PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
einem Stuhl auf den Neutralisten losgehen, doch Kasom hielt ihn mit einer Handbewegung zurück.
»Sie sind alle tot«, sagte Pearton ausdruckslos. »Smitty hält am Treppenaufgang Wache. Wir müssen uns beeilen.«
Rhodan übersah die Lage mit einem Blick. Dieser Mann war einer der Rebellen, die Kasom unterstützten. Sie hatten keine Zeit zu verlieren. »Führen Sie uns«, sagte er zu Kasom.
»Halt!« rief da Atlan. Kasom, der bereits aus der Tür getreten war, kam zurück. Er blickte zum Chef der USO hinüber, der inmitten des Raumes stand.
»Ich fliehe nicht«, erklärte der Arkonide. »Es ist vollkommen sinnlos, wenn wir Kasom folgen. In spätestens drei Wochen werden wir zurückkehren und Hondro um das Gegenmittel anflehen.«
Pearton schaute Kasom fassungslos an. »Ist er verrückt?« fragte er tonlos.
»Du kannst jetzt nicht hierbleiben Freund«, mischte sich Rhodan ein. »Selbst wenn du gegen eine Flucht bist, kannst du uns nicht allein mit Kasom gehen lassen. Hondro würde dich benutzen, um uns zu erpressen.«
Atlan lächelte. »Das hat er nicht nötig, denn ihr werdet ohne sein Zutun zurückkommen.«
Rhodan erkannte entsetzt, daß der Arkonide einen unumstößlichen Entschluß gefaßt hatte. Atlan war nicht gewillt, diesen Raum zu verlassen. Es war sinnlos, noch weiter mit ihm zu diskutieren. Der Arkonide war ein brillanter Logiker, und er hielt Flucht für aussichtslos.
Kasom ging langsam auf den Arkoniden zu. »Sollte unsere ganze Anstrengung umsonst gewesen sein, Sir?« fragte er aufgebracht. »Vergessen Sie nicht, daß Hunderte von Männern gestorben sind, um mir zu ermöglichen, in dieses Zimmer einzudringen. Sollten sie sich sinnlos geopfert haben?«
»Ich bedauere ihren Tod«, erklärte Atlan gemessen. »Aber ich denke nicht daran, etwas noch viel Sinnloseres zu tun.«
Nur Rhodan sah den blitzschnellen Schlag kommen, den Kasom gegen die Kinnspitze Atlans führte. Für den Arkoniden kam dieser Angriff völlig unerwartet. Er sank in sich zusammen, Kasom lud ihn auf die Schulter.
»Er wird mich dafür verurteilen«, sagte der Ertruser, »aber ich kann nicht anders handeln.«
»Ich übernehme die Verantwortung für Ihre Handlung, Kasom«, sagte Rhodan impulsiv.
Sie verließen den Raum. In der Tür brach Pearton zusammen. Er gab keinen Laut von sich. Rhodan beugte sich zu dem hageren Rebellen hinab. »Gehen Sie«, flüsterte Pearton. »Für mich sind Sie ein Fremder. Ich schätze Sie nicht, Rhodan.«
»Ich glaube, ich kann Sie verstehen«, sagte Rhodan und richtete sich auf. Der Mann vor ihm starb, aber er hielt seinen Tod für sinnlos. Kasom kam heran. Mühelos trug er Atlan auf der Schulter. Er blickte auf Pearton herunter.
»Wir nehmen Sie mit«, entschied er. »Rühren Sie mich nicht an«, knurrte Pearton. »Verschwinden Sie jetzt mit Ihren Freunden.«
Kasom kümmerte sich nicht um den Protest des Schwerverletzten. Er lud ihn auf die andere Schulter, dann gingen sie davon. Die Barrikade am Treppenaufgang war nur noch ein Trümmerhaufen. Smitty hockte auf der obersten Treppenstufe. Er hatte ein Bündel Waffen eingesammelt. Er verteilte sie an Rhodan, Bully und Noir. Kasom wagte nicht, nach den anderen Rebellen zu fragen. Überall zwischen den Trümmern lagen Tote.
»Wo ist der vierte Gefangene?« erkundigte sich Smitty, der offenbar den bewußtlosen Atlan nicht erkannte. Kasom tippte gegen Atlans Rücken. Smitty war zufrieden.
Er übernahm die Spitze. Rhodan, Bully und Noir folgten. Jeder von ihnen trug jetzt zwei Waffen. Kasom spürte die Last der beiden Männer auf seinen Schultern kaum. Es war ihnen gelungen, die Gefangenen zu befreien. Sie in Sicherheit zu bringen, würde sich kaum als leichter erweisen. Kasom gab sich nicht der trügerischen Hoffnung hin, daß sie ohne Zwischenfall bis zum Schacht gelangen konnten.
Irgendwo im Gebäude hielten sich noch weitere Soldaten auf. Außerdem konnten jeden Augenblick Verstärkungen eintreffen. Sie erreichten den durch die Explosion von Smittys Bombe zerstörten Treppenabschnitt. Sie kletterten über die Trümmer hinweg. Smitty mußte von Rhodan dabei gestützt werden, denn seine Verletzung machte ihm zu schaffen. Atlan kam zu sich, als Kasom die Trümmer überwunden hatte.
»Lassen Sie mich los, Sie Narr«, sagte er zu Kasom. Kasom schluckte. Einen Augenblick war er unschlüssig, wie er sich verhalten sollte. Dann sagte er: »Ich kann Sie nur loslassen, wenn Sie nicht die Absicht haben, die Flucht zu unterbrechen.« »Sie ertrusischer
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