PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
Dickschädel«, knurrte Atlan, aber es lag kein Zorn in seiner Stimme. Mit einem erleichterten Seufzer ließ Kasom den Arkoniden auf den Boden gleiten. Atlan holte Rhodan ein und ließ sich ebenfalls eine Waffe geben. Lächelnd massierte er sein Kinn.
»Kasom handelte auf meinen Befehl«, erklärte Rhodan sarkastisch.
»Er praktizierte wohl die demokratische Methode der Terraner, den eigenen Willen durchzusetzen?« erkundigte sich Atlan mit mildem Spott.
Rhodan mußte lachen. Er spürte, daß sich Atlan nicht länger gegen die Flucht sträubte.
Vor ihnen humpelte der dicke Plophoser die Stufen hinunter. Der Neutralist schien der letzte Mann von Kasoms Helfern zu sein, der noch einsatzfähig war. Rhodan fragte sich, ob sie kräftig genug waren, um die Flucht fortzusetzen. Kasom und der Dicke machten einen erschöpften Eindruck.
Zum zweitenmal brachen sie aus der Gefangenschaft der Plophoser aus. Was würde Iratio Hondro sagen, wenn ihnen die Flucht gelang? Rhodan konnte sich vorstellen, daß der Obmann nur spöttisch lachen würde. Das Gift in ihren Körpern mußte die Gefangenen zwangsläufig zur Rückkehr nach Zentral-City zwingen.
24
Vor dem Portal des Regierungsgebäudes hatte sich eine große Anzahl von Bewohnern Zentral-Citys versammelt. Das Stimmengewirr deutete auf die Erregung der Menschen hin. Die Straße vor Hondros Hauptquartier auf Greendor war mit Glasscherben bedeckt. Im siebzehnten, achtzehnten und neunzehnten Stockwerk waren die Fenster herausgebrochen und auf die Straße gefallen. Rauch drang aus den Öffnungen und zog träge zum Dach hinauf. Eine Gruppe von Soldaten hatte den Haupteingang abgesperrt.
Fassungslos betrachtete Trat Teltak dieses Bild, als er mit seinen Begleitern in die Hauptstraße einbog. Jetzt wußte er, woher die Explosion gekommen war, die er vom Stadtrand aus gehört hatte. Alles deutete darauf hin, daß die Neutralisten einen Angriff auf das Regierungsgebäude von Zentral-City gewagt hatten.
Die Tatsache, daß vor dem Portal Angehörige der Armee patrouillierten, konnte Teltak nicht beruhigen. Die Explosion war allem Anschein nach in der Nähe der achtzehnten Etage erfolgt, also dort, wo man die Gefangenen untergebracht hatte. Teltak fühlte, daß sich sein Magen zusammenkrampfte. Er vergaß die Schmerzen, die ihn seit dem Absturz mit dem Gleiter plagten. Er war auf das Schlimmste gefaßt. Mit unsicherer Stimme trieb er seine Männer zu größerer Eile an.
Die Menge teilte sich, als sie Teltak erkannte. Es wurde ruhig. Teltak fühlte mehrere hundert Augenpaare auf sich gerichtet. Er ging durch die Gasse, die sich vor ihnen öffnete.
Einer der Posten, ein blutjunger Leutnant der Polizei, kam ihm entgegen. Teltak sah sofort, daß dieser Mann verwirrt war, die Ereignisse hatten ihn überfordert. Teltak blieb stehen. Er glaubte die Anspannung der Menge zu fühlen, die auf jedes Wort lauschte, das nun fallen würde.
»Was ist passiert?« fragte der Vormann mit schwacher Stimme. Er hatte fest sprechen wollen, aber seine Kehle war wie zugeschnürt.
»Es ist den Neutralisten irgendwie gelungen, ins Hauptquartier einzudringen, Sir«, berichtete der Leutnant unglücklich. »Es kam zu heftigen Kämpfen, über deren Ausgang ich nicht unterrichtet bin. Wir hielten es für besser, den Eingang zu bewachen, damit wir Flüchtlinge abfangen können.«
Teltak hätte nicht anders gehandelt als der Leutnant. Doch das junge, verstörte Gesicht reizte ihn. Er hatte Mühe, seine Gefühle zu beherrschen. Er hatte das Bedürfnis, dem Polizisten ins Gesicht zu schlagen und ihn anzuschreien. Aber er tat es nicht. »Wenn die Gefangenen entflohen sind, werden Sie und Ihre Kameraden vor Gericht gestellt«, sagte er mit rauher Stimme. Der Leutnant salutierte und machte ihm Platz. Teltak winkte seinen Männern. Die Posten rissen die großen Türen auf. Hinter dem Vormann bewegte sich die Zuschauermenge unruhig. Das Stimmengemurmel schwoll wieder an.
Teltak sah, daß es in der Empfangshalle zu Schießereien gekommen war. Im eigentlichen Empfangsraum hielten sich die Angestellten auf. Sie beobachteten die Ankunft des Vormanns mit verstörten Gesichtern. Teltak haßte sie für ihre Hilflosigkeit, obwohl er genau wußte, daß auch er nichts unternehmen konnte, um das Geschehen rückgängig zu machen.
Er führte seine Männer zum Lift, wo ein einzelner Soldat postiert war. Unter Teltaks wilden Blicken schmolz der Mann förmlich zusammen. »Warum funktioniert der Lift nicht?« fuhr ihn der Vormann
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