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PR NEO 0053 – Gestrandet in der Nacht

PR NEO 0053 – Gestrandet in der Nacht

Titel: PR NEO 0053 – Gestrandet in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Plaschka
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die TIA'IR. Wer immer die Positronik dieses Schätzchens pflegt, er versteht etwas von seinem Handwerk.
    Wie auch immer, nachdem ich meine Flotte ein paar Tontas später endlich wieder um mich geschart hatte, meldeten mehrere der Nachzügler übereinstimmend, dass die Systeme ihrer Schiffe nach der Transition gestört gewesen wären. Sie hätten einige ungewöhnliche Signale am Rande des Orterbereichs empfangen, die sich bei näherem Hinsehen jedoch als Täuschungen erwiesen. Natürlich dauerte es nicht lange, und die Rede von »Sternenteufeln« machte wieder die Runde auf den Fluren und in den Messen. Auf den öffentlichen Kanälen sowieso.
    Auf der LINH-KHAISIL machen sie heute Abend eine Holonacht zum Thema. Von der CALTASPA höre ich, dass sich die Fälle von Fiktivspielsucht häufen. Wir sind noch keine zwei Wochen unterwegs, und die ersten Männer und Frauen vergessen bereits, zu essen und zu schlafen, weil es wichtiger ist, auf Geisterjagd zu gehen.
     
     
    Hamtar-25
     
    Das Maß – oder der verdammte Kelch, wie die Krähe wohl sagen würde – ist voll. Übervoll. Es kann nicht länger angehen, dass meine Besatzung an Gespenster glaubt. Anscheinend hat sich die Geschichte unserer kleinen Meinungsverschiedenheit vor dem Abflug bis in den letzten Winkel der Flotte verbreitet, und die ersten Leute geben mir die Schuld an jeder verloren gegangenen Schraube. Schlimmer noch, sie haben die Krähe aufgespürt und fragen sie um Weisung. Gläubige aus dem ganzen Tross rufen ihn in seiner Kuppel an und schütten ihm das Herz aus, und er ruft sie im Namen seiner Götter zur Umkehr auf – wahrscheinlich nicht nur in übertragenem Sinn.
    Am meisten ärgert mich, dass ich jetzt erst Kenntnis davon erhalte. Wahrscheinlich hatte erst einiges passieren müssen, bis Nertan und die anderen sich trauten, mich darüber zu informieren. Ich kann ihnen keinen Vorwurf machen – ich selbst habe mir alle Mühe gegeben, nicht an ihn zu denken.
    Der Anlass war folgender: Der Kapitän eines Mehandorfrachters, der uns nicht zum ersten Mal begleitet und der uns in der Vergangenheit den Flug stets zuverlässig mit erlesenen Delikatessen versüßte, musste heute seines Befehls enthoben und zur CALTASPA überstellt werden. Dem Bericht seines Ersten Offiziers zufolge empfingen sie bereits seit mehreren Tagen ein merkwürdiges Signal, meist unmittelbar nach dem Sprung. Zunächst war es nur schwach, kaum vom Rauschen der Hyperstatik zu trennen, und schien aus etwa derselben Richtung zu kommen wie die Phantome, von denen ich gestern berichtet habe, doch aus etwa 25 Lichtjahren Entfernung, gerade außerhalb der Orterreichweite.
    Sie hielten es für eine Täuschung, das reflektierte Signal eines anderen Konvois vielleicht, schlimmstenfalls für Piraten, so denn jemand wagemutig genug ist, hier draußen abseits der Bahnhöfe sein Unwesen zu treiben. (Ein Gerücht, das ich seit Jahren vergeblich ins Reich der Legenden zu verbannen bemüht bin: Ohne die Funkfeuer der Bahnhöfe und der Relaiskette ist jeder Versuch, den Leerraum zu durchqueren, wie der Versuch, gefesselt und mit verbundenen Augen durch eine dunkle Halle zu hüpfen und dabei zu hoffen, die Tür am anderen Ende zu treffen. Sprich, wer immer hier draußen operiert, braucht eine der unsrigen vergleichbare Infrastruktur dafür, oder er ist lebensmüde.)
    Heute aber fanden sich die Mehandor nach dem Wiedereintritt in den Normalraum fast acht Lichtstunden abseits der vereinbarten Koordinaten wieder – ein grober Berechnungsfehler –, und diesmal empfingen sie ein zweites Signal, ähnlich dem ersten, doch nicht über Hyperfunk, sondern regulären Funk. Was immer diese Signale aussandte – eine Boje, ein havariertes Schiff? –, es war ganz in der Nähe.
    Der Kapitän versuchte, eine Verbindung zur Quelle des Signals herzustellen, erhielt aber keine Antwort auf seine Rufe. Abgesehen vom Bahnhof, den Schiffen und dem gelegentlichen Stück alten Treibguts zeigten die Orter im Umkreis von zwanzig Lichtjahren nichts an, was größer als eine Teetasse gewesen wäre.
    Die Standardprozedur wäre natürlich gewesen, der örtlichen Garnison Bescheid zu geben, für die solche Überprüfungen immer eine willkommene Abwechslung waren. In jedem Fall wäre es die Aufgabe des Kapitäns gewesen, sich unverzüglich zum Treffpunkt zu begeben.
    Stattdessen gab er Befehl, den Signalen zu folgen.
    Der Erste Offizier – äußerst pflichtbewusst für einen Mehandor, das muss ich schon sagen – wies seinen

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