PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
Besatzungen dieser Flugzeuge Uniformen trugen. Auch der geheimnisvolle Fremde hatte diese Annäherung bemerkt. Er kümmerte sich nicht länger um die Gefangenen. Mit wahnsinniger Beschleunigung schoß er davon. Wie Raubvögel zischten die Verfolger hinter ihm her.
Gespannt beobachteten die drei Männer die Jagd. Der kleinere Gleiter hatte keine Chance. Er verschwand in einer einzigen Explosion. Eine dunkle Rauchwolke bildete sich am Himmel. »Sie haben ihn einfach abgeschossen«, sagte Rhodan erschüttert.
»Was bedeutet das?« fragte Bully verwirrt. »Wer war dieser Mann?«
Die drei Gleiter, die ihr Vernichtungswerk beendet hatten, kehrten zum Regierungsgebäude zurück. Sie schwangen sich zum Dach hinauf, wo sie stationiert waren.
»Der Fremde wollte etwas von uns, das steht fest«, sagte Rhodan. »Die führenden Männer von Greendor waren jedoch nicht damit einverstanden, daß ihm der Kontakt mit uns gelang.« Wenige Augenblicke später kam Teltak herein. Er wirkte erregt. Auch ihn schien dieses Ereignis überrascht zu haben. Er erschien in Begleitung zweier Wächter, die ihre Waffen schußbereit hielten.
»Wenn sich wieder ein Verrückter hier sehen läßt, muß ich Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit in andere Räume bringen«, verkündete der Vormann. »Sie haben gesehen, wie groß der Haß unter der Bevölkerung gegen Sie ist.«
»Haß?« wiederholte Rhodan spöttisch. »Dieser Mann, den Sie brutal töten ließen, hatte nicht die Absicht, gegen uns vorzugehen. Ich bezweifle auch, daß die Einwohner von ZentralCity von unserem Hiersein wissen.«
Teltak ging zum Fenster. Er sah wie ein müder alter Mann aus. Alle Grausamkeit schien von ihm abgefallen zu sein. Doch als er sich umwandte, glitzerten seine Augen bösartig.
»Er hätte das Fenster zerschossen und Sie getötet«, behauptete er. »Sie verdanken es nur dem raschen Eingreifen der Polizeigleiter, daß Sie noch am Leben sind.«
»Ich glaube Ihnen nicht«, sagte Rhodan gelassen. »Ich bin überzeugt, daß der Fremde einer Widerstandsgruppe angehört. Der Obmann hat naturgemäß politische Feinde. Dieser Mann war einer von ihnen. Er interessierte sich dafür, wen Hondro in diesem Raum festhält.«
Trat Teltak grinste. »Denken Sie, was Sie wollen«, knurrte er. Er winkte den Wächtern und ging wieder hinaus.
Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, als André Noir aus dem Nebenraum kam. Die Augen des Hypnos brannten. »Ich erwische ihn«, sagte er ruhig. »Ich verspreche es - ich erwische ihn.«
20
Ein Guß eiskalten Wassers hätte keine verheerendere Wirkung auf Melbar Kasom haben können als die Stimme eines Mannes, der ihm in Interkosmo Bewegungslosigkeit befahl. Mit allem hatte der Ertruser gerechnet, aber niemals damit, inmitten des Dschungels auf einen Menschen zu stoßen. So blieb er ruhig stehen, schockiert wie niemals zuvor in seinem ereignisreichen Leben. Allmählich erst wurde er sich bewußt, daß es der Lauf einer Waffe war, der sich ihm in die Seite preßte.
Jetzt konnte er den anderen Mann atmen hören. »Wer sind Sie?« fragte der geheimnisvolle Bewohner der Baumhöhle.
Kasoms Lippen lösten sich, aber er war noch zu verwirrt, um irgend etwas hervorzubringen. Er spürte, wie der Druck der Waffe nachließ und dann ganz aufhörte. Schritte wurden laut. Der Unbekannte zog sich zum anderen Ende der Höhle zurück. »Los!« befahl er. »Sprechen Sie schon! Ich kann Ihren Körper gut erkennen. Er zeichnet sich vor der hellen Öffnung ab. Keine Tricks also.«
Kasom zwang sich zu ruhiger Überlegung. Der andere mußte ihn schon längerer Zeit beobachtet haben, sonst wäre er nicht so gut vorbereitet gewesen. War er einer von Hondros Männern, der es ebenfalls verstand, mit den Drenhols umzugehen?
»Mein Name ist Kasom«, sagte Kasom schließlich, um den Gegner nicht zu reizen.
»Kasom«, wiederholte der andere nachdenklich. »Ich habe gesehen, daß Sie aus der brennenden Drenhol geflüchtet sind. Sie sind kein Plophoser.«
»Nein«, gab Kasom zu.
»Sie sind humanoid«, stellte der Mann sachlich fest. »Ihre Urahnen waren Terraner. Woher kommen Sie?«
Befriedigt registrierte Kasom, daß er sich jetzt schnell beruhigte. Der Unbekannte redete mit ihm - und wer sprach, der schoß nicht. Im Augenblick konnte er also wieder hoffen.
»Ich bin Ertruser«, berichtete er. »Ich komme von Zentral-City.« »Sind Sie ein Hondro-Anhänger?«
Irgendwie schien diese Frage besonders bedeutungsvoll zu sein. Kasom spürte förmlich, wie der
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