PR Odyssee 06 - Die Lebensboten
seine Kopf- und Barthaare knisterten, als ein Energiestrahl ihn nur um Zentimeter verfehlte, und dann explodierte der ausgebrannte Schweber in tausend Teile, und eines hätte ihn fast gestreift.
Fast.
Errek Mookmher lachte gellend und schoss erneut.
Das war das Leben! Keine taktischen Planungen in der Sicherheit der STERN VON NODRO, keine arroganten Bemerkungen von Lishgeth on Paz, keine weisen Sprüche von Perry Rhodan, der ihm ständig unter die Nase rieb, was er, Errek, ihm zu verdanken hatte, keine Quochten, denen er am liebsten den mit Speichelflüssigkeit zur Vorverdauung der Nahrung gefüllten Kehlsack unterhalb des
Mundes zugeschnürt hätte, obwohl er ja den Friedens- und Schulterschluss mit ihnen herbeigeführt hatte.
Sondern eine hässliche, kleine Station cokroidentreuer Nodronen, die sich wider jede Vernunft verschanzt hatten, obwohl es nicht zum befürchteten Bürgerkrieg gekommen war und der Großteil der Truppen des Usurpators längst zu den Rebellen übergelaufen war, die jetzt die Allianz sämtlicher freier, intelligenter Völker Vaaligos anführten, die auf Toleranz, Kooperation und Gemeinsamkeit setzten und das Leben und eben diese Intelligenz fördern und nicht unterdrücken wollten, um ihre eigenen Machtgelüste zu befriedigen.
Das war das Leben, und Errek Mookmher fühlte sich so lebendig wie lange nicht mehr.
Was hatten sie ihm davon ab geraten, die Strategen und Taktiker und hohen Noy von den Son'Varish bis zu den Son'Troketen. »Du bist unsere Galionsfigur! Mit dir steht und fällt die Rebellion! Du darfst dich nicht unnötig in Gefahr bringen! Du musst lernen zu delegieren, du hast deine Leute, wir folgen dir blind, dein Wort ist Befehl, wir werden das für dich erledigen.«
Sollte er in einem Kommandostand sitzen und vertrocknen? Niemand zweifelte seine Ehre an, doch war es ehrenvoll, seine Noy in den Kampf zu schicken, während er im Warmen saß und trübseligen Gedanken nachhing, über Krenja, seine Frau, die mit dem Kind seines größten Rivalen schwanger ging, den er eigenhändig getötet hatte, und über Wonjok, seinen Sohn, der schreiend davonlief, wenn er seinen Vater nur sah?
Das war kein Leben!
Aber dieser Kampf. dieser ehrliche Kampf, diese Herausforderung. das war die Ehre, auf die es ankam. Sicher, der große Sieg war wichtig, sonst würden die Traumfamnire sie wieder ins Zentrum der Galaxis führen, und ihre Generation und die nach ihnen und die nach dieser, und alle kommenden Generationen nach dieser würden ein Leben auf der ewigen Flucht verbringen, nicht mehr imstande sein, je wieder in den Normalraum zurückzukehren, wenn sie nicht endgültig und auf alle Ewigkeit verdummen wollten, verblöden, bis ihnen bis in alle Ewigkeit der Sabber aus den Mundwinkeln lief.
Bis in alle Ewigkeit. Und nichts ist gleichgültiger als die Ewigkeit, hatte Perry Rhodan zu ihm gesagt.
Nein, den Respekt und die Achtung seiner Leute verdiente er sich, indem er hier und jetzt zeigte, dass er nichts Besseres, sondern so war wie sie, dass er sie in keine Gefahr schickte, die er nicht selbst auf sich nehmen würde.
Er lachte. Außerdem machte dieser Kampf Mann gegen Mann Spaß. Das war das Leben! Er genoss geradezu, wie das Adrenalin durch sein Blut jagte, ihn aufpeitschte, zu Höchstleistungen antrieb.
Errek Mookmher schoss, lachte gellend, schoss erneut und hechtete aus der Deckung der Hauswand weiter, in die eines Werbe-Holoterminals, das das Gefecht auf unerklärliche Art und Weise unbeschadet überstanden hatte. Eine gut gewachsene, vollbusige Nodronin türmte sich vor ihm auf, schaukelte mit den beiden guten Gründen, die es gab, sie ausgiebig zu betrachten, und pries ihm ein Potenzmittel an, das er, wenn sich alles so entwickelte, wie er es sich vorstellte, frühestens in hundert Jahren benötigen würde.
Er lachte und rollte sich ab, mit derselben Bewegung weiter, um sofort wieder zu schießen, und starrte in die Mündungen von zehn, zwölf Strahlenwaffen, in die Gesichter von zehn, zwölf Noy, die die Station des Usurpators mit einer Verbissenheit verteidigten, die jedem Nodronen zur Ehre gereichte. Er riss den Kopf herum und sah sich nach seinen Leuten um, doch die waren vom Kampfesrausch verschont geblieben, hatten Deckungen gesucht, die ihnen auch Deckung bot.
Das ist das Leben!, dachte Errek Mookmher. Und das Leben bedingt den Tod. In dem Augenblick, in dem wir geboren werden, können wir nur eines über unser Leben sagen. Nämlich, dass es einmal enden wird.
Er hatte
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