PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
an.
»Wir... wir haben den Generator abgestellt, Sir«, stotterte der Soldat. »Wir wollten vermeiden, daß die Rebellen den Aufzug benutzten.«
»Wo sind die Neutralisten?« fragte Teltak.
»In den oberen Stockwerken wurde bis vor wenigen Augenblicken gekämpft, Sir.«
Teltak befahl den Männern im Empfangsraum, den Lift in Betrieb zu nehmen. Ungeduldig wartete er, bis der Tragkorb erschien und die Tür aufglitt. Ein Toter in zerlumpter Kleidung fiel ihnen entgegen. Auf dem Boden des Lifts lagen die Überreste der Tragkorbdecke. Zwei Soldaten trugen den toten Rebellen davon.
Teltak inspizierte den Lift. Er sah das zerschmolzene Dach. »Sie waren hier drin«, stellte er fest. »Jedenfalls hielten sich einige im abgestellten Lift auf. Irgendwie ist es ihnen gelungen, aus ihm herauszukommen. Keiner dieser Narren hat daran gedacht, hier nach ihnen zu suchen.«
Man sah dem Posten an, daß er am liebsten in den Erdboden versunken wäre. Teltak rief seine Begleiter in den Tragkorb und gab Befehl, den Lift zu starten. Im achtzehnten Stockwerk verließ er den Aufzug. Seine Blicke fielen direkt auf die Trümmer der zerstörten Barrikade am Treppenaufgang. Dann sah er die toten Soldaten. Seine düstersten Vermutungen schienen von der Wirklichkeit noch übertroffen zu werden.
Die Tür, die zum Zimmer der Gefangenen führte, stand weit offen. Teltak ahnte, was ihn erwartete. Aber er mußte sich persönlich vom Ausmaß dieser Katastrophe überzeugen. Er stolperte in den Raum hinein. Die zerstörte Tür lag am Boden. Die Gefangenen waren verschwunden.
Trat Teltak schwankte. Ausgerechnet jetzt fielen ihm die Worte des ehemaligen Leibwächters ein, den er vor Rhodans Augen hatte umkommen lassen. Der Sterbende hatte ihm prophezeit, daß er eines Tages sein Schicksal teilen würde.
Die Soldaten beobachteten den Vormann. Jeder von ihnen wußte, was in den Gedanken Teltaks vorging. Auch ihnen standen harte Strafen bevor.
»Sie müssen noch irgendwo im Gebäude sein«, sagte Teltak langsam, als erwache er aus einem langen Schlaf. »Sie dürfen nicht entkommen.«
Da drang ein schriller Schrei von den unteren Etagen an Teltaks Ohren. Mit einem Schlag begriff er, was geschehen war. Während er mit den Soldaten im Lift nach oben gefahren war, hatten die Rebellen zusammen mit den befreiten Gefangenen über die Treppe die Empfangshalle erreicht. Bestürzt erkannte Teltak seinen weiteren Fehler. Anstatt seine Gruppe zu teilen und eine Hälfte über die Treppe nach oben zu schicken, hatte er sie im Lift zusammengepfercht. Inzwischen waren die Angreifer bereits unten angekommen. Die wenigen Männer am Portal konnten sie nicht aufhalten.
»Zurück!« schrie Teltak. »Los! Zum Lift!«
Kostbare Sekunden verstrichen, bis sie den Aufzug besetzt hatten. Teltak wartete nicht auf die letzten Männer. Ohne zu zögern, ließ er den Tragkorb in die Tiefe gleiten. In der untersten Etage stürzten sie heraus. Wild gestikulierend kamen die Zivilisten aus dem Empfangsraum gerannt. Gleich darauf entdeckte Teltak die Posten. Sie lagen direkt neben dem Portal. Ohne Deckung hatten sie gegen die plötzlich auftauchenden Rebellen keine Chancen gehabt. Teltak handelte wie im Fieber. Er packte den vorderen der Zivilisten am Kragen und schüttelte ihn. »Wo sind sie?« schrie er mit sich überschlagender Stimme.
»Im Lastenaufzug«, brachte der entsetzte Mann hervor. »Die Posten konnten sie nicht aufhalten. Sie sind gut bewaffnet.« Teltak stieß den Mann von sich. Ironie des Schicksals, daß ausgerechnet er den Befehl gegeben hatte, den Generator wieder in Betrieb zu nehmen, der die Magnetfelder der beiden Aufzüge mit Energie versorgte. Jetzt waren die Flüchtlinge bereits im Lagerschuppen. Aber noch konnten sie die Rebellen einholen. Vom Lager aus blieben den Eindringlingen nicht viele Fluchtmöglichkeiten. Neue Hoffnung durchströmte Trat Teltak. Vielleicht hatten sich die Gegner selbst in eine Falle begeben. Er drückte die 'Paste, die den Aufzug zurückholen sollte. Ungeduldig wartete er auf die Ankunft des Transportlifts. Wenig später fuhr er mit einem Dutzend Soldaten in die Tiefe. Sie stürmten aus dem Tragkorb, kaum daß der Lift hielt. Am Förderband vorüber rannten sie durch den Gang. »Kriecht durch die Öffnung, durch die das Band führt!« befahl Teltak.
Das Lager war der einzige Fluchtweg, der den Rebellen von hier aus blieb. Aber vom Lager aus konnten sie nur nach Zentral-City vorstoßen. Dort konnte man sie leicht überwältigen.
Als
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