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PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

Titel: PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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Präsentation lenkte ihn für einen Moment ab. Als ihn drei arkonidische Soldaten im Vorbeigehen ehrerbietig grüßten, grüßte er gerade noch rechtzeitig zurück, ohne aufzufallen.
    Reiß dich zusammen, alter Knabe!, ermahnte er sich. Du bist nicht mehr Reginald Bull, der selbst ernannte Abgesandte eines eigenartigen Hinterwäldlerplaneten. Du bist Hagnor ter Gaden, ein Offizier! Ein Adeliger!
    Er schaute an sich hinunter. Sie hatten eine Weile gebraucht, um eine Uniform zu finden, die ihm stand. Die meisten Sachen hatten ihm gepasst, aber er hatte darin wie eine Presswurst ausgesehen. Aber anscheinend gehörte es zu den charakteristischen Fähigkeiten dieses Caine, dass er einen guten Sinn für Kleidungsstücke hatte.
    In dem überhaupt nicht moppeligen Geistlichen hatte Bull jemanden gefunden, der verstand, dass man sich in Kleidung auch wohlfühlen musste. Caine hatte höflich ein paar Änderungen an der Uniform vorgeschlagen. Beim nächsten Anprobieren hatte Bull die neugierigen Blicke von Caine gespürt. Aber er musste zugeben, dass sich das Ergebnis sehen ließ. Reginald, deiner Mutter Sohn hätte Karriere in der Flotte des Großen Imperiums machen sollen!
    Bull war froh darüber, dass Caine sich dagegen gewehrt hatte, das Schiff mit allen anderen Menschen und den Gefangenen zu verlassen. »Ich werde gebraucht«, hatte Caine erklärt. »Sie können ohne andere Menschen weiterfliegen, aber nicht ohne Gott.«
    Bull hatte Caine ins Herz geschlossen. Ich hatte schon immer einen Hang zu Dickköpfen. Und dieser Dickkopf hat noch dazu ein Gefühl für Uniformen ... Wohlwollend warf er einen zweiten Blick an sich hinunter. Du bist nicht hier, um dich von außerirdischen Schönheiten verführen zu lassen. Und du bist auch nicht hier, um das Essen von exotischen Welten zu probieren oder mit Mehandor an einem Tresen zu fraternisieren. Aber das Kriegsrecht verbietet wahrscheinlich sogar das ...
    Er blickte sich weiter um. Wenn das hier ein Freihandelshafen war, unterschied er sich deutlich von dem, was Bull erwartet hatte. Überall patrouillierten arkonidische Soldaten. Wahrscheinlich waren die Soldaten autorisiert, bei der geringsten Störung scharf zu schießen. Bull hatte weder auf einen Waffeneinsatz Lust noch auf eine tiefer gehende Überprüfung seiner Identität.
    Eine Gruppe von Soldaten bog links vor ihm in eine belebte Passage ab. Die Mehandor wichen ihnen aus. Die Männer bewegten sich rücksichtslos, als gingen sie davon aus, dass man ihnen Platz machen müsste und nicht umgekehrt. Kaum waren sie einige Schritte entfernt, machte einer der Mehandor eine Geste hinter deren Rücken, die Bull nur als Äquivalent eines Stinkefingers einstufen konnte. Die neue Präsenz des Großen Imperiums stieß auf dem Gespinst nicht auf besondere Zuneigung.
    Bull folgte der Straße, gelangte zu einem kleinen Platz. Inmitten des Gewimmels erhob sich die Holostatue einer Frau. Passanten blieben stehen, manche neugierig und tuschelnd, andere andächtig. Ein älterer Mann verbeugte sich vor dem Holo und legte seine Gabe ab, eine Bull unbekannte grüne Frucht.
    Bull blieb vor der Statue stehen. Die Frau war eine Mehandor, sehnig, mit kurzem rotem Haar, das ihn unwillkürlich an sein eigenes erinnerte. Ihm war, als sähe sie ihn direkt an. Mit einem frechen, lebenslustigen Blick.
    Doch Belinkhar, die Matriarchin der Mehandorstation, war tot. Sie war an dieser Stelle vor knapp drei Monaten einem Attentat zum Opfer gefallen – genau zu dem Zeitpunkt, als Perry und seine Gefährten sich auf KE-MATLON aufgehalten hatten, um von dort nach Arkon aufzubrechen und das Epetran-Archiv zu finden und vor dem Zugriff Sergh da Teffrons und des Regenten zu sichern.
    Perry hatte auf die Hilfe Belinkhars gezählt. Sie war tot. Und Perry?
    Bull drehte sich auf dem Absatz um. Wenige Schritte entfernt lag auf der hinteren Seite des Platzes ein Café. Mam Hallon, Verwandter Stern, stand über dem Eingang.
    Er musste nachdenken. Belinkhar war tot. Bull hatte alle Informationen zu dem Anschlag abgerufen. Der Grund war unbekannt, man ging von Unstimmigkeiten in der Führung aus. Aber in einem waren sich alle Berichte einig: Neben der Matriarchin hatte es keine weiteren Toten gegeben.
    Kühle, milde Luft umfing ihn im Café. Der würzige Geruch erinnerte ihn an ein Lokal in Marrakesch, das er vor vielen Jahren einmal besucht hatte. Die Möbel sahen wie Felsen aus. Bin ich in ein Café für eine Art geraten, die so etwas bequem findet? Vorsichtig fuhr er mit

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