PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
Klumpen des Empfängers, den er dort trug. Das Mikrofon hing ihm an einer flexiblen Metallspange um den Hals. Es war jetzt eine Stunde nach Mitternacht. Wenige Minuten nach Mitternacht war eine Kavalkade von vier Gleitern vor den Baracken aufgefahren. Jelim hatte schon Alarm schlagen wollen, da meldete sich der Empfänger in seinem Ohr und erklärte, er habe sich um die Fahrzeuge nicht zu kümmern. Jelim hatte gesehen, wie ein paar Leute ausstiegen und eine der Baracken betraten. Die meisten kehrten kurz darauf wieder zurück, bestiegen die Wagen und fuhren davon, aber Jelim war sicher, daß wenigstens drei Mann in der Baracke geblieben waren.
Um zwei Uhr morgens war die Kühle der Nacht das einzige, was Jelim noch wach hielt. Bis jetzt hatte sich nichts ereignet, und Jelim bezweifelte ernsthaft, daß noch etwas geschehen würde. Tiefe Stille lag über dem dunklen Grundstück. Nur schwach und verschwommen drang von fern her der nächtliche Lärm der Stadt.
Um drei Uhr morgens nickte Jelim tatsächlich ein. Er war sich dessen bewußt, daß er geschlafen hatte, als er plötzlich in die Höhe fuhr. Ein unbestimmtes Gefühl der Gefahr schien ihn warnen zu wollen. Jelim richtete sich steif auf und sah sich um. Die Zweige des Gebüschs raschelten, als er sich bewegte. Da war nichts, soweit er sehen und hören konnte. Und doch blieb das Gefühl, als beobachte ihn jemand aus geringer Entfernung. Jelim überlegte sich, ob er aus dem Gebüsch hinauskriechen und sich umsehen sollte. Es war gegen den Befehl, natürlich, aber wie sollte er herausfinden, oh es in der Nähe etwas Verdächtiges gab, wenn ihm die Zweige die Sicht versperrten?
Er zögerte ein paar Sekunden lang, dann schob er vorsichtig das Gebüsch auseinander und kroch hinaus auf das Gras hinter der Hecke. Vor sich hatte er jetzt eine Art Steingarten, ein Konglomerat von Felsstücken und Pflanzen.
Wenn sich hier jemand versteckte, dann befand er sich bestimmt zwischen den Steinen, überlegte Jelim.
Fest entschlossen, sich Gewißheit zu verschaffen, richtete er sich auf und kletterte zwischen die Steine hinein. Er war noch keine drei Schritte weit gekommen, da hörte er hinter sich ein scharrendes Geräusch. Er fuhr herum. Aber bevor er noch etwas zu sehen bekam, explodierte etwas in seinem Schädel, und die Welt versank in einem leuchtenden Blitz.
Art ließ den Bewußtlosen langsam zu Boden gleiten. Dann klopfte er mit der Hand gegen die Seitentasche und bedankte sich bei dem Tecko, der den Posten so frühzeitig ausgemacht hatte, daß seine Beseitigung kaum mehr eine Gefahr war.
Kato Jennsens Schatten wuchs hinter den Steinen auf.
»Alles fertig«, flüsterte Art. »Der Mann ist wenigstens zwanzig Minuten lang ausgeschaltet.«
Er sah auf die Uhr. Die leuchtenden Zeiger standen auf drei Uhr achtundzwanzig. Kato hatte die Bewegung gesehen. »Wie lange noch?« fragte er.
»Siebzehn Minuten.«
Kato sah sich um. »Warten wir hier?«
»Weißt du einen besseren Platz?«
Anstatt eine Antwort zu geben, hockte Kato sich auf einen der Steine. Art kauerte sich neben ihn. Von ihrem Platz aus konnten sie über die Hecke hinweg die Baracken sehen, die Jelim Kern bis vor kurzem noch mit seinem Granatwerfer bewacht hatte.
»Wir haben die Postenkette also hinter uns«, rekapitulierte Art die Lage. »Sie stehen fünf Glieder tief, ziemlich viel Aufwand für ein paar einfache Spione. Wenn wir den richtigen Zeitpunkt verpassen, haben sie uns, bevor wir noch halbwegs zu den Baracken hinübergelaufen sind.«
»Es ist schade«, sagte Kato und strich sich über die Stirn, »daß Teckos nicht hypnotisieren können. Wie einfach hätten wir es dann!«
Art seufzte. »Ja«, bestätigte er. »Wenn es alles gäbe, was wir wollten, dann wären wir nicht hier.«
Kato lachte vor sich hin. »Die Philosophie des Mannes auf dem Sterbebett.«
»Du brauchst ja nicht zuzuhören«, knurrte Art.
Kato wechselte das Thema. »Glaubst du wirklich, sie halten Iko da drüben fest?«
»Ich bin ziemlich sicher. Hondro muß annehmen, daß wir das Gelände den ganzen Tag lang unter Beobachtung hielten. Wir konnten also sehen, ob Iko hierhergebracht wurde oder nicht. Er wußte, daß wir niemals in die Falle gingen, wenn wir nicht sicher wären, daß Iko hier ist.«
»Na schön. Und mit den Leuten da drüben glaubst du, leicht fertigzuwerden?«
»Du hast gesehen, was hier vorgeht. Jeder Posten hat einen mehr oder weniger schweren Werfer vor sich, mit dem er die Baracken notfalls ganz allein in
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