PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
Mann im Hintergrund der
Höhle auf seine Antwort lauerte. Jetzt durfte er keinen Fehler begehen.
»Das kommt darauf an«, sagte er vorsichtig.
Der Mann fluchte wild. »Auf jeden Fall sind Sie keiner von Schwarzbarts Leuten«, sagte er. »Breth würde nie einen so starken Mann neben sich dulden. Wahrscheinlich kommen Sie tatsächlich von Zentral-City und sind ein Agent Teltaks oder sogar ein persönlicher Beauftragter des Obmanns.«
Wer zum Teufel, ist dieser Breth? fragte sich Kasom unsicher.
»Ich habe wichtige Informationen für Hondro«, erklärte der Fremde. »Ich habe bisher mit Schwarzbart Breth zusammengearbeitet.« Er fluchte schon wieder. »Doch jetzt habe ich die Nase voll. Ich werde Breths Lager auffliegen lassen. Er hat mich lange genug schikaniert.«
»Da sind Sie bei mir gerade richtig«, sagte Kasom mit Nachdruck.
Plötzlich war die Höhle mit Licht erfüllt. Der Unbekannte richtete den Strahl eines Scheinwerfers direkt auf Kasoms Gesicht. Geblendet schloß der USO-Spezialist die Augen. Er hörte den anderen leise lachen. »Sie sehen nicht gerade gepflegt aus, Kasom.«
Kasom hörte Mißtrauen aus der Stimme. Er durfte den ehemaligen Anhänger von Schwarzbart Breth nicht unsicher werden lassen. »Das würde Ihnen ebenso ergehen, wenn Sie den Dschungel in einer brennenden Drenhol durchstreifen«, sagte er mürrisch.
»Ich heiße Denner«, stellte sich der andere vor. »Ich bin aus dem Lager des Schwarzbarts geflohen. Bringen Sie mich nach Zentral-City, damit ich Teltak eine Geschichte erzählen kann.« »Ich bin völlig erschöpft, Denner«, sagte Kasom schwerfällig. »Ich hatte einen Zusammenstoß mit Breths Männern.«
Der Schein der Lampe strich über ihn hinweg. Dann schaltete Denner das Licht wieder aus. Er schien nicht mehr daran zu zweifeln, in Kasom einen Verbündeten zu haben.
»Legen Sie sich hin«, sagte er zu dem Ertruser. »Ich werde Ihnen etwas zum Essen machen, während Sie sich ausruhen. Ich kann die Drenhol auch in Bewegung setzen.«
Dieser Vorschlag erschien Kasom wie ein Geschenk des Himmels. Denner leuchtete in eine Ecke der Höhle, die er mit Blättern ausgepolstert hatte. Überhaupt war der natürliche Raum in einem sauberen Zustand ein sicheres Zeichen dafür, daß sich Denner schon längere Zeit innerhalb des Stammes aufhielt. Kasom ließ sich auf dem Lager nieder. Längst hatte Denner seine Waffe eingesteckt. Jetzt hätte ihn Kasom leicht erledigen '' können, doch er war auf den Plophoser angewiesen. Denn er schien zu wissen, wie man eine Drenhol behandeln mußte. Mit Denners Hilfe konnte er Zentral-City erreichen. Dann war immer noch Zeit, um den anderen zu überwältigen.
Kasom streckte sich und holte tief Luft. Schneller als erwartet hatte er einen sicheren Platz gefunden. Zum erstenmal dachte er wieder an Rhodan und die anderen drei Männer, die nun wieder Gefangene des Obmanns waren. Kasom wußte, wie gering die Chance war, den Freunden zu helfen, aber er beschloß, alles zu versuchen, um sie zu befreien.
Denners Stimme unterbrach seine Gedankengänge.
»Ich verlasse jetzt die Höhle«, sagte der Plophoser. »Ich hole uns etwas zum Essen. Ich bin gleich zurück.«
Kasom brummte zustimmend und wälzte sich auf die Seite. Er schlief sofort ein. Er fand jedoch keinen festen Schlaf. Träume plagten ihn, in denen abwechselnd Rhodan, Atlan, Noir und Al Jiggers erschienen. Schließlich kehrte Denner zurück, und Kasom erwachte vom Lärm, den der Plophoser dabei machte.
Denner schaltete das Licht ein. Triumphierend hielt er zwei dicke Früchte über Kasoms Lager. Denner war ein verwahrlost aussehender Mann, mit einem dünnen, hellblonden Bart und einer Tätowierung auf der Brust. Er hatte kleine, blaue Augen, deren Ränder entzündet waren. Seine Kleider bestanden nur aus Fetzen. Er machte trotzdem einen ausgeruhten und kräftigen Eindruck.
Denner zog ein Messer aus dem Gürtel, der nachlässig um seine Hüfte hing und von Pflanzenfasern zusammengehalten wurde. Geschickt schnitt er beide Früchte auf und trennte sie in vier Teile. Den Saft fing er in einem halbrunden Gefäß, einer aufgeschlagenen Fruchtschale, auf.
»Trinken Sie!« forderte er Kasom auf.
Kasom trank. Der Fruchtsaft schmeckte bitter, hatte aber eine erfrischende Wirkung. Denner sah ihm grinsend zu. Er wartete, daß Kasom fertig wurde und überreichte ihm dann Stücke der eigentlichen Frucht.
Im Gegensatz zum Saft war das Fleisch süßlich. Ein öliger Saft quoll daraus hervor. Kasom aß beide
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