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PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff

Titel: PR Odyssee 03 - Das Energie-Riff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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zuwandte, brach in jener Hälfte des Liners, die vor ihm lag, ein Chaos in mehreren Ebenen aus. Etwas kreischte und fauchte mit marterndem Heulen. Nacheinander flammten unterschiedliche Lichter auf; von oben, von den Seiten und von vorn. Wirre Schreie in der unangenehm modulierten Sprache der Terraner prallten wie Nadelgeschosse an seine Ohren.
    Er versuchte seine Not gegen dieses Geschrei hinauszubrüllen: Ich bin Oah Qongh. Der Wassermeister. Ich suche Hilfe und Schutz in eurer Dunkelheit. Ich bin hungrig ...
    Er drehte sich verwirrt im Kreis. Seine Mutantenfähigkeit verließ ihn zuerst, ohne dass er es merkte, denn die Muskeln seiner Knie gaben nach. Aus der Lichtflut hervor schoss ein Tier auf ihn zu: Er erschrak vor dem Bild rissiger Krallen, eines Raubtierrachens mit weißen Reißzähnen und glühender Töter-Augen, das sich in seinem Verstand aufblähte und prallte zurück, als Schikago, sich und ihre Jungen verteidigend, ihn ansprang und ihre Krallen durch seine ölglänzende Haut zog. Schmerz flammte auf wie Feuer. Oah duckte sich, wollte sich irgendwo festhalten, zitterte vor Furcht und Schmerzen, und mitten in diesem unkontrollierbaren Wirbel aus Helligkeit, Lärm und Geschrei, unidenti-fizierbaren Angriffen von mehreren Terraner-Körpern und diesem rasenden Tier, schlugen gleichzeitig Lähmung, Dunkelheit und Stille über ihm zusammen.
    Seine letzten Gedanken waren: Sie haben mir geholfen, die Fremden, jetzt bin ich im Schutz ihrer stillen, abgeschlossenen Finsternis!
    *
    Fran Imith hielt sich am Griff der Rückenlehne fest und löste zwei ihrer Finger voneinander. Aus den heiß gewordenen Ringen hatte ein hastig und schlecht gezielter, aber wirkungsvoller Paralysatorschuß den Quochten in den Rücken getroffen; langsam rutschte er an den Lehnen und Sitzen der Bestuhlung herunter und schlug schwer in den Mittelgang. Shimmi warf sich halb über ihn, packte Schikago und versuchte die fauchende Katze zu beruhigen. Ich war wie hypnotisiert, rief Fran und sprach leise in ihr Multifunktionsarmband. »Ich rufe Reginald zu Hilfe ...« Im gleichen Augenblick hämmerte Reginald mit der Faust gegen eine der Scheiben. Fran sprang zum Armaturenbrett und betätigte den Öffner. Mit nervtötenden Schleifgeräuschen und lautem Winseln ruckte die Tür zur Seite.
    »Bin schon bei euch«, rief Bull. »Zufällig. Wollte gerade von den nodronischen Raumschiffen berichten -was ist los?«
    Die ersten Phichi-Gabe begannen hinter Bull in den Bus zu krabbeln. Fran und Shimmi, die ihre Katze umklammert hielt, deuteten auf den Quochten und erklärten, dass er die Tür aufgerissen hatte und eingedrungen war, wahrscheinlich nur, um Schikago und ihre Jungen zu fressen. »Packt mit an«, sagte Bull und fasste nach einem Arm des Quochten. »Wir schleppen ihn aus dem Bus.«
    Pratton, Fran und Qart halfen Bull, den schweren Körper durch den Mittelgang zu schleifen und durch den Ausstieg zu wuchten. Fran alarmierte über ihr Armband und die Notruf-Funktion die Zentrale. Als die Gestalt des Quochten vor dem Einstieg des Liners durch den krümeligen Morast gezogen wurde, folgten ihr die schwarzen Käfer; einige hundert ergossen sich als kleine Flut über den Bodenbelag und die Stufen und verschwanden in der Umgebung.
    »Er hat dich mit seiner Psigabe ausgeschaltet, Fran«, sagte Bull im Versuch einer Erklärung und rüttelte an der widerspenstigen Tür. »Aber er hat dich nicht angegriffen. Vielleicht wollte er wirklich bloß die arme Katze fressen.« Die Aufregung hatte sich gelegt. Shimmi blickte aufgeregt von einem zum anderen. Die Kätzchen bewegten sich unruhig im Korb, und als Shimmi ihren Liebling los ließ, stolzierte Schikago buckelnd über die Sessellehnen und ließ sich vorsichtig neben ihrer Brut nieder.
    »Wir haben leider zehn Wachschiffe über Pembur geortet«, sagte Reginald Bull und griff nach seinem marsianischen Werkzeuggürtel. »Es scheint sich irgendetwas anzubahnen, was wir aber nicht beeinflussen können. Nach dem Manöver wissen wir mehr. Vorläufig müssen wir abwarten und beraten, was die Quochten tun können.«
    Er wählte einen halbrobotischen Schraubendreher und begann die Verkleidung des breiten Türholms abzuschrauben.
    *
    Zwei Stunden nach Mittag ...
    Rhodan füllte einen Becher mit einem kalten, belebenden Fruchtgetränk unbekannten Namens und verwirrenden Geschmacks und setzte sich abseits der Terminals.
    Nacheinander wurden die Varsoniken mit dem Zentralen Ortungsschirm verbunden. Die zwölf Bodenforts

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