Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
Stimme? Oh ja, die Mehandor hielten für jede Lebenslage ein passendes Sprichwort bereit.
    Sie verließen den Prüfungsraum. Belinkhar setzte sich als eine der Letzten an den runden Tisch im Vorraum.
    Nach ihr kam nur noch Estar da Tesmet. Unter den Augen der Hochedlen lagen dunkle Ringe. Das einzige Zeichen für Erschöpfung in ihrem sonst perfekten Äußeren. An diesem Tag trug sie nicht mehr das Kleid mit den grün leuchtenden Vögeln, sondern eine schwarze, metallisch glitzernde Kombination, die sie wie eine zweite Haut umgab. Vor der Prüfung war dies Belinkhar nicht einmal aufgefallen; wo waren bloß ihre Gedanken gewesen?
    Estar setzte sich auf den letzten freien Stuhl, direkt neben Belinkhar. Die Mehandor roch etwas Schweiß, unter dem süßlichen Duft eines Parfüms fast verborgen. Direkt über Estars Handgelenken waren in den tiefschwarzen Metallstoff die beiden Vögel eingewoben, die sich aus dem Kelch erhoben und davonflogen. Nur dass es sich diesmal um ein einfaches Bild handelte, keine bewegte Darstellung.
    Ihnen gegenüber saß der weißbärtige alte Arkonide neben der mädchenhaft jungen Arkonidin. Keiner sah aus, als hätte ihn die Prüfung derartig mitgenommen wie sie selbst. Waren die anderen Hertasonen so viel besser als sie? So viel widerstandsfähiger und ... edler?
    Das wird's wohl sein, schmutzige kleine Mehandor.
    Es war keine Stimme mehr, die sie zu hören glaubte, aber ein bösartiger, hartnäckiger Gedanke, der sich in ihr festgesetzt hatte. »Nein«, sagte sie zu sich selbst, und ihre Lippen formten das Wort lautlos mit. Sie wollte es nicht mehr hören, durfte diesen Gedanken nicht mehr weiter nachgehen!
    Estar da Tesmet sah die lautlose Bewegung und verzog verächtlich den Mund. Belinkhar war völlig gleichgültig, was die Hochedle wohl denken mochte.
    Wie schon am Vormittag kam Kishori aus einer zuvor nicht sichtbaren Tür. Diesmal hielt er wieder die Leuchtkugeln zwischen den Fingern. Vor allem die Daumen bewegten sich unablässig darüber; ein Spiel ohne Ende.
    »Ich möchte gratulieren«, sagte der alte Lehrmeister, »dass Sie alle die Prüfung mit guten Werten abgelegt haben. Bis auf zwei unter Ihnen hätten Sie sie grundlegend bestanden. Wie es jedoch die Regeln des Faehrl vorsehen, erhalten nur sechs Hertasonen die Berechtigung, die nächste Stufe der Ark Summia anzutreten. Die Hälfte von Ihnen wird das Institut nun also verlassen.«
    Am Tisch herrschte gespannte Stille. Beiläufig bemerkte Belinkhar, dass Perry Rhodan wieder neben dem Ara stand, der in der Menge durch seinen kahlen, länglichen Kopf auffiel.
    Kishori blieb ungewöhnlich kühl, beinahe distanziert; Belinkhar hatte bislang einen anderen Eindruck von ihm gewonnen. Ob es daran lag, dass er für die Hälfte der Hertasonen schlechte Nachrichten verkünden musste? Sie hatte ihn als freundlichen, warmherzigen Arkoniden kennengelernt. Andererseits gehörte es doch zu seinem Alltag, solche Entscheidungen weiterzugeben.
    »Ich nenne nun die Namen derer, die nicht zur zweiten Prüfung zugelassen werden«, kündigte Kishori an.
    Belinkhar rechnete damit, als Erstes ihren Tarnnamen zu hören. Doch ein anderer wurde genannt, und der Arkonide mit dem schütteren Haar stand auf. »Wieder gescheitert«, sagte er. Er klang nicht sonderlich überrascht.
    Auch der zweite, dritte und vierte Name lautete nicht Sibelh ... und ebenso wenig Estar da Tesmet. Die Hochedle jedoch schien keineswegs so selbstsicher zu sein, wie sie vorgab. Ihre Fingerspitzen zitterten.
    Ein weiterer Name fiel, und der weißbärtige Alte musste gehen. Die mädchenhafte Arkonidin neben ihm saß noch. Als Letzten traf es einen feisten, blassen Mann, der Belinkhar zuvor nicht aufgefallen war. Unendliche Erleichterung breitete sich in ihr aus. Das hieß, sie hatte bestanden!
    »Gratuliere«, sagte Estar da Tesmet mit eisiger Stimme.
    »Ich gratuliere ebenfalls«, antwortete Belinkhar.
    »Nicht nötig. Ich habe keinen Augenblick daran gezweifelt, weiterzukommen.«
    Ja, dachte Belinkhar. Lüg du nur.
     
     
    Perry Rhodan
     
    Perry Rhodan nahm das Ergebnis mit Erleichterung hin. Damit war gesichert, dass sie noch einige Tage im Institut bleiben konnten. Die nächste Prüfung fand frühestens in zwei oder drei Tagen statt – das hieß, es blieb Zeit, ihrer eigentlichen Aufgabe nachzugehen und Crests Hinweis zu folgen. Das Faehrl musste in irgendeinem Zusammenhang mit dem Epetran-Archiv stehen ... nur in welchem?
    Befand sich das Archiv im Institut? Vielleicht im

Weitere Kostenlose Bücher