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PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

Titel: PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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sie nicht wiedergefunden. Aber eine andere Individualsignatur hatte ihn nicht davon abgehalten, sie in den Aufzeichnungen zu entdecken. Sie hatte zwar ihr Äußeres verändert – aber nicht genug, dass er die Frau, deren Gefährte und Liebhaber er über lange Jahre gewesen war, nicht wiedererkannte. Ihre Art zu gehen, ihre kleinen, unbewussten Gesten, ihr Geruch ... Bleib vernünftig! Du darfst dich nicht ablenken lassen!
    Die HETH-KAPERK war sein letzter Hinweis. Das Schiff hatte nach einem Maschinenschaden auf Trebola Station machen müssen. Eine Analyse der Passagierdaten ergab, dass Belinkhar nicht mehr an Bord war, als das Schiff das System verließ.
    Wo war sie? Was war aus ihr und ihren Begleitern geworden? Dieser Mann mit der Narbe auf dem Nasenflügel, dieser Sirran Taleh – Belinkhar hatte es auf ihn abgesehen. Er kannte seine ehemalige Geliebte zu gut, als dass es ihm hätte entgehen können. Und wenn er ehrlich zu sich war, schmerzte es ihn. Er vertiefte sich in die Aufzeichnungen, studierte ihr Bild, als wollte er sich die neue Belinkhar unlöschbar in seinem Gedächtnis einprägen. Doch in Wirklichkeit erwischte er sich dabei, wie er einfach nur ihr Gesicht betrachtete.
    Er musste herausfinden, was aus ihr geworden war. Vielleicht würde sie ihn wegschicken, wenn er sie fand. Oder er würde sie nie finden. Aber er musste es wissen. Vorher würde er nicht zur Ruhe kommen.
    Talamon hatte alles um sich vergessen. Etwas schreckte ihn auf. Der Volater hatte sich ein wenig bewegt. Dabei waren seine grünblauen Chitinplatten gegen seinen Sitz geschrammt. Das Geräusch klang ein wenig wie Zimbeln, ein wenig wie das Summen, das feiner Sand machte, der vom Wind gegen ein Zelt gedrückt wurde.
    »Nervös?«, fragte er den Volater.
    »Nein.«
    Obwohl er wusste, dass dies nicht die richtige Stimmlage des Volaters war, da sich diese im Ultraschallbereich bewegte, hatte sich Talamon an die modulierte Stimme seines Begleiters gewöhnt. Er wusste nicht, ob das Konzept von Freundschaft, welches die Mehandor entwickelt hatten, mit dem eines Insektenabkömmlings vereinbar war. Sie hatten das Thema in den vergangenen Jahren niemals angesprochen. Zwischen ihnen war eine Bindung entstanden, die sehr wohl freundschaftlich war. Und Talamon hatte ein wenig Angst davor, den Volater darauf anzusprechen – weil er nicht wusste, ob der ihn überhaupt verstehen würde. Und das Bild des kräftigen, fast schon schroffen Vorgesetzten passte im Umgang mit dem Volater zu dem, was seine Besatzung von ihm erwartete.
    Trotzdem war er in der Vergangenheit immer wieder eingeschritten, wenn jemand gemeint hatte, bei dem Volater handele es sich um eine Art Maskottchen der Zentrale. Elnatiner war ihm wichtig. Oftmals waren seine Einsichten wertvoll, weil sie nicht zum normalen Standard der Kommentare passten, die ein Kapitän von seiner Besatzung erwartete.
    Elnatiner bewegte sich immer noch. Talamon wurde es langsam zu viel: »Wenn du nicht nervös bist, warum schiebst du dich dann andauernd in dem Sitz hin und her?«
    »Das tu ich doch gar nicht. Es gibt sehr wohl Pausen bei meinem Hin-und-her-Schieben«, meinte der Volater.
    Talamon seufzte.
    »Ich muss dich korrigieren, Talamon, wenn du Dinge über mich behauptest, die nicht wahr sind.«
    Talamon seufzte erneut. »Ich möchte diese Diskussion nicht anfangen.«
    »Du hast sie aber gerade angefangen.«
    »Ich habe nur höflich gefragt, ob du nervös bist.«
    »Bin ich jetzt unhöflich«, antwortete der Volater, »weil ich dich nicht frage, ob du nervös bist, weil du mit deinen Zöpfen spielst?«
    Wie ein ertapptes Schulkind ließ Talamon sofort seine Haare los. »Schluss! Wir müssen in die Zentrale, eine Transition vorbereiten.«
    »Bist du sicher, dass du das Richtige tust?«, fragte ihn der Volater unvermittelt.
    Nein, bin ich nicht, dachte er. »Ja.«
     
    Talamon hatte keine Gelegenheit, sich der Überwindung des Transitionsschmerzes zu widmen. Trotz seiner zu Stahlseilen mutierten Nackenmuskeln aktivierte er sofort die Holos für den Hyperfunk. Er hatte die Situation richtig eingeschätzt: Die IMH-TEKER wurde mit Funksprüchen geradezu bombardiert.
    »Systemverteidigung an fremdes Schiff: Drehen Sie ab und verlassen Sie sofort das System!«
    »Imperiumskreuzer DEREK'TRO an IMH-TEKER. Sie sind in ein gesperrtes System eingeflogen. Identifizieren sie sich!«
    »Hier spricht die TELTAG'GNA. Übergeben Sie sofort die Kontrolle! Halten Sie Ihre Position und warten Sie auf weitere

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