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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis
Autoren: Christian Montillon
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dienen?«
    »Selbstverständlich, um Ihnen zu dienen.« Der Roboter schob seine Kleidung über der Brust beiseite und öffnete eine Klappe, die in sein Inneres führte. Aus dem Hohlraum dahinter zog er einen dünnen Schlauch, dessen anderes Ende in seinem Körper verblieb. Der Anblick war bizarr bei dieser Maschine, die ein lebendig-arkonidisches Aussehen nachahmte. »Ich bin für medizinische Notfälle ausgerüstet«, sagte er. Der Schlauch endete in einem hauchdünnen, spitz zugeschliffenen Schaber. »Es genügt, wenn ich Ihnen eine winzige Gewebeprobe entnehme, um 98,7 Prozent aller bekannter Arzneien nachzuweisen sowie nahezu alle im Großen Imperium kursierenden Aufputschmittel und Drogen. Nicht dass ich mit Letzterem rechne. Es gab jedoch Fälle, in denen ...«
    »Schon gut«, unterbrach Belinkhar. »Nimm die Probe und analysiere sie!«
    Sie fühlte es kaum, als der Roboter ans Werk ging. Ein kurzes, saugendes Geräusch folgte, als ihre Zellen durch den Schlauch gezogen wurden.
    »Die Untersuchung läuft«, sagte die Maschine. »Sie ist nahezu abgeschlossen. Ich habe Fremdstoffe gefunden. Moment. Die Analyse ist beendet. In der Tat, in Ihrem Körper befindet sich eine nicht geringe Dosis eines stark wirkenden Betäubungsmittels. Es muss Sie viel Mühe kosten, wach zu bleiben.«
    Du sagst es. Und wenn du wüsstest, wie es während der Prüfung gewesen ist.
    »Kannst du zurückverfolgen, woher dieses Betäubungsmittel stammt?«, fragte Rhodan.
    »Nicht ohne weitere Informationen. Ich gehe davon aus, dass die Hertasonin es nicht freiwillig zu sich genommen hat.«
    »Es wurde mir injiziert«, sagte Belinkhar. Sie wechselte einen Blick mit Rhodan und Chabalh. Es wäre am besten, dem Roboter ihren Verdacht gegen Estar da Tesmet zu verschweigen. »Fragt sich nur von wem. Und nun hör mir genau zu!«
    »Ich höre immer genau zu«, versicherte der Roboter.
    »Du wirst darüber Stillschweigen bewahren und niemanden informieren!«, verlangte Belinkhar.
    »Ganz wie Sie wünschen. Ich kann das Mittel in Ihrem Kreislauf neutralisieren.«
    »Oder?«
    »Oder Sie schlafen sechs Stunden. Danach wird die Wirkung verflogen sein.«
    Sechs Stunden? Sie benötigte mindestens zehn, und das ohne jegliche Störung. Diesen Entschluss teilte sie ihren Gefährten mit.
    Perry Rhodan und Chabalh kündigten an, dass sie die Zeit nutzen und noch ein wenig frische Luft schnappen wollten, wie sie es nannten. Belinkhar war klar, dass es den beiden um etwas ganz anderes ging – ohne jeden Zweifel würde Rhodan die Orte sehen wollen, an denen sich Kishori so eigenartig verhalten hatte.
    Ihr war es momentan fast gleichgültig. Alles in ihr verlangte nach Schlaf. Als sie sich auf ihr Bett legte, dämmerte sie sofort weg.

»Lächeln Sie!
    Verdammt, lächeln Sie!«
    Lesley K. Pounder
     
     
    10.
    Formicula
    Atlan
     
    »Lass uns aufbrechen«, drängte Iwan Goratschin. »Sofort!«
    Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Vor allem müssen wir einen klaren Kopf bewahren.«
    »Es geht um Ishy!«
    Er wollte sich losreißen, doch ich hielt ihn fest. »Eben deshalb dürfen wir nichts überstürzen, sonst begehen wir einen Fehler, den wir hinterher bereuen. Wir brauchen die Hilfe von Balishen und seinen Nomaden. Sie kennen sich auf Iprasa aus und sind deswegen unschätzbar wertvoll für uns.«
    Der junge Karawanenführer war zum Lagerfeuer zurückgegangen, um seine Leute zu informieren. Er hatte angekündigt, dass mancher wohl nicht seiner Meinung sein würde – aber er gab die Befehle.
    Goratschin stand die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. »Auch Balishen weiß kaum etwas über die Taa. Verdammt, keiner scheint was über diese Biester zu wissen!«
    Biester, wiederholte mein Gedankenbruder. Iwan denkt nicht mehr logisch. Er sieht in den Taa nur noch den Feind. Vielleicht wurde ihm in seiner Zeit als Soldat auf der Erde eine solche Denkweise beigebracht. Die Taa sind für ihn keine denkenden Lebewesen, sondern Insekten. Tiere.
    Ich verstand genau, wieso Iwan in diese gedankliche Falle gelaufen war. Ich versuchte mich in seine Lage zu versetzen. Was wäre, wenn Crysalgira noch lebte und unbekannte Insektoide sie entführt hätten?
    Mir würde es dann wesentlich schwerer fallen, nüchtern und sachlich nachzudenken.
    »Wenn diese Taa Ishy töten«, sagte Goratschin, »oder sie ... sie fressen, werde ich ...«
    »Das werden wir verhindern«, fiel ich ihm ins Wort.
    Fressen? Wie kommt er darauf, dass ...
    Er hat keinerlei Erfahrung mit insektoiden
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