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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis
Autoren: Christian Montillon
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wusste er dank Atlan, dass das Faehrl auf eine mindestens zehntausendjährige Historie zurückblickte. »Wie weit reichen die Überlieferungen zurück?«
    »Zehn- oder zwanzigtausend Jahre«, meinte Kishori fahrig, »was macht das für einen Unterschied?« Sein Blick huschte immer wieder zur Tür, hinter der er sich zurückziehen konnte. »Ehe ich gehe, Ehrendiener, erlauben Sie mir, Ihnen ebenfalls eine Frage zu stellen. Was treibt Schatzjäger wie Sie, die nur dem äußeren Schein des Reichtums nachstreben, zur Ark Summia?«
    »Vielleicht haben wir die Lektion gelernt, dass dieser äußere Schein eben nicht alles ist.«
    »Eine gute Lektion, wenn Sie sie tatsächlich errungen haben.«
    »Für mich«, sagte Rhodan, »muss es ja nun einen anderen Weg zur Erkenntnis geben als die Ark Summia. Mein Extrasinn kann nicht aktiviert werden, wie die physiologische Überprüfung ergeben hat.« Er wählte ganz bewusst die Formulierung vom anderen Weg zur Erkenntnis, die auch Crest in seiner Botschaft genutzt hatte. Dabei beobachtete er Kishoris Reaktion ganz genau.
    »Ich bedauere es sehr«, sagte der Lehrmeister, »aber einen anderen Weg zur Erkenntnis gibt es nicht.« Seine Hände verkrampften sich. »Glauben Sie mir das!« Ohne ein weiteres Wort ging er durch die Tür.
     
     
    Belinkhar
     
    Belinkhar stand auf; vor Erschöpfung fühlte sie sich immer noch schwindlig, doch sie wollte sich nichts anmerken lassen. Sie sah, dass Perry Rhodan mit Kishori sprach. Der alte Lehrmeister zog sich zurück, die Tür schloss sich hinter ihm.
    Die Mehandor ging zu ihrem Ehrendiener. »Ich werde unseren Wohntrichter aufsuchen«, kündigte sie an. Sie musste dringend schlafen, um wieder zu Kräften zu kommen.
    »Ich begleite dich«, sagte Rhodan. »Hoffentlich ist Chabalh ebenfalls dort. Vielleicht hat er uns einiges zu berichten.«
    Der Weg zurück kam Belinkhar weit länger vor als am Vormittag. Die Wiesen lagen in fast undurchdringlicher Dunkelheit; eine winzige mobile Lichtinsel begleitete sie und erhellte stets den Weg direkt vor ihnen. In der Finsternis reflektierten immer wieder Gruppen von kleinen roten Augen dicht über dem Boden – die Rahngonen waren sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv. Es hieß, sie schliefen nie.
    Belinkhar überlegte, ob sie Rhodan von der Stimme erzählen sollte, die sie zu hören geglaubt hatte, entschied sich aber dagegen. Sie schämte sich für ihre Zweifel und dafür, dass sie zugelassen hatte, dass sie davon derart beeinflusst wurde.
    Der Purrer lag im Vorraum ihres Wohntrichters, als sie dort ankamen. Ungewöhnlich träge erhob er sich auf alle viere. »Endlich zurück«, sagte er. Die Zunge hing ihm ein wenig aus dem Mund. »Wie ist die Prüfung gegangen?«, fragte er auf seine typische Art.
    »Ich bin zur nächsten Stufe zugelassen.« Zum ersten Mal empfand Belinkhar deswegen nicht nur Erleichterung, sondern auch Stolz.
    »Wunderbar«, sagte Chabalh.
    Der Servicerobot eilte zu ihrer Begrüßung aus dem Nachbarzimmer herbei. »Ich gratuliere Ihnen von Herzen, Hertasonin.«
    Nur dass du kein Herz hast, dachte Belinkhar. Sie konnte die Nähe der Maschine nicht ertragen und schickte sie deshalb mit dem Auftrag weg, ihr ein bestimmtes Getränk zu besorgen, von dem sie wusste, dass es sich nicht im Haus befand; einen speziellen iprasischen Mondwein.
    »Habe Kishori beobachtet«, sagte der Purrer, als der Roboter gegangen war.
    »Hat er dich bemerkt?«, fragte Rhodan.
    »War vorsichtig, weil Kishori vorsichtig war.«
    Belinkhar benötigte einen Moment, um zu verstehen, was der Purrer ihnen mitteilen wollte. »Du meinst, auch Kishori hat darauf geachtet, nicht entdeckt zu werden?«
    »Richtig.« Der Purrer gab ein fauchendes Geräusch von sich, wohl ein Lachen. »Er hat mich gesehen nicht.«
    Chabalh berichtete, dass er zufällig auf Kishori aufmerksam geworden war, als der alte Lehrmeister sich mehrfach umsah, ob ihn jemand beobachtete, und danach sehr rasch zu einer der Gartenlauben im äußeren Bereich des Faehrl geeilt war. »Dort Kishori sich auf die Bank gesetzt hat und minutenlang verharrt. Dann stand er wieder auf und sich machte auf den Rückweg.«
    »Ohne dort etwas zu erledigen?«, fragte Belinkhar. Sie wechselte einen Blick mit Perry Rhodan, der nachdenklich aussah.
    »Neugierig durch seltsames Verhalten, habe ich Kishori weiter beobachtet«, erklärte Chabalh. Es war ungewöhnlich, dass er so lange am Stück redete. »Genauso sonderbare Weise Kishori hat mehrere Plätze aufgesucht. Er
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