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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Skyline schien sich scheinbar endlos zu erstrecken, bedeckte die gesamte Ebene.
    Cokroide stellte erfreut fest, dass eine überaus hohe Fahrzeugdichte herrschte. Gleiter schwebten von allen Seiten heran und vermischten sich auf vielen Ebenen, ein weiteres Anzeichen dafür, dass das Leben wieder seinen geregelten Gang nahm.
    Die Sendung war aktuell, wurde praktisch ohne Zeitverlust hierher nach Balance A übertragen. Die Machtübernahme war also gelungen, zumindest auf Balance B.
    Die Kamera näherte sich nun den Außenbezirken der gewaltigen Metropole. Querab schimmerten Wasserflächen im Widerschein fahler Sonnenstrahlen. Überhaupt bestimmte hier zunehmend exotische Vegetation das Bild, die Bauten traten weiter auseinander und wurden niedriger.
    Dann kehrte sie wieder zum Stadtzentrum zurück, falls es bei einer Metropole dieser Größe wirklich eins gab, und hielt auf einen gewaltigen Dom zu. Transportbänder stiegen in verwirrendem Durcheinander zu offenen Zwischenetagen auf. Gläserne Aufzugkapseln schimmerten wie Regentropfen, die ihre Farbe mit der Höhe veränderten, und zwischen alledem spannten sich Fußgängerbrücken ebenso wie spiralförmig gewundene Hohlröhren, in denen hin und wieder Schwärme geflügelter Lebewesen sichtbar wurden.
    »Mantagir heißt die neue Ordnung willkommen und begrüßt die Nodronen als.«
    Angewidert schaltete Cokroide den Ton aus. Speichellecker, allesamt, die ihre Fahne nach dem Wind hingen und auch den nächsten neuen Herrscher mit solch enthusiastischem Jubel begrüßen würden.
    Nur, dass es keinen nächsten Herrscher geben würde. Alles lief nach Plan. Seinen Truppen war es tatsächlich gelungen, mit einer logistischen Meisterleistung sämtliche bekannten Ordenstürme der Cor'morian auf einen Schlag zu vernichten. Die Vogelabkömmlinge waren dabei zumeist umgekommen, die wenigen Überlebenden geflohen und in alle Himmelsrichtungen zerstreut.
    Die wichtigsten Welten, wie etwa Balance B im Tazmai-System, standen ja schon längst unter faktischer Kontrolle der Nodronen, und auf den unwichtigeren beobachtete man die Entwicklung vielleicht mit Misstrauen und Verdruss, aber hauptsächlich mit Angst. Mit einer lähmenden Angst, die verhinderte, dass die wehrfähigen Männer und Frauen in ihre Schiffe stürmten und Nodros Streitmächte angriffen.
    Clansführer Cokroide wurde klar, dass das, was er hier überwachte, die letzten Schritte zu seinem persönlichen, totalen Erfolg waren. Höher konnte er nicht mehr steigen: Nachfolger der Zwillingsgötzen, Herrscher über den Vaaligischen Sternenschwarm, Herr über Intelligenz oder Verdummung, kommender Beherrscher eines neuen Empires von Nodro, das mehrere Galaxien umfassen dürfte.
    Eines Empires, das eigentlich für die Ewigkeit geschaffen sein sollte. Mit ihm an der Spitze, bis in alle Ewigkeit.
    Nun ja. das Universum war groß. Wer konnte schon sagen, welche Wunder es für ihn bereit hielt, wenn der Schwarm erst Vaaligo verließ und andere Galaxien erreichte? Vielleicht war eins dieser Wunder auch das der Unsterblichkeit.
    Alles, alles hatte er erreicht. Alles bis auf eins. Eins war ihm verwehrt geblieben.
    Axx Cokroide schloss die Augen. Gibt es Liebe auf den ersten Blick?, fragte er sich und gestattete sich den Luxus, kurz zurückzudenken an die Zeit, als er alles, aber auch alles hätte erringen können.
    Gibt es Liebe auf den ersten Blick?
    Bis vor wenigen Tagen hätte Axx Cokroide über diese Vorstellung gelacht. Er glaubte nicht einmal, dass es überhaupt so etwas wie Liebe gab, geschweige denn eine, die einen plötzlich und unerwartet überkam und gegen die man sich nicht wehren konnte.
    Aber seit er Ankya Fatichai kannte, war er davon nicht mehr überzeugt.
    Er verdrängte den Gedanken und konzentrierte sich wieder auf das Schott. Es lag am Ende eines schmalen Gangs und hob sich durch die grellblaue Farbkennzeichnung deutlich von den Metallwänden der alten Rebellenstation ab. Links davon war etwa in Augenhöhe eine handtellergroße Schalttafel angebracht, deren Anzeigen allerdings seit geraumer Zeit tot waren. Ein ganz normales, wenn auch momentan funktionsunfähiges Schott.
    Und doch ging etwas Bedrohliches von ihm aus. Die schlichte Metallstruktur strahlte etwas Lockendes, Geheimnisvolles aus, als raunte sie den Betrachtern leise und verführerisch zu: Öffnet mich! Öffnet mich, und hinter mir wird sich eine neue Welt auftun!
    Eine neue Welt. oder der Tod.
    Axx runzelte die Stirn. Er hatte schon oft genug bewiesen,

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