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PR NEO 0053 – Gestrandet in der Nacht

PR NEO 0053 – Gestrandet in der Nacht

Titel: PR NEO 0053 – Gestrandet in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Plaschka
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es sich dabei um einen Doppelgänger gehandelt hatte. Ich hatte mir mein endgültiges Urteil dazu noch nicht gebildet.
    Ich wusste nur, dass unser gefährlichster Feind ganz in unserer Nähe war. Man hatte uns in die Höhle des Löwen eingelassen, und nun waren wir im Begriff, tiefer in sein Reich vorzudringen.
    »Du bist doch schon einmal nach Arkon gereist«, sagte Matsu zu Belinkhar. »Wie war das beim letzten Mal? Hat es da auch so lange gedauert?«
    »Meine Jahre als Fremdgeherin sind ein Weilchen her«, antwortete die Mehandor. »Und ich war zwar in Thantur-Lok, aber nicht im Arkon-System. Ehrlich gesagt erinnere ich mich kaum an die Details der Reise ... Ich war damals ziemlich beschäftigt.«
    »Du bist nicht zufällig mit der IMH-TEKER nach M 13 gereist, oder?«, witzelte Rhodan. Die IMH-TEKER unterstand dem Befehl von Belinkhars altem Verehrer, Talamon. Rhodan hatte Interesse an der ehemaligen Matriarchin, so viel war klar. Doch die Mehandor lächelte nur süffisant und zog es vor, keine Antwort zu geben.
    »Wenn ich es richtig verstanden habe, werden wir jeden Tag Station machen?«, hakte die Japanerin nach. »Bei diesen ... Bahnhöfen?«
    »Alle fünfhundert Lichtjahre«, bestätigte die Mehandor. »Dann legt der Tross eine längere Pause ein.«
    Diese Pausen waren notwendig – die weiten Sprünge würden die alten Transitionstriebwerke der TIA'IR an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit bringen. Wir sollten sie, sobald es ging, in eine Werft bringen, überlegte ich. Nachrüsten lassen.
    »Sechsunddreißig Sprünge bis nach Thantur-Lok. Und fünfunddreißig Bahnhöfe dazwischen, alle fünfhundert Lichtjahre.«
    »Hamtar-35 bis Hamtar-1«, ergänzte ich.
    »Das ist das arkonidische Wort für ›Insel‹, nicht wahr?«
    Ich nickte.
    »Diese Bahnhöfe müssen sehr alt sein«, sagte Rhodan. »Wann haben Sie sie zuletzt gesehen?«
    »Sie kennen die Antwort«, sagte ich. »Vor gut zehntausend Jahren.« Es war offenkundig, dass sich Rhodan noch immer Sorgen über die Lücken in meiner Biografie machte. Jene Zeiträume, über die ich nicht sprach.
    Von denen ich teilweise selbst nicht genau wusste, was ich getan hatte.
    Er ahnte ja gar nicht, wie viele Sorgen ich mir deshalb machte. Ich grübelte mittlerweile fast ständig, und je länger uns die Hände gebunden waren, desto schlimmer wurde es. Ich hasste es zu grübeln.
    »Erzählen Sie uns mehr davon«, bat Ishy Matsu.
    Ich seufzte. »Damals waren die Bahnhöfe ziemlich hässliche Gebilde. Wild zusammengeschweißt aus havarierten Raumern, Wracks, aufgegebenen Schiffen. Was sich im Laufe der Jahrtausende eben ansammelt. Manchmal bestanden sie aus nur einer Handvoll Schiffen, manchmal waren es über hundert.«
    »Sie sind weiter gewachsen«, sagte Belinkhar. »Hamtar-28 oder -32 bestehen heute aus über dreihundert Schiffen, wenn ich mich nicht irre.«
    »Das mag gut sein. Ich nehme an, dass sie aber nach wie vor auch von Garnisonen bewacht werden?«
    »Mindestens zwanzig Kriegsschiffe pro Bahnhof«, bestätigte sie.
    Rhodan pfiff durch die Zähne. »Das Imperium versteht es, das Nadelöhr zu schützen, durch das man es erreicht. Ein wenig erinnert es mich an das Britische Empire.«
    »Sie meinen, weil es allein auf seiner Insel sitzt und argwöhnisch auf alles achtet, was sich auf der anderen Seite des Ärmelkanals tut?« Ich dachte daran, wie ich die Küsten dieser Insel das letzte Mal gesehen hatte: die weißen Klippen von Dover und die stolzen Fregatten, die sie patrouillierten. Das Empire hatte immer sehr genau darauf geachtet, seine Vorherrschaft zur See nicht zu verlieren. Seine Könige hatten gewusst, wieso. »Ein treffender Vergleich.«
    »Auch die Arkoniden haben es geschafft, die halbe bekannte Welt zu erobern und ihre Kultur überallhin zu verbreiten. Sie betrachten ihre Vormachtstellung in der Galaxis als ihr gegebenes Recht. Doch genau wie das Empire haben sie die Zeichen der Zeit zu spät gedeutet.«
    Ich musste lächeln. »Sie eilen gedanklich ein wenig voraus. Das Imperium mag alt und krank sein, doch es steht noch lange nicht vor seinem Fall. Und Sie sind kein Mahatma Gandhi, Rhodan. Sie werden keinen Aufstand der Unterdrückten gegen den Regenten anführen und damit durchkommen.«
    Rhodan neigte bescheiden den Kopf. »Sie haben natürlich recht.« Doch etwas an der Art, wie er es sagte, ließ mich zweifeln, ob er begriff, was ich ihm klarmachen wollte. Wenn er das Imperium unterschätzte ...
    »Keine Angst«, sagte er. »Diesmal werden Sie die

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