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PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo

PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo

Titel: PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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die besten Freunde; aber er wurde ihr Todfeind, wenn er jagen mußte.
    Der Hunger trieb ihn zur Jagd. Der Hunger verwandelte ihn. Er veränderte sein Bewußtsein. Er sah, hörte und roch nur noch das, was ein Jäger auf der Jagd sehen, hören und riechen muß.
    Cuduh war unempfindlich geworden gegen alle Schmerzen. Er nahm nicht wahr, daß er seit Stunden unbeweglich zwischen den Baumstämmen des Waldrandes stand und auf einen Kellbaß wartete.
    Er hörte nicht, wie der warme Wind unaufhörlich in den dichten Baumkronen sein Lied sang; er sah nicht, wie das bunte Gras der weiten Ebene vom Wind gegen den Boden gepreßt wurde; Cuduh roch nicht den Duft von Millionen Blumen.
    Die Sonne wanderte am blauen Himmel weiter. Jetzt verschwand sie hinter einer bauschigen, weißen Wolke, die von Osten herangezogen kam. Cuduh sah es nicht. Und als die Wolke die Sonne wieder freigegeben hatte, bemerkte er nicht, daß das Sonnenlicht ihn jetzt voll traf.
    Im gleichen Moment veränderte sich Cuduhs Aussehen. Eben noch so dunkel wie der Schatten zwischen den Bäumen, war er jetzt so hell wie das Licht der Sonne. Auch die Farbe seiner Augen hatte diesen schnellen Wechsel mitgemacht.
    Nach wie vor war er zwischen den Bäumen nicht zu erkennen. Alle Kellbaß wußten, daß er auf der Jagd war; darum mieden sie die Ebene, wo sie sich sonst so zahlreich aufhielten. Bisher hatte Cuduh hier immer wieder ein Opfer gefunden. Sie konnten ja nicht den ganzen Tag fortbleiben. Vor Anbruch des Abends würden sich die Kellbaß wieder einfinden. Wie Cuduh vom nagenden Hunger auf die Jagd getrieben wurde, so trieb sie die Nor zu den Orgeenfrüchten, die nur hier wuchsen.
    In der Orgeenfrucht befand sich eine große Menge Tintor. Tintor war die einzige Flüssigkeit, die ein Kellbaß zu sich nehmen konnte. Trank ein Kellbaß Wasser, dann mußte er sterben.
    Cuduh stand und wartete. Die Sonne wanderte weiter. Nur noch die eine Hälfte seines Körpers war sonnenhell, die andere so dunkel wie der Schatten an seiner Seite. Ein Auge dunkel, das andere klar; er sah mit beiden gleich gut.
    Was war Geduld? Cuduh wußte es nicht. Er war umgeschaltet. Ein Jäger darf auf der Jagd nicht ungeduldig sein.
    Cuduh rührte sich nicht, als er einen Kellbaß auf die Ebene treten sah. Er wartete angespannt. Der Kellbaß spähte nach allen Seiten. Zögernd kam er näher. Die Orgeenfrüchte schienen wie ein Magnet auf ihn zu wirken.
    In schillernden Farben schaukelten sie im Wind. Drei kleine weiße Wolken zogen am blauen Himmel entlang. Der Kellbaß schien mit den Millionen Blumen der weiten Ebene allein zu sein.
    Aber seine Angst vor dem Waldrand war unverkennbar. Immer wieder suchte sein Blick die nähere Umgebung rechts und links der Orgeenbäume ab.
    Cuduh wurde nicht mehr von der Sonne beschienen. Er war wieder am ganzen Körper so dunkel wie der Schatten, auch die Augen waren dunkel.
    Jetzt griff der Kellbaß nach einer tiefhängenden Frucht. Cuduh rührte sich nicht. Es war noch zu früh, um zu springen. Der Kellbaß mußte erst einmal Tintor getrunken haben. Die Flüssigkeit rief, kaum getrunken, einen schnell einsetzenden Rausch hervor, der die Reaktionsfähigkeit lähmte.
    Der riesige Kellbaß trank. Die Frucht war überreif. Der Tintorsaft war nach allen Seiten gespritzt, als die Kugelschale unter seinem Biß platzte. Aber die größte Menge Flüssigkeit fing der Trinker auf. Wie ein geplatzter Ballon fiel die Orgeenfrucht zusammen. Der Kellbaß ließ sie fallen und griff unsicher nach der nächsten.
    Schon zeigte sich an ihm die berauschende Wirkung des Tintors.
    Da sprang Cuduh. Er flog wie ein Geschoß auf den Kellbaß zu. Der ahnte nicht die Gefahr. Er zerrte an der zweiten Frucht, die noch fest mit dem Ast verbunden war.
    Schon landete Cuduh auf seinem Rücken. Unter der Wucht des Aufsprungs riß er den Kellbaß zu Boden. Dieser stieß nicht einmal einen Schrei aus, kam zu keiner Abwehrbewegung mehr. Der Rausch hatte ihn gelähmt.
    Noch im Aufprallen saugte sich Cuduh an dem Kellbaß fest. Seine Kanülen stießen zu. Er spürte nichts von dem gewaltigen Aufprall. Die Sperren seiner fünf Vakuumorgane sprangen auf. Über kurze Leiter waren sie mit den Kanülen verbunden, diese steckten an mehr als dreißig Stellen in den Hauptschlagadern des Kellbaß.
    Cuduh raubte ihm das Blut. Über die Kanülen und Blutleiter strömte es in die Vakuumorgane.
    Der Atem des Kellbaß wurde flacher; Cuduhs Vakuumorgane füllten sich mehr und mehr mit fremdem Blut. Jetzt

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