützen, aber sein Griff ging ins Leere. Schwindel erfasste ihn, um ihn drehte sich alles. So wie damals im Hospital auf der Erde bei Doktor Haggard. Der Krebs! War er zurück? Nein, das durfte nicht sein! Aber diese Schmerzen ...
    Dein Krebs heißt Zerft. Der Unither hat dich ordentlich erwischt. Die Stimme des Extrasinns drang wie durch eine Mauer zu ihm.
    Zerft!
    Der Name gab ihm einen Ankerpunkt, stoppte die Drehbewegung, die das Zimmer um ihn vollführte. Er setzte sich auf das Bett. Das Kinn schmerzte noch immer, dort, wo die Faust des bulligen Ungetüms gelandet war. Entwürdigend, wie er ihn aus dem Lüftungsrohr gezerrt hatte!
    Mit der Zungenspitze fuhr er an den Zähnen entlang. Da – da war doch etwas! Wie ein Blitz raste der Schmerz vom Eckzahn bis in sein Hirn.
    Er öffnete den Mund, um mit den Fingern zu ertasten, was passiert war. Der Eckzahn wackelte. Wieder dieser bohrende Schmerz. Crests Finger zuckten zurück. Ungläubig starrte er auf das Blut.
    Was hast du gedacht?, fragte der Extrasinn.
    Du bist ja eine wunderbare Stütze! Manchmal hätte er seinen in der Ark Summia aktivierten Gedankenbruder erwürgen können, wenn er ihn denn in Fleisch und Blut vor sich gehabt hätte. Aber da hatte der Extrasinn Glück: Er lebte nur in seinem Hirn und teilte mit ihm die Gedanken.
    Tut mir leid, beschwichtigte der Extrasinn. Deine Flucht wäre gelungen, wenn nicht dieser Zerft ...
    Lass deine Durchhalteparolen!
    Tränen liefen Crest über die

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