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PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

Titel: PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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finanzielle Verlust ...«
    Nertan da Hindur verstummte, als die Rudergängerin ihn mit strengem Blick fixierte. Ihin da Achran schnippte mit den Fingern und wartete, bis Fir'tun angeflattert kam, um sich auf ihre Schulter zu setzen. Die bizarre Mischung aus Vogel und Fellmütze sah zwar wie ein exotisches Haustier aus, war jedoch keines. Unter dem flexiblen Material verbarg sich eine hochwertige Kleinpositronik und machte Fir'tun zu einer leistungsfähigen mobilen Recheneinheit, die der Arkonidin schon oft wertvolle Dienste geleistet hatte.
    »Verrate mir eines, Nertan«, sagte Ihin da Achran ruhig. »Besitzt der Tross derzeit die vom Regenten persönlich geforderte Sollstärke von 178 Einheiten?«
    »Ja, Herrin«, antwortete der Adjutant niedergeschlagen. »Er besteht exakt aus dieser Zahl von Schiffen.«
    »Auf wie viele dieser Schiffe können wir also verzichten?«
    »Auf keines.«
    »Da hast du es.« Da Achran lächelte ihren Assistenten nachsichtig an. »Und nun sei brav und beordere die Schlachtraumer des Trosses in die Nähe jener Bittsteller, die nicht länger im Glanz des Imperiums baden wollen. Sie sollen dort ein kleines Manöver abhalten, vielleicht auch den einen oder anderen Probeschuss abfeuern. Ich bin sicher, das wird mächtig Eindruck machen.«
    »Ich verstehe«, sagte Nertan da Hindur nur und wandte sich wieder den Kontrollen an seinem Arbeitspult zu.
    Ein akustisches Signal informierte die Rudergängerin darüber, dass der Regent seine Privaträume verlassen hatte und sich auf dem Weg in die Außenbereiche des Tir'tok befand. Kurz darauf erfassten ihn die Überwachungskameras. Das entsprechende Holo vergrößerte sich automatisch und schwebte direkt vor da Achrans Augen.
    »Sieh an, sieh an«, murmelte die Arkonidin. »Da hat der greise Sergh da Teffron seinen Kopf tatsächlich erneut aus der Schlinge gezogen ...«
    Natürlich hatte sie nichts anderes erwartet, nachdem sie der Regent einige Tage zuvor angesprochen und um eines ihrer Mädchen gebeten hatte – nicht für sich selbst, wie er versicherte, sondern für einen guten Freund, der viel durchgemacht hat .
    Andererseits war der Herrscher manchmal überaus sprunghaft, und dann kümmerte ihn das, was er ein paar Stunden zuvor gesagt hatte, nicht mehr. Launenhaftigkeit war schon immer das Vorrecht der Mächtigen gewesen.
    Ihin da Achran lauschte in sich hinein, doch die erwartete Verbitterung blieb aus. Mit den Jahren war ihre Wut auf da Teffron immer mehr verraucht. Er hatte sie betrogen, ausgenutzt und dann wie die leere Verpackung einer Notration weggeworfen. Der Mann war damals ein von vielen gemiedener Sonderling gewesen, doch sie hatte sein schlummerndes Potenzial von Anfang an erahnt, sich praktisch gegen ihr besseres Wissen mit ihm eingelassen. Nachdem alles vorbei gewesen war, hatte sie dem glatzköpfigen Arkoniden bittere Rache geschworen, doch heute war ihr klar, dass sie sich später gegenüber vielen anderen ganz ähnlich verhalten hatte. Mit Freundlichkeit und Rücksichtnahme machte man keine Karriere.
    Sergh da Teffron hatte es von ganz unten nach ganz oben geschafft. Er war bis zur Hand des Regenten und damit offiziell zum zweitmächtigsten Mann des Imperiums aufgestiegen. Diese Leistung erkannte sie an, denn sie wusste aus eigener Erfahrung, welcher Opfer es bedurfte, um sich in der komplexen Hierarchie des Hochadels nach oben zu kämpfen.
    Hinter dem Herrscher und seinem Stellvertreter gingen die Admiräle. Drei von ihnen kannte Ihin da Achran persönlich – sehr persönlich. Es erstaunte sie immer wieder, wie viele der jungen Adeligen, die ihre Dienste in Anspruch genommen hatten, inzwischen hohe Führungspositionen bekleideten. Andererseits war ihr in ihrer damaligen Rolle als Kurtisane nicht nur ein beachtlicher Ruf vorausgeeilt, sondern sie hatte sich ihre Kunden auch sehr penibel ausgesucht.
    Die Gruppe wurde von vier Mitgliedern der Imperialen Leibgarde eskortiert, die schussbereite Strahlengewehre vor der Brust trugen. Ohne Zweifel war man auf dem Weg zu den Bodenhangars, wo der Prunkwagen wartete, in dem der Regent die Parade abhalten würde.
    Ihin da Achran schaltete eine Verbindung zu ihrer privaten Unterkunft. Sekunden später erschien in einem der Holos das ungeschminkte Gesicht einer Frau von Anfang zwanzig. Die silbernen Haare waren kurz geschnitten. Sanft geschwungene Lippen, eine schmale Nase und leicht schräg gestellte Augen vermittelten unterbewusst das Bild einer unternehmungslustigen und aufrichtigen

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