PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
Herzens. Er redete sich ein, daß kein Grund zur Beunruhigung bestand. Er konnte jedoch nicht verhindern, daß wirre Gedanken durch seinen Kopf jagten.
Er wandte sich um und blickte zurück zur Öffnung. Im gleichen Augenblick preßte sich ein harter Gegenstand in seine Seite. Kasom erstarrte und hielt den Atem an.
»Wer immer Sie sind«, sagte eine harte Männerstimme. »Bewegen Sie sich nicht, oder ich brenne Ihnen ein Loch in den Bauch!«
Der Himmel über Zentral-City war wolkenverhangen. Die Stadt war jetzt ein graues Labyrinth von Gebäuden, Hochstraßen, Tunnels und düster emporragenden Gerüsten, Regen trommelte gegen die große Scheibe. Die Klimaanlage innerhalb des Raumes surrte kaum hörbar. Ein frischer Geruch lag in der Luft. Unter dem Fenster standen drei Vasen mit großen, vielfarbigen Blumen. Warme, indirekte Beleuchtung erfüllte das Zimmer mit behaglichem Licht.
Hier schien alles geschaffen zu sein, um unter den Bewohnern Zufriedenheit hervorzurufen. Doch die vier Männer, die diesen Raum bewohnten, waren alles andere als zufrieden.
André Noir hatte sich in den Schlafraum zurückgezogen, um allein zu sein. Er wollte den paranormalen Kontakt zu Trat Teltak nicht verlieren. Reginald Bull und Atlan saßen am Tisch und spielten Schach. Bully lag bei der laufenden Partie hoffnungslos im Hintertreffen. Das lag nicht an seinen mangelnden spielerischen Qualitäten, sondern an der mangelnden Konzentration.
Perry Rhodan hatte sich einen Sessel ans Fenster geschoben. Seit Stunden saß er schweigend da und blickte auf die Stadt hinaus. Seine Augen waren halb geschlossen.
Bully stieß seinen König um und stand mit einem Ruck auf. Atlan lehnte sich in seinem Sessel zurück.
»Ich gebe auf«, knurrte Bully. »Ich muß ständig an dieses verdammte Gift denken.«
Er ging quer durch den Raum und wollte die Tür öffnen. Sie war jedoch verschlossen. Ein Plophoser öffnete und blickte zu ihnen herein.
»Nein!« rief Bully aufgebracht, bevor der Mann noch etwas sagen konnte. »Wir haben keinen besonderen Wunsch.«
Der Wächter zog sich zurück. Die Tür wurde wieder verschlossen. »Eingesperrt - trotz des Giftes«, stellte der untersetzte Terraner erbittert fest.
Rhodan wandte sich zu seinem alten Freund um. Bully betrachtete ihn angriffslustig, als erwarte er, einen Streit anfangen zu können.
»Setz dich hin, Dicker«, forderte Rhodan ihn auf. »Selbst bei unverschlossenen Türen wäre es eine Verrücktheit, aus diesem Raum auszubrechen.«
»Ihr habt eure Energie verloren«, warf ihm Bully vor. Sein strafender Blick bezog Atlan mit ein. »Nur Noir und ich versuchen noch, uns gegen das Vorhaben der Plophoser aufzulehnen. Man könnte glauben, daß euch diese Injektion gelähmt hat.«
»In gewissem Sinne hat sie das schon«, gab der Arkonide zu. Mit ruhigen Bewegungen sammelte er die Schachfiguren ein und legte sie in den Kasten zurück.
»Mich nicht!« behauptete Bully renitent. »Ich bin noch immer bereit, eine nochmalige Flucht zu wagen, ganz gleich, wie sie enden mag. Wir haben nichts zu verlieren.«
Atlan schlug den Deckel des Kastens zu. »Richtig«, stimmte er zu. »Aber alles, was wir noch gewinnen können, befindet sich hier - hier in Zentral-City. Schon deshalb wäre eine Flucht unsinnig.«
»Kommt zum Fenster!« rief Rhodan dazwischen und sprang auf.
Ein kleiner Fluggleiter hatte sich dem Regierungsgebäude genähert und schwebte unmittelbar vor dem Fenster des luxuriösen Gefängnisraumes. Durch die regenüberströmte Kuppel war das vor Anspannung verzerrte Gesicht eines Mannes zu erkennen.
Atlan und Bully tauchten neben Rhodan auf. »Hoffentlich rammt er nicht die Scheibe«, flüsterte Bully.
Der Gleiter bewegte sich unsicher wie ein Blatt im Wind. Er hüpfte vor dem Fenster auf und ab, trieb zur Seite und kam wieder zurück. Dann begann der Pilot, ihnen zuzuwinken. Er war ein großer Mann, mit einem breiten Mund und langen Haaren, die im Nacken zu einem Zopf geflochten waren. Er trug einen einfachen Überhang.
»Er will etwas von uns«, sagte Rhodan gepreßt. »Er gibt uns ein Zeichen.«
»Wir müssen das Fenster öffnen«, sagte Atlan schnell.
Sie begannen, die Öffnungsvorrichtung zu suchen. Doch es schien, als existiere diese überhaupt nicht. Der Raum war nach allen Seiten abgeschlossen. Der Mann im Gleiter deutete nach unten. Er wollte ihnen irgend etwas klarmachen. »Er muß verrückt sein«, meinte Bully.
Da rasten von oben drei andere Gleiter heran. Rhodan sah, daß die
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