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PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

Titel: PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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hinter eines der Schaltpulte.
    Art ging hinaus. Draußen empfingen ihn das Getöse der Detonationen und der fauchende Hitzesturm. Die Silhouette der Stadt stand grau gegen den strahlenden Himmel. Art blieb ein paar Sekunden lang stehen, um das Bild in sich aufzunehmen. Es war sein Plan, nach dem dies alles geschah. Er hatte eine gewisse Vorstellung davon gehabt, wie es aussehen würde, wenn die Kernbrandladungen, die seine Unteragenten am Nachmittag in der Stadt verteilt hatten, eine nach der anderen explodierten. Aber die Wirklichkeit übertraf seine Vorstellung bei weitem. Er fürchtete plötzlich, er könnte sich bei der Kalkulation der Sprengwirkungen verrechnet haben. Die Ladungen waren so plaziert, daß sie im Normalfall keinem Menschen Schaden zufügen konnten - es sei denn, eine leichte Wunde von den Scherben aus einer berstenden Fensterscheibe. Wenn er sich aber verkalkuliert hatte, dann mochten die Dinge anders aussehen.
    Er riß sich von den Gedanken los und hastete zu der Baracke zurück, die vorhin seinen Lauf so unsanft gebremst hatte. Den Strahler hielt er längst schußbereit in der Hand. Er bückte sich unter einem der erleuchteten Fenster hindurch, dann hielt er an, richtete sich vorsichtig auf und schaute durch die Scheibe.
    Das entsetzte Gesicht war verschwunden. Art sah einen Raum, dessen Wände von Stahlschränken verdeckt waren. In der Mitte standen zwei Arbeitstische mit Schaltpulten, links davon eine kleine, elektronische Rechenmaschine, die wahrscheinlich das Sortieren der Akten leitete. Um einen der Arbeitstische herum standen vier Männer, offenbar in eine heftige Diskussion vertieft. Der Tisch hatte eine offene Knienische. Aus der Nische hervor ragten zwei wohlgeformte Beine, deren Füße, offenbar müde geworden, ein Paar hochhackiger Schuhe achtlos beiseite geschoben hatten.
    Art fühlte sich erleichtert. Hier gab es zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
    Er öffnete die Tür und trat mit gezogener Waffe ein. Die Männer unterbrachen ihre Unterhaltung und sahen ihn entgeistert an. Schreck malte sich auf den Gesichtern ab.
    »Nehmen Sie die Hände hoch!« befahl Art. »Schnell!«
    Der Befehl wurde ohne Zögern befolgt. Die Männer trugen Uniformen der Sicherheitspolizei. Jedem hing das Futteral einer kräftigen Waffe vom Gürtel. Niemand jedoch machte einen Versuch, nach der Waffe zu greifen.
    »Treten Sie beiseite!« sagte Art.
    Die Männer taten auch das. Der Sessel, der hinter dem Tisch stand, erschien im Blickfeld, und mit ihm Iko, die es sich in den Polstern bequem gemacht hatte. Sie blinzelte Art mürrisch an. »Wird Zeit«, beschwerte sie sich. »Ich sitze ungern länger als eine halbe Stunde mit gefesselten Händen.«
    Art sah die vier Polizisten an. »Werfen Sie die Waffen weg!« befahl er. »Mitsamt Gürtel und Futteral.«
    Er schwenkte den Lauf seines Strahlers, um den Befehl zu unterstreichen. Auch diesmal gehorchte man ihm ohne Widerstand.
    »Einer von Ihnen soll ihr die Fesseln lösen«, fuhr Art fort. »Sie dort!«
    Der Mann griff umständlich in die Tasche und brachte ein Klappmesser zum Vorschein.
    »Schieb den Sessel ein Stück weit vom Tisch weg, Iko«, riet Art. Iko stieß sich mit den Füßen ab. Der Mann mit dem Messer wartete zögernd.
    »Nähern Sie sich ihr von vorn, dann schneiden Sie die Fesseln durch!«
    Alles geschah so, wie Art gesagt hatte. Der Polizist unternahm keinen Versuch, die Situation zu seinen Gunsten auszunützen. Iko stand auf und kam auf Art zu. Sie war geschickt genug, aus seiner Schußlinie zu bleiben, aber ihre Augen leuchteten, und Art bereitete sich auf eine Sturzflut hemmungsloser Dankbarkeit vor.
    Er winkte sie zur Seite. »Warte dort«, befahl er. »Du weißt vermutlich, daß wir in einer Falle stecken, nicht wahr?«
    Sie nickte stumm.
    »Wir haben noch ein paar Dinge zu erledigen, bevor sie das Loch zustopfen. Dazu bleiben uns zehn, vielleicht fünfzehn Minuten Zeit. Das ist alles.«
    Iko trat zur Seite.
    »Ich brauche einen Wortführer«, rief Art den vier Polizisten zu. Einer der Männer hob den Arm und trat vor. »Sergeant Lewie Herst, Sir.«
    »Haben Sie zuvor in dieser Dienststelle gearbeitet?«
    »Ich ja, Sir, aber keiner von meinen Männern.«
    »Was war Ihre Aufgabe?«
    »Instandhaltung, Sir. Ich bin Elektroniker.«
    »Was steckt in den Schränken dort an der Wand?«
    »Akten, Sir.«
    »Welchen Inhalts?«
    »Das weiß ich nicht, Sir. Ich weiß nur, daß sie nach dem Datum geordnet sind. Das muß ich wissen, denn die

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