PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton

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dass ich euren Ruhm und eure Macht vergrößere und euer Wort in ganz Vaaligo verkünde.«
    Das schwor er sich, auch wenn er die Zwillingsgötzen nur einmal wieder in seinem Leben erblickt hatte, vor kurzer Zeit erst, um ihr Mandat zu erhalten. Ein verwirrendes Gefühl des Déja-vu hatte ihn erfasst, aber er hatte es weggedrückt, in diesem Moment, von dem er irrtümlich geglaubt hatte, es sei der Höhepunkt seines Lebens.
    Ich bin Cacqusuma-Ringuer, ein Jiffte. Wir sind eines der Erbauer-Völker des Vaaligischen Schwarms. Wir werden die Schwarmdiplomaten sein, ein ausgleichendes Element nach innen, aber auch jene Unterhändler, die in den zu passierenden Galaxien von der Ankunft des Vaaligischen Schwarms künden und kriegerische Zusammenstöße verhindern werden.
    Wir sind anders als die anderen, doch das gilt für uns alle. So unterschiedlich wir auch sind, gemeinsam werden wir etwas schaffen, das größer ist als die Summe seiner einzelnen Bestandteile.
    Wir Jifften werden über zwei Meter groß. Aufgrund der Herkunft von einer Hochschwerkraftwelt - Jifft, die natürlich in den Vaaligischen Schwarm übernommen wurde - wiegen wir bis zu einer halben Tonne. Wir sind aufrecht gehende Echsen. Unsere Haut ist mit schwarzen und gelben Schuppen auffällig >giftig< gesprenkelt.
    Wir haben flach gedrückte, kantige Schädel mit grünen Schlitzaugen und extrem biegsame Hälse von 30 Zentimetern Länge, die wir bei Bedarf um bis zu 300 Grad drehen können.
    Unsere gefährlichste körpereigene Waffe ist der stets unbekleidete, extrem kräftige Stützschwanz von einem halben Meter Durchmesser, an den Enden mit dornigem Horn besetzt. Ein Schlag mit dem Schwanz wäre zum Beispiel für einen Nodronen tödlich. Der Schwanz kann bei Verletzung abgeworfen werden und wächst innerhalb eines Vierteljahrs nach.
    Aber wir setzen diese Waffe so gut wie niemals ein. Andere Erbauer-Völker, vor allem die Nodronen, werfen uns mitunter ein eher feiges Naturell vor, doch wir bevorzugen den Ausdruck defensive Denkweise. Wir Jifften sind keine Angreifer, sondern gegen den ersten äußeren Eindruck sehr begabte Diplomaten.
    Unsere Stimmen klingen quäkend, verzerrt, dabei ist uns eine ausgesuchte Höflichkeit zu eigen.
    Wir Jifften kleiden uns in hautenge Anzüge aus dünnem Kunststoff, die nur den Kopf und den Schwanz unbedeckt lassen. Schuhwerk gehört selbstverständlich dazu.
    Was wird geschehen, wenn der Schwarm in Betrieb genommen wird und in die Weiten der Galaxis Vaaligo und darüber hinaus zieht?
    Uns erwartet eine große Zukunft, eine Gelegenheit, wie sie sich wohl nur einmal bietet. Man stelle sich vor, ein riesiges Gebilde, das von Dutzenden von Kern- und Hunderten unterschiedlichster Randvölker bewohnt wird. Und wir werden das Zusammenleben orchestrieren! Wir werden hier ein wenig Druck ausüben, dort Versprechungen machen oder einfordern, Kompromisse ausarbeiten, Gedanken in die richtigen Bahnen lenken, Anregungen geben, Widerstände beseitigen, Verhandlungen führen. Unser Ideal ist ein perfektes Zusammenleben aller Völker, die im Schwarm vereinigt sind, und wir werden alles daran setzen, diesen Traum zu verwirklichen.
    Manchmal denke ich, der Schwarm wurde nur geschaffen, damit wir Jifften endlich unsere Erfüllung finden.

7. Kapitel
    Ich finde es schrecklich, dachte Rhodan, dass die Wunder des Universums in dieser Zeit entzaubert sind. Ein Universum, in dem das Leben auf dem Rückzug begriffen ist, ausstirbt. In dem es keinen Fortschritt gegeben hat. In dem die Technik des Jahres 1329 NGZ der des Jahres Plus E Null Neun
    - Exponent Neun! - weit überlegen ist.
    Die Wunder des Kosmos, dachte er, initiiert von mächtigen und nicht erfassbaren Entitäten wie Superintelligenzen und Höheren Mächten, sind hier schal und stumpf geworden.
    Das war es, was ihm an Vaaligo so zu schaffen machte. Das und der Umstand, dass sich in einer Milliarde Jahren die Probleme, die lächerlichen Probleme, nicht im Geringsten gewandelt hatten.
    Macht, Machtstreben, Gier nach Macht. Musste er die Nodronen als Spiegelbild sehen? Entstanden aus einem Genpool, in den mit großer Wahrscheinlichkeit terranische Eigenschaften geflossen waren? Er kämpfte seit 3.000 Jahren dafür, dass sich etwas änderte, dass sich Toleranz und Verständnis und Miteinander endlich durchsetzten gegen den Egoismus, das sinnlose Machtstreben.
    Vielleicht stand er deshalb noch immer, trotz allem, was vorgefallen war, auf der Seite der Kosmokraten. Weil sie Leben und