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PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

Titel: PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Produktions- und Militärinstallation zu tun hatte. Dabei war die einstige Natur so gut wie vollständig durch Technik ersetzt worden. Es regierten Zweckmäßigkeit und Effizienz.
    Rhodan war klar, dass er früher oder später auf die ersten Inselbewohner treffen musste. Auch wenn er sich durch ein vorübergehend ungenutztes Industriegebiet bewegte und es früh am Morgen war: Ghewanal war dicht besiedelt. Hinzu kam, dass sich der Raumhafen am anderen Ende der Insel befand und er somit gut hundert Kilometer zurücklegen musste. Zu Fuß war das in vertretbarer Zeit nicht zu schaffen.
    Rhodan sah die eigene Lage mit der nötigen Nüchternheit. Er war müde und hungrig, besaß weder Ausrüstung noch irgendwelche Zahlungsmittel und bewegte sich allein durch eine weitgehend unbekannte Stadt, in der man vermutlich bereits nach ihm suchte. Viel Grund zum Optimismus blieb da normalerweise nicht, doch Widrigkeiten hatten ihn schon von jeher eher angespornt als abgeschreckt.
    Die Straße führte zwischen steil aufragenden Fassaden schnurgerade auf eine Art Turm zu. Dabei handelte es sich um einen jener trichterförmigen Bauten, die Rhodan schon an anderen Stellen gesehen hatte. Der zylinderähnliche Stiel des Gebäudes durchmaß an seiner Basis fast zwanzig Meter und verbreiterte sich nach oben, bis er in einer Höhe von über hundert Metern mindestens den fünffachen Durchmesser erreichte. Rhodan hatte zwar von Statik wenig Ahnung, war sich jedoch einigermaßen sicher, dass eine solche Bauweise nur mithilfe von stützenden Energiefeldern möglich wurde.
    Kurz darauf machte er die ersten Gleiter aus. Die Fahrzeuge bewegten sich auf mehreren Ebenen – und vermutlich gesteuert durch ein Leitsystem – durch die Straßenschluchten. Vor dem Trichterturm waren mindestens zwei Dutzend weitere Fahrzeuge geparkt. Das Gebäude schien ein Firmensitz oder eine Behörde zu sein, denn die drei in Form von halbrunden Portalen gestalteten Eingänge waren trotz der frühen Stunde stark frequentiert.
    Rhodan folgte der Trasse bis kurz vor den Trichterbau und betrat den Platz mit den geparkten Gleitern über eine nach unten führende Treppe. Für einen Moment überlegte er, ob er es wagen sollte, eines der Fahrzeuge zu stehlen, doch dann entschied er sich dagegen. Er hatte keine Ahnung, auf welche Weise die Gleiter gesichert waren; vermutlich hätte man ihn schneller in Gewahrsam genommen, als er bis drei zählen konnte.
    Über den Toren prangte eine gewaltige Leuchttafel. Sie zeigte das Wort IPAR in arkonidischen Schriftzeichen. Rhodan hatte es noch nie gehört. Allerdings legte das daneben abgebildete Logo, das aus einem blauen Zahnrad und einer dahinter flammenden gelben Sonne bestand, die Vermutung nahe, dass IPAR ein Firmenname war.
    Rhodan straffte sich und schritt auf den von ihm aus gesehen linken der Eingänge zu, als würde er das jeden Morgen tun. Bei den meisten Anwesenden handelte es sich um in schlichte Kombinationen gekleidete Arkoniden. Sie beachteten ihn gar nicht, sondern waren in intensive Selbstgespräche verstrickt. Es bedurfte keiner ausgeprägten Phantasie, um zu erkennen, dass es sich dabei um eine Form mobiler Kommunikation handelte, auch wenn Rhodan nirgendwo entsprechende Geräte entdeckte.
    Das Tor führte ihn in eine geräumige Vorhalle. In deren Zentrum schwang sich eine gewaltige Wendeltreppe in die höheren Stockwerke. Das transparente Material, aus dem sie bestand, ließ sie äußerst fragil erscheinen, doch die Masse der Arkoniden vertraute sich der Konstruktion bedenkenlos an.
    Im Zentrum der Helixstruktur hatte man einen Antigravschacht installiert. Ein großer roter Kreis auf dem Boden markierte dabei den Wirkungsbereich der künstlich verringerten Schwerkraft. Wer ihn betrat, wurde augenblicklich sanft angehoben und von gerichteten Kraftfeldern in die Höhe getragen.
    Die gesamte Vorhalle war in angenehme warme Helligkeit getaucht. Allerdings konnte Rhodan keinerlei Lampen ausmachen. Stattdessen schien das Licht direkt aus Boden, Wänden und Decke zu sickern.
    Vor der Wendeltreppe stand ein mächtiger, rund dreißig Meter langer Empfangstresen. Seine fingerdicke Platte aus Glas wirkte so glatt und poliert, als könne man darauf Schlittschuh laufen. Hinter dem Tresen wartete ein junges Pärchen; er in einer elegant wirkenden Kombination aus Hose, Weste und Jacke mit ausgewölbtem Kragen, sie in einem figurbetonten Einteiler aus blauem Stoff, der aussah, als liefe beständig Wasser an ihm hinab. Im Gegensatz

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